Der beste Job?

QB Sam Darnold steht bei den Jets unter DruckSchon länger war absehbar, dass die New York Jets sich von Head Coach Adam Gase trennen würden. Und auch mehrere Namen werden bereits als Nachfolge gehandelt, nicht zuletzt Urban Meyer. Während viele auf die Situation des Teams und die Möglichkeiten etwas Aufzubauen verweisen, sprechen andere davon, dass jeder neue Coach in der derzeitigen Situation nur verlieren könne.

Was die New York Jets als neuen Arbeitgeber attraktiv macht für andere Coaches ist die Teamsituation:

- Fünf "Value" Draftpicks haben die Jets im kommenden Jahr. Den Pick an der 2. Stelle, einen Erstrundenpick in den 20ern (vom Seattle-Trade für FS Jamal Adams), einen Pick in Runde 2, 2 Picks in Runde 3. Hinzu kommt noch ein weiterer Erstrundenpick in der Draft 2022 aus dem Adams-Trade. Viel Kapital also, um ein Team durch die Draft aufzubauen

- Rund 70 Millionen Dollar Freiraum unter der Salary Cap. Hier kann jeder Head Coach sich bei den Free Agents austoben und sich sofortige Verstärkungen mit NFL Erfahrung sichern.

- Entscheidungsgewalt. Mit General Manager Joe Douglas haben die Jets einen erfahrenen General Manager, der seinem Coach aber auch Freiraum gewährt bei der Gestaltung des Kaders. Im Fall der Jets heißt das insbesondere: glaubt der Head Coach nicht an QB Sam Darnold, kann er sich einen neuen Spielmacher aussuchen, müsste dies aber auch mit Douglas klären, der noch auf den jungen Spielmacher setzen soll. Vertraut er Darnold, kann er sich den Kader nach eigenen Wünschen gestalten, jedoch ist sein Schicksal nicht an der Entwicklung des einstigen Franchise Quarterbacks gebunden. Er könnte einen erfahrenen Free Agent wie Cam Newton, Jameis Winston, Andy Dalton, Philipp Rivers (oder gar Dak Prescott) als Konkurrenz hinzuholen oder dann eben 2022 die Veränderung vornehmen.

Hingegen sprechen auch einige Dinge gegen die Jets als zukünftigen Arbeitgeber. Denn New York ist genau wie Los Angeles ein riesiger Medienmarkt in den USA und alle Teams in diesem Markt stehen immer unter dem Mikroskop. Nicht immer ist es deswegen ein ruhiges Arbeiten, auch ein Grund warum die Trainingsstätten beider Teams in New Jersey liegen (Grundstückspreise spielt auch mit in diese Kalkulation). Hinzu kommt, dass Teambesitzer Woody Johnson von vielen Seiten nicht viel Weitblick unterstellt wird. Zwar mischt sich Johnson nur selten in die Belange des Teams ein, doch hat er in der Vergangenheit immer wieder zugelassen, dass zu viele Köche mitmischen und den Brei verderben, wie man so schön sagt.

Dies sind auch Gründe einer nicht gerade ruhmreichen Teambilanz. 2015 hatte das Team zuletzt eine positive Bilanz (10-6), verpasste aber die Playoffs. 2010 gelang zuletzt der Einzug als Wild Card Team, der letzte Divisionstitel der AFC East ist aus dem Jahr 2002. Nur zwei Spielzeiten absolvierten die Jets in den vergangenen 10 Jahren mit mehr Siegen als Niederlagen.

Durch schlechtes Personalmanagement wurde der Kader vom Talent her ausgedünnt und zahlreiche Profis überbezahlt, um die Bedingungen der Salary Cap und des CBA bei "Mindestgehalt pro Saison" einzuhalten. Alleine der Vertrag von RB Le'Veon Bell hat das Team wesentlich mehr gekostet als geholfen, um Lücken zu füllen im Kader wurden zudem Spieler wie OT George Fant (3 Jahre 27 Mio) überbezahlt und mit Geld nach New York gelockt. Eigene Talente wie der beliebte WR Robby Anderson ließ man ziehen, obwohl deren Position sogar eine Schwachstelle im Kader darstellten. Das Ergebnis ist klar: ein Kader, der an allen Ecken und Enden Schwachstellen hat und Überholung bedarf. Würde man die Konkurrenz nach fünf Spielern fragen, die sie gerne von den Jets hätten, würde der Name von Erstrundenpick Mekhi Becton schnell fallen, da dieser eine ordentliche Rookie Saison spielte. DT/DE Quinnen Williams (Erstrundenpick 2019) wäre der nächste Name auf dieser Liste, dahinter wird es aber schon dünn. FS Jamal Adams wäre der erste Name gewesen - vor seinem Trade nach Seattle. QB Sam Darnold könnte aufgrund seines Potenzials für manch anderes Team eine "Chance" darstellen. FS Marcus Maye, TE Chris Herndon, WR Jamison Crowder oder LB C.J. Mosley könnte man noch nennen, doch wirkliche Begeisterungsstürme würde keiner dieser Akteure bei der Konkurrenz auslösen.

Aus diesem Grund ist eine schnelle Umwandlung von der Lachnummer zum Playoffteam nicht zu erwarten, da dafür an zu vielen Stellen das Talent fehlt. Kein Druck wird ein neuer Head Coach daher erst einmal haben, denn ein Top10 Pick 2022 wird bereits erwartet.

Zu den Kandidaten bei den Jets werden mehrere Coordinator gezählt wie Brian Daboll (Buffelo Bills Offensive Coordinator), Matt Eberflus (Indianapolis Colts Defensive Coordinator), Don Martindale (Baltimore Ravens Defensive Coordinator) oder Eric Bienemy (Kansas City Chiefs Offensive Coordinator), aber auch College Coaches wie Matt Campbell (Iowa State), Urban Meyer (Ex Ohio State) oder Jim Harbaugh (Michigan) werden immer wieder genannt. Mit Don Martindale verbindet General Manager Joe Douglas die Vergangenheit bei den Baltimore Ravens, zudem könnten die New Yorker nach dem Debakel mit "Offensive Coach" Adam Gase nun wieder auf einen eher defensiv ausgerichteten Coach setzen. Mit Martindale und einem Trainer mit defensivem Hintegrund könnte auch QB Sam Darnold seinen Job behalten oder zumindest ein offener Wettbewerb um diesen geführt werden, während in der Draft mit dem 2. Pick eher ein Talent wie WR Ja'marr Chase oder OT Penei Sewell (trotz Becton) oder gar ein Trade für weitere (zukünftige) Picks für die Jets interessant werden würde.

Schüler - 05.01.2021

QB Sam Darnold steht bei den Jets unter Druck

QB Sam Darnold steht bei den Jets unter Druck (© Schüler)

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