Playoff-Durststrecke der Browns ist vorbei

Es war zeitweise sehr mühsam, aber am Ende erfolgreich. Der letzte Pass zur möglichen Two-Point-Conversion von Steelers-QB Mason Rudolph fand keinen Abnehmer und sicherte damit den Cleveland Browns den knappen 24:22-Erfolg, der zum Einzug in die Playoffs berechtigt, zum ersten Mal wieder seit 18 Jahren. Dadurch kommt es nächste Woche zu einem "Rückspiel" zwischen den Browns und Steelers, diesmal jedoch in Pittsburgh.

"Ich bin stolz auf unser Team und deren Kampfgeist und ich bin froh für unsere Fans. Sie haben so lange darauf gewartet und haben es wirklich verdient. Wir sind glücklich dass wir ihnen diesen Sieg heute geben konnten. Wir haben das Spiel gewonnen und damit die Playoffs erreicht. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Mit dem erreichen der Playoffs ist es nämlich nicht getan. Das wissen auch unsere Spieler," zog Head Coach Kevin Stefanski eine kurze Bilanz der Saison.

Dabei war diese Partie am Ende knapper als es aus Sicht der Fans der Browns nötig gewesen wäre. Beide Mannschaften traten nicht in Bestbesetzung an. Bei den Browns fehlten einige Spieler wegen der Quarantäne, bei den Steelers entschied man sich einige Starspieler zu schonen. Es war kein hochklassiges aber dafür ein abwechslungsreiches Spiel.

Zum Spielende wurde es dann noch überraschend knapp. Die Browns führten bereits mit 17:9, als Rudolph, stark unter Druck stehend, einen Pass direkt in die Arme von Browns-CB Marvin Stewart warf. Dieser trug den Ball von der Mittellinie bis zur 20-Yard-Linie der Steelers zurück. Vier Spielzüge später schaffte es WR Jarvis Landry mir einem "End Around" problemlos zum 24:9 in die Endzone.

Zwar war fast noch ein ganzes Viertel zu spielen, aber angesichts der Abschlussschwäche der Steelers, die bis dahin nur drei Field Goals erzielt hatten, hätte das schon die Entscheidung für die Browns sein können. Doch die Steelers konterten erfolgreich, diesmal auch zur Abwechslung mal mit Touchdowns.

Gleich den nächsten Drive beendete WR Chase Claypool auf Vorlage von Rudolph mit einem Fang in der rechten Ecke der Endzone. Claypool wurde dabei von CB Terrance Mitchell mit allen Mitteln weit über dem Erlaubten traktiert. Dennoch gelang es ihm in einem wahren Kraftakt den Ball zum 16:24 festzuhalten.

Und als die Defense der Steelers die Browns an der eigenen 35-Yard-Linie stoppten, wurden die Fans der Browns doch noch einmal nervös, ca. 10.000 feuerten ihre Defense lautstark an. Aber es half nichts. In etwas mehr als 2 Minuten marschierten die Steelers, angetrieben von Rudolph, übers Feld und ein kurzer Pass auf WR JuJu Smith-Schuster brachte die Steelers aus 22:24 heran.

Ein Two-Point-Conversion hätte die Verlängerung gebracht und die heimischen Fans weiter zittern lassen. Doch der Pass von Rudolph segelte weit über den Kopf von Claypool und die Browns sicherten sich den knappen Erfolg.

"Es soll nicht wie ein Klischee klingen. Aber wir waren uns völlig sicher dass wie dieses Spiel gewinnen und in die Playoffs einziehen würden. Für diesen Erfolg haben wir extrem hat gearbeitet. Das war ein ganz spezieller Moment für uns", zeigte sich QB Baker Mayfield überzeugt und mit Blick auf die kommende Woche: "Nächste Woche wird es ein anderes Spiel werden. Bei uns kommen einige Spieler zurück und auch bei den Steelers werden ihre besten Spieler auflaufen. Aber es wird wieder ein sehr körperliches Spiel werden."

Allerdings werden die Browns auf WR Donovan Peoples-Jones verzichten müssen. Er erlitt in diesem Spiel eine Gehirnerschütterung und darf die kommende Woche aufgrund der NFL-Regularien nicht eingesetzt werden.

Und was das Verhältnis zwischen Browns-DE Myles Garrett und Steelers QB Mason Rudolph angeht, scheint inzwischen wieder Frieden zu herrschen. Beide waren nach dem Spiel beim Handshake und einem kurzen Plausch zu beobachten.

Korber - 04.01.2021

Nick Chubb erzielte den ersten Touchdown für die Browns. (© Getty Images)