Black Monday beginnt früher

Als "Black Monday" wird der Montag nach dem letzten Spieltag der regulären Saison in der NFL bezeichnet, da an diesem Tag traditionell zahlreiche NFL Head Coaches (und General Manager) entlassen werden. In diesem Jahr wurden bereits einige Wechsel während der Saison vorgenommen (Texans Head Coach Bill O'Brien, Falcons Head Coach Dan Quinn und Lions Head Coach Matt Patricia), so dass die Entlassungswelle am Montag etwas geringer ausfallen könnte.

Während darüber mehr oder minder spekuliert werden kann wie sicher Doug Marrone (Jacksonville Jaguars), Vic Fangio (Denver Broncos), Anthony Lynn (Los Angeles Chargers), Doug Pederson (Philadelphia Eagles), Matt Nagy (Chicago Bears) und Mike Zimmer (Minnesota Vikings) im Amt sind, steht der Abgang von New York Jets Head Coach Adam Gase bereits fest. Schon in dieser Woche wurde Gase (und die New Yorker Medien) davon unterrichtet, dass der nicht unumstrittene Head Coach nicht mehr zu den Jets zurückkehren wird.

Als Geniestreich feierten die Jets selbst die Verpflichtung von Gase, der einst als großes Offensivtalent in der Reihe der Coaches galt, nach dessen Entlassung bei AFC East Rivalen Miami Dolphins. Doch in seinen beiden Jahren in New York zeigte das Team nie Fortschritte, vielmehr begann mit dieser Verpflichtung eher der endgültige Niedergang des Teams. Schon vor der Saison legte sich Gase indirekt mit dem gerade verpflichteten RB Le'Veon Bell an, indem er diesen am liebsten sofort abgegeben hätte. Schon vor seinem ersten Spiel hatte er somit nicht das komplette Team mehr hinter sich, denn auch wenn Bell selbst neu bei den Jets war, zählte er zu den beliebten Spielern im Kader des Teams. Auch Pro Bowl FS Jamaal Adams war schnell gegen Gase, da dieser auch ihn versuchte während der Saison zu traden, ehe dieser Trade vor der Saison 2020 verwirklicht wurde.

Während Gase eigentlich einst den Ruf eines Quarterback Flüsterers hatte, schaffte er es wie schon in Miami nicht das Potenzial seines Quarterbacks zu erschließen. Gefühlt Rückschritte machte QB Ryan Tannehill unter Gase bei den Dolphins, ehe er im gleichen Jahr wie der Head Coach das Team verließ und in Tennessee seine Karriere nicht nur wiederbelebte, sondern auch das Potenzial zeigte, das man ihm einst für die NFL zugesprochen hatte. Für QB Sam Darnold hatten die Jets den dritten Pick der Draft 2018 investiert und Gase sollte ihn zu einem NFL Top Talent entwickeln. Doch Darnold zeigte nie die Leistung, die er 2018 bereits vor der Verpflichtung des Head Coaches angedeutet hatte, was auch zur Teambilanz und zur Entlassung des Coaches beitrug.

Dass Gase die Saison nicht überstehen würde, pfiffen die Spatzen in New York schon von den Dächern nach dem Saisonstart mit 0-13. Dass Gase dann auch noch mit den Jets zwei Spiele hintereinander gewann und somit die Chance vergab mit QB Trevor Lawrence das vermeintliche Jahrhundert-Talent des kommenden Jahrgangs zu verpflichten, verärgerte viele Jets Fans und wahrscheinlich auch die Verantwortlichen des Teams, selbst wenn diese dies nie öffentlich zugeben würden.

Mit der festetehenden Entlassung von Gase wird somit ein weiterer Neuaufbau bei "Gang Green" starten. Gespannt darf man sein, in welche Richtung es für das Team geht, denn dies wird eine Frage der Philosophie des neuen Trainers sein. Investieren die Jets den 2. Pick der Draft in einen neuen Spielmacher, werden die Jets sicher auch im kommenden Jahr keine große Rolle in der AFC East spielen. Klüger wäre es jedoch dem Beispiel "Tannehill" zu folgen. QB Sam Darnold ist jung und talentiert genug seine Karriere bei den Jets in die richtigen Bahnen zu lenken. Mit dem 2. Pick könnte das Team ein Top-Talent wie LT Penei Sewell oder WR Ja'marr Chase holen, die den Jets und Darnold sofort weiterhelfen könnten.

Schüler - 01.01.2021

Jets Head Coach Adam Gase wird am Montag entlassen, wie die Jets bereits mitteilten (© Schüler)