Das Weihnachtsspecial!

Alvin Kamara war von den Vikings nie in den Griff zu bekommenDer "Weihnachtsspieltag" Woche 16 brachte gleich an vier Tagen in Folge Football: Nach dem Auftaktsieg der Saints gegen die Vikings am ersten Weihnachtsfeiertag folgten am zweiten drei Partien und der Rest wie gewohnt Sonntag und Montag.

Im Playoff-Endspurt gab es einige faustdicke Überraschungen und dadurch diverse Veränderungen im Playoffranking.

Der Rückblick:

Die Spiele bei #ranNFL im Free TV:
Pittsburgh Steelers - Indianapolis Colts 28:24

Die Steelers bestätigten in der ersten Hälfte ihre Leistungen der Vorwochen – was leider kein gutes Zeichen für sie war. Offensiv weitgehend harmlos und die Defense nur noch ein Schatten der ersten erfolgreichen Saisonwochen. Zur Halbzeit lag man verdient bereits vermeintlich aussichtslos mit 21:3 zurück, wobei Colts Running Back Jonathan Taylor für zwei Touchdowns gesorgt hatte.

Begünstigt von einigen Schiedsrichterentscheidungen drehten sie die Partie in der zweiten Hälfte mit drei Touchdowns; ein letzter Comebackversuch der Colts scheiterte und die Steelers konnten vorzeitig doch den Sieg in der AFC North feiern. Den Colts würde aktuell nur die Zuschauerrolle in der AFC bleiben – sie belegen jetzt Platz 8 im Ranking, empfangen allerdings kommende Woche die Jaguars. Ohne Schützenhilfe wird die Endrunde jedoch trotz eingeplantem eigenen Sieg ohne Indianapolis stattfinden.


Seattle Seahawks - Los Angeles Rams 20:9

Trotz einer offensiv harmlosen Darbietung der Gäste, denen die Seahawks Defense gerade einmal drei Field Goals und keinen Touchdown erlaubte, wären sie nach aktuellem Stand noch in den Playoffs. Das könnte sich jedoch kommende Woche ändern, falls man im direkten Duell gegen die Cardinals den Kürzeren ziehen würde und die Bears gleichzeitig gegen die Packers gewinnen sollten.

Die Seahawks konnten derweil den Sieg der NFC West feiern.


Die Überraschung der Woche: New York Jets – Cleveland Browns 23:16

Obwohl die Browns ohne ihre ersten vier (!) Wide Receiver aufgrund Corona-Einstufung als Kontaktperson 1 in die Partie gingen, waren sie bei den Buchmachern noch deutlich favorisiert.

Das zeigten sie jedoch lange nicht. Die Jets führten früh und die Browns, eigentlich ein gefürchtetes Run Team, versuchten Pässe auf ihre Tight Ends und Running Back Chubb. Am Ende schienen sie die Partie noch drehen zu können, aber das dritte (!!!) Fumble von Baker Mayfield war mindestens eines zu viel. Da sowohl die Ravens nach einem lockeren Sieg gegen die Giants, die Browns, die Colts, die Titans und die Dolphins jetzt bei 10-5 stehen, könnte das dank des Abschlussspiels gegen die Steelers kommende Woche schlecht ausgehen für die Browns. Also dann eigentlich wie immer.


Der Überblick

Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag fanden drei Spiele statt:
Die Detroit Lions hätten wohl auch mit dem früh verletzten Quarterback Matthew Stafford keine Chance gegen die Tampa Bay Buccaneers gehabt. So wurde es ein 7:47 Debakel erster Klasse mit insgesamt drei erfolglosen Lions-Quarterbacks und die Gäste zogen zum ersten Mal seit 2007 wieder in die Playoffs ein. Bradys bislang 34 Touchdown-Pässe bedeuten Franchiserekord.

Die Arizona Cardinals müssen nach der 12:20 Niederlage gegen die San Francisco 49ers um eine Playoffteilnahme zittern. Die 49ers, seit mehreren Wochen aufgrund Corona zu Gast in der Heimat der Cardinals, traten hochmotiviert an und ließen vor allem den Angriff Arizonas nie wie gewohnt ins Spiel kommen. C.J. Beathard, nominell dritter Quarterback der Niners, erwarf gleich drei Touchdowns.

Ein begeisterndes Finish gab es bei Las Vegas Raiders - Miami Dolphins zu sehen. Die Raiders gingen 19 Sekunden vor dem Ende mit einem Field Goal in Führung, aber ein grandioser Pass von Ryan Fitzpatrick, der zudem noch dabei hart gefoult wurde, brachte die Gäste weit nach vorne. Mit einer Sekunde auf der Uhr segelte der siegbringende Kick von Carlson zur endgültigen Entscheidung durch die Stangen und sorgte dafür, dass die Dolphins weiter aussichtsreich im Playoffrennen bleiben.

Die Kansas City Chiefs taten sich gegen die Atlanta Falcons erheblich schwerer, als zuvor vermutet. Falcons Kicker Younghoe Koo vergab jedoch aus übersichtlichen 39 Yards den potenziellen Ausgleichskick und so konnten die Chiefs ein Erstrundenbye dank der besten Bilanz der AFC feiern.

Die Chicago Bears gewannen nach kurzen Anlaufschwierigkeiten dank einer Leistungsexplosion im dritten Viertel locker mit 41:17 bei den Jacksonville Jaguars, die dank des gleichzeitigen Jets-Siegs gegen die Browns den ersten Pick im Draft 2021 in Cleveland sicher haben. So konnten beide Teams feiern. Die Jaguars-Fans feierten bereits den ersten Touchdown der Gäste frenetisch. Die können mit und trotz Mitch Trubisky als Quarterback nach dem vierten Spiel in Folge mit mehr als 30 Punkten, was ihnen zuletzt 1965 gelang, ihr Playoffschicksal selbst entscheiden. Ein Sieg gegen die Packers nächste Woche genügt zum Einzug...

Die Partie Chargers – Broncos (19:16) ist eigentlich nur erwähnenswert, weil Justin Herbert sich den Touchdownrekord für einen Rookie holte. Sein Pass auf Austin Ekeler im zweiten Viertel war der 28. Touchdown-Pass, wodurch er Baker Mayfield (27 im Jahr 2018) überholte. Und das in der vorletzten Woche, wobei er auch erst seit Woche 2 Starter ist (als der Teamarzt Starter Taylor die Lunge punktierte). Glückwunsch an den Franchise Quarterback!

Die Washington Football Teamer mussten mangels Alternativen Stripperinnen-Liebhaber Dwayne Haskins als Quarterback bei den Carolina Panthers aufbieten, nachdem Alex Smith verletzt abgemeldet werden musste. Eine frühe Interception und das bei einem 0:13 Rückstand dürfte die Begeisterung von Ron Rivera gegen sein ex-Team keinesfalls gefallen haben. Zur Halbzeit stand Haskins bei einem Passer Rating von 8,3 (bei 158,3 möglichen) – sechs von 15 angebracht für 36 Yards und zwei Interceptions. Alles andere als ein Grund zum Feiern, aber "gut" war er ja auch in der Vorwoche nicht. Am Ende verlor man sang- und klanglos mit 20:13, kann jedoch mit einem Sieg gegen die Eagles kommende Woche noch die Division gewinnen.


Das Sunday Night Game:
Green Bay Packers - Tennessee Titans 14:40

Nichts zu bestellen hatten die Titans bei ihrem Gastspiel im winterlichen Lambeau Field. Die Packers legten in der ersten Hälfte gleich drei Touchdowns vor, die die Gäste nicht mehr aufholen konnten.

Zum Gluck für die Titans hatten die Steelers vorher die Partie gegen die Colts noch am frühen Abend gedreht; mit einem eigenen Sieg bei den Houston Texans, wo Defensive End JJ Watt eine vielbeachtete Presseerklärung abgab und an die Ehre seiner Mitspieler appellierte, wird man die AFC South gewinnen können. Auf einen Ausrutscher der Colts zu Hause gegen die Jaguars sollte man besser nicht hoffen.


Offensivspieler der Woche: Running Back Alvin Kamara, New Orleans Saints

Bereits Freitagabend gelang Saints Running Back Kamara Historisches: Erstmals seit den 20er Jahren (des letzten Jahrtausends...) erlief ein Running Back wieder sechs Touchdowns in einer Partie und das mit insgesamt 155 Yards. Auch wenn Dalvin Cook gegenüber ebenfalls keinen schlechten Tag hatte, so stahl ihm Kamara absolut die Show. Mit 21 führt Kamara jetzt die Liga an.


Das Monday Night Game:

New England Patriots - Buffalo Bills, Mo/Di, 02:15 Uhr, DAZN, Zapf / Ulrich

Die Partie findet unter verkehrten Vorzeichen statt, wen man die letzten 20 Jahre als Maßstab nimmt: Ein Team ist sicher in den Playoffs und das andere hat eine lange Offseason vor sich.

Normal waren die Patriots immer in den Playoffs, aber ohne Brady und eine ganze Reihe Spieler, die aufgrund Corona aussetzen wollten, ist man früh aus dem Rennen. Die Bills konnten dagegen bereits in der Vorwoche den ersten Divisionssieg seit den 90ern feiern.

Verkehrte Welt, aber die meisten Fans werden diesen Machtwechsel begrüßen.


Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Freitag!


Carsten Keller - 28.12.2020

Alvin Kamara war von den Vikings nie in den Griff zu bekommen

Alvin Kamara war von den Vikings nie in den Griff zu bekommen (© Getty Images)

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