Bedrückte Stimmung

Brandin CooksMit (vermeintlich) neuer Kraft traten die Houston Texans dem Tabellenvierten der AFC North, den Cincinnati Bengals entgegen. Bis zur Halbzeit ging es recht mühselig voran, im zweiten und dritten Quarter zeigten beide Teams was sie können. Spannende Spielmomente waren zu sehen, die Oberhand behielten jedoch die Bengals mit einem Sieg von 37:31.

Aktuell läuft die Saison der Texans überhaupt nicht rund. Eine Niederlage reiht sich an die nächste Niederlage und der Unmut wird intern und extern immer lauter. Von daher ist es gut, dass nur noch ein Spieltag aussteht, um die Saison zu beenden. Für den letzten Abschnitt wählen die Texans einen "erhobenen Kopf", um zumindest alles loyal und fachlich über die Bühne zu bringen. Ein guter Schachzug, um in der Offseason detailliert zu reflektieren und das Team schrittweise wieder aufzubauen. Zum "Haare raufen" ist es trotzdem, denn die Texans müssen zur Zeit mit einem Satz häufiger leben: "Knapp daneben ist auch vorbei".

Vier Siege und 10 Niederlagen haben die Texans bereits vor dem Spiel auf das Papier gebracht, Nummer elf reiht sich nahtlos daran. Bitter, wird bedacht, dass sie in den letzten Jahren die AFC South stets angeführt haben. Einige Spielerverletzungen und ungünstige Transaktionen müssen sie nach wie vor ausgleichen, doch hinter allem steckt auch immer eine gute Seite. Viele neue Spielgesichter können sich zur Zeit auf der Seite der Offense und Defense erproben. Angefangen bei Wide Receiver Chad Hansen, der zuletzt seinen ersten Touchdown hatte, bis hin zum jungen Tight End Kahale Warring. Gerade im letzten Spiel führten zwei seiner ersten Karriere Catches zu einem neuen First Down für die Houston Texans. "Ich bin bereit mein Bestmöglichstes zu geben und werde definitiv meine Aufgaben erfüllen" erläuterte er zuletzt. Jonathan Greenhard, Outside Linebacker wurde in den letzten Spielen häufiger in der Defense eingesetzt, nach dem zum Beispiel Cornerback Justin Reid aufgrund einer Nackenverletzung ausfiel. Er nahm in der Weihnachtswoche jedoch bereits das Training wieder auf.

Die Cincinnati Bengals hatten vor dem Spiel 10 Niederlagen, 3 Siege und ein Unentschieden aufzuweisen. Sie starteten souverän und stark in das erste Quarter, recht dominant zogen sich dabei über das Spielfeld, um bereits nach wenigen Minuten ihren ersten Touchdown umzusetzen. Quarterback Brandon Allen passte dabei auf Tight End Drew Sample, der das Ei galant in die Endzone zum 7:0 trug. Eine ernste Antwort hatten die Texans erstmal nicht. Sie eierten im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin und erreichten keine First Downs und mussten das Spielfeld entsprechend schnell verlassen. Die ersten Punkte brachten sie somit "nur" mit Kicker Ka’imi Fairnbairn auf das Scoreboard, indem er die 21 Yard mühelos kickte. Aber auch Bengals Kicker Austin Seibert probierte sich aus, einen Field Goal Versuch schoss er zunächst daneben, bis ihm der zweite mühelos aus 35 Yard Entfernung glückte, die Führung von 10:3 war somit perfekt.

Diese Führung wiederum, rüttelte die Houston Texans wach und so manövrierte Quarterback Deshaun Watson den Ball nahezu mühelos zu seiner neuen "Lieblings"- Anspielstation - Brandin Cooks. Diesen Spieler sollte der neue General Manager nicht gehen lassen, blüht der junge Wide Receiver geradezu auf (insgesamt 7 gefangene Pässe für 141 Yards). Apropos - General Manager - einige Kandidaten sind bereits bei den Houston Texans im Gespräch und dieser hat auch gleich eine schwierige Entscheidung zu fällen. Er darf allein entscheiden, ob Interims Head Coach Romeo Crennel den Posten dauerhaft ausüben darf oder ob es vielleicht sogar einen neuen Head Coach für das Team geben wird.

Nach der zweiten Halbzeit war sozusagen Startschuss für einen Punktaustausch vom Feinsten. Start machten die Cincinnati Bengals, indem sie für das 17:10 Running Back Samaje Perine mit einem kraftvollen Run über die linke Seiten schickten. Frei nach dem Motto: "Das machen wir euch nach", hatten die Texans prompt ihre Antwort parat. In einer schönen Zusammenarbeit zwischen Running Back David Johnson und Tight End Jordan Akins, wurden etliche Yards erbracht, den eigentlichen Touchdown absolvierte David Johnson. Dieser hatte ingesamt eine starke Leistung gezeigt und stellte sich auch später noch als wichtiger Schlüsselspieler dar (12 Carries für 128 Yards).

Schlag auf Schlag ging es weiter, Bengals Wide Receiver Alex Erickson untermauerte den Vormarsch der Offense massiv, somit war es für seinen direkten Kollegen Tee Higgins nur noch reine Formsache den Touchdown zum 24:17 umzusetzen.

Im nächsten Drive dominierte Texans Spieler David Johnson mit seiner Leistung, gerade in seinem Run brach er mehrere Tackles, um nach vorne zu kommen. Quarterback Deshaun Watson riskierte ebenfalls einen Run, um erforderlichen Raumgewinn zu erzielen. Genau in jener Spielsituation waren auch unnötige Fehler und Flaggen der Texans zu sehen. Unter anderem zeigte Max Scharping ein False Start. Vielleicht wollte er die Rolle von Laremy Tunsil übernehmen, nachdem dieser das Spielfeld bereits wegen einer Verletzung verlassen musste. Was jedoch "währt", wird gut und so erzielte David Johnson noch einen weiteren Touchdown zum Ausgleich von 24:24.

Eine Antwort hatten die Bengals recht zügig am Start und so bauten sie ihre Führung mit einem weiteren Field Goal auf 27:24 aus. Deshaun Watson schickte kurz danach Darren Fells und er generierte wiederum die Führung der Houston Texans mit 27:31. Von da an, wollte jedoch mal wieder nichts mehr so recht für die Texaner glücken. Fehler reihte sich an Fehler und so nutze die Konkurrenz diese Schwachstelle für sich aus. Running Back Samaje Perine gelang ein weiterer Touchdown zum 34:31 und nicht nur das, auch ein weiteres Field Goal von Austin Seibert zum 37:31 war noch drin.

Dabei hatten die Houston Texans ihre Chancen, sehr gute Chancen und haben sie wie zuletzt einfach selbst verspielt. Angefangen bei unnötigen Strafen, lapidare Manndeckungen bis hin zu einem weiteren Sack von Deshaun Watson. Er hatte eine gute Ausgangslage das Spiel zu drehen, doch was passiert? Er wird von Bengals Defensive End Sam Hubbard gesackt. Dieser schlägt ihm währenddessen auch noch den Ball aus der Hand, der von Bengals Defensive Tackle Margus Hunt zügig gesichert wurde. Deshaun Watson blieb mehrere Sekunden starr liegen, aus Enttäuschung, anstatt einer Verletzung. Zum Ende hin gaben sie nochmal alles, wobei ein "stets bemüht", es besser treffen würde. Letztlich der allerletzte Spielzug, ein Trickspielzug, war schön anzuschauen.

Fazit: Bedrückt ist noch durchaus eine milde Form, wenn man die Gesichter beschreiben würde, die man nach dem Spiel gesehen hat. Die Bengals hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Sie wussten, wie sie sich lange auf dem Feld halten können (71 Plays), die Texans brachten es gerade mal auf 51 Plays. Ingesamt hatten die Bengals 36:10 Minuten den Ball und die Texans nur 23:50 Minuten. Dabei war noch eine starke Pass Rate der Bengals zu sehen - 29 von 38. Deshaun Watson brachte es gerade mal auf 24 von 33. Unabhängig, ob es die wenigen Fans auf den Rängen, die Coaches, die Staff Mitglieder oder die Spieler selbst waren. "Finster, erschüttert und ausser Fassung" trifft es besser. Da lässt sich nur eins sagen: "Gut, dass nur noch ein Spiel zu bewältigen ist". Nächste Woche treffen die Houston Texans auf die Tennessee Titans, möge das Glück und die Leistung mit ihnen sein.

Nadia Quast - 28.12.2020

Brandin Cooks

Brandin Cooks (© Getty Images)

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