Kamara feiert Weihnachten

Alvin Kamara erlief gegen die Vikings zu Weihnachten sechs Touchdowns.Mit 52:33 bezwangen die New Orleans Saints die Minnesota Vikings und haben damit den Titel in der NFC South sicher. Zwei Quarterback Sacks musste Minnesota einstecken, während die Angriffslinie der Saints sicherer stand und den Gegner nicht zum eigenen Quarterback durchließ. Eine phänomenale Performance im Angriff der Saints bot Alvin Kamara: Er machte gleich sechs Touchdowns und 155 Yards mit 22 Läufen. Sechs Touchdowns durch einen Spieler hatte es in einem Spiel in der NFL zuletzt 1929 gegeben: Zu Thanksgiving vor 91 Jahren war Ernie Nevers beim 40:6 der Chicago Cardinals über die Chicago Bears sechsmal in die Endzone gelaufen (und hatte damals auch die übrigen vier Punkte durch PAT-Kicks erzielt).

Während es für die Chicago Cardinals damals in diesem Spiel um nichts mehr ging, war der Erfolg für Kamara und die Saints wichtig, um das Heimspiel in der ersten Playoff-Runde sicher zu stellen. Bis zum Sonntag bleibt nun mindestens auch noch die Chance auf das spielfreie Wochenende zu Beginn der Playoffs gewahrt - allerdings dürften die Packers keine ihrer beiden ausstehenden Partien gewinnen, was eher unwahrscheinlich ist. Immerhin treffen sie allerdings am letzten Spieltag auf die Chicago Bears, die dann noch im Rennen sein könnten.

Anders als die Minnesota Vikings. Am Ende der Saison wurde letztlich ihre Defense doch als "zu leicht befunden". Jedenfalls gegen einen Angriff aus New Orleans, der in den Situationen, in denen es darauf ankam, jederzeit nach Belieben eine Schippe drauflegen konnte. 583 Yards Gesamtangriffsleistung erzielten die Saints. Quarterback Drew Brees warf 19 vollständige Pässe für insgesamt 311 Yards Raumgewinn bei 26 Passversuchen, wobei ihm zwei Interceptions unterliefen. Doch in der Verwertung von Third Downs zeigten sich die Saints produktiv und kamen bei neun Third Downs fünf Mal zu neuen First Downs.

Alvin Kamara bürgte dafür, dass die Offense der Saints quasi immer den Weg in die Endzone fand, wenn es darauf ankam. Dies war gleich in den ersten beiden Angriffsserien zu spüren, als die Vikings noch gar keinen Zugriff auf den Gegner gefunden hatten. Mit 14:7 wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt, für die Vikings bot der zweite Abschnitt dann immerhin Teilerfolge. Zunächst wurden die Saints beim nächsten Anlauf auf die Endzone auf ein Field Goal beschränkt, vier Minuten später gelang der Anschluss zum 14:17 durch einen Lauf von Mike Boone, und direkt danach eröffnete sich mit der Interception eines Brees-Passes durch Harrison Hand für die letzten fünf Minuten vor der Pause gar die Option, selbst die Halbzeitführung anzupeilen.

Doch David Onyemata und Malcolm Jenkins landeten den Quarterback Sack gegen Kirk Cousins, und drei Minuten vor der Halbzeit waren doch wieder die Saints im Angriff. Kamara brachte sie rechtzeitig vor dem Gang in die Kabinen wieder mit zehn Punkten in Führung. Die erste Angriffsserie der Vikings in Hälfte zwei schien in einer Katastrophe zu enden, als Kirk Cousins beim scheinbaren Quarterback Sack versuchte, den Ball noch zu Adam Thelen zu bekommen, und dies zunächst als Fumble gewertet wurde, nach dem Chauncey Gardner-Johnson in die Endzone der Vikings sprintete. Der Videoschiedsrichter rückte die Aktion zurecht, indem Cousins ein unvollständiger Pass zugestanden wurde.

Die Vikings schienen das Momentum wenig später übernehmen zu können, als sie zunächst den zweiten Fehlpass von Brees anfingen und diese Gelegenheit dann zum 20:24-Anschluss per Pass auf Irv Smith nutzten. Doch die Saints ließen sich im Angriff nicht beirren, allen voran Alvin Kamara nicht. Und die Defense der Vikings bekam immer weniger noch ein Bein auf die Erde. Kamara beendete erst eine 74-Yard-Serie mit dem vierten Touchdown, dann nach Irv Smiths zweitem Touchdown-Fang eine 67-Yard-Serie zum 38:27. Auf dem Weg zum Touchdown-Lauf überbrückten die New Orleans Saints 67 Yards mit sieben Spielzügen in etwa drei Minuten. Der längste Spielzug des Drives war der Pass auf Jared Cook für 44 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 19-Yard-Linie.

Danach waren die Vikings mit ihrem Latein am Ende. Diesmal zählte der Quarterback Sack von Cameron Jordan an Kirk Cousins wieder, wieder verlor der Vikings-Quarterback den Ball, hatte aber Glück, dass ein eigener Mann das Leder sicherte. Ein First Down gab es allerdings nicht, und wenig später beendeten die Saints eine 58-Yard-Angriffsserie mit dem Touchdown-Lauf von Taysom Hill zum 45:27 vier Minuten vor Schluss.

Damit war eigentlich alles gelaufen - aber die Vikings taten Alvin Kamara den Gefallen, ihren "Mercy Touchdown" durch Pass auf Adam Thielen noch vor der Two Minute Warning zu erzielen. Per Pass auf Adam Trautman für 41 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 3-Yard-Linie eröffnete so Drew Brees Alvin Kamara drei "Matchbälle", um den historischen Nevers-Rekord einstellen zu können. Kamara lief gleich im ersten Down zum Rekord und zum 52:33-Endstand.

Auerbach - 26.12.2020

Alvin Kamara erlief gegen die Vikings zu Weihnachten sechs Touchdowns.

Alvin Kamara erlief gegen die Vikings zu Weihnachten sechs Touchdowns. (© Getty Images)

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