Hawaii nutzt Houstons Fehler aus

Beim 28:14-Erfolg von Hawaii gegen Houston im New Mexico Bowl, der wegen Corona-Auflagen des Bundesstaates New Mexico von Albuquerque ins texanische Frisco verlegt worden war, zeigte sich mal wieder, wie wichtig es ist, die "Turnover Battle" zu gewinnen. Während Hawaii ohne Ballverlust blieb, leistete sich Houston drei Interceptions, von denen zwei zu einer frühen 14:0-Führung für Hawaii führten. Matchwinner für die Rainbow Warriors war RB Calvin Turner, der mit Läufen, Fängen und Returns 252 Yards holte und mit einem Big Play in den Special Teams Houstons Aufholjagd in der zweiten Halbzeit ausbremste.

Mitentscheidend für Verlauf und Ausgang des Spiels war auch die Einstellung der Teams. Houston wirkte in der ersten Halbzeit nicht wirklich motiviert und spielte entsprechend. Beim dritten Spielzug der Cougars fing Penei Pavihi einen von DT Djuan Matthews abgeblockten Pass von QB Clayton Tune an deren 8-Yard-Linie ab. Zwei Spielzüge später erzielte Hawaii mit einem 3-Yard-Pass von QB Chevan Cordeiro auf RB Dae Dae Hunter das 7:0 nach knapp viereinhalb gespielten Minuten. Doppelt kostspielig aus Houstons Sicht war dann die zweite Interception, weil sie einen aussichtsreichen Angriff stoppte. Beim zweiten Spielzug von Houstons drittem Ballbesitz, der nach einem kurzen Punt Hawaiis und einem 23-Yard-Return an Hawaiis 40-Yard-Linie begonnen hatte, endete ein Pass von Tune unter Druck als "Flatterball", den CB Michael Washington abfing. Im nächsten Spielzug warf Cordeiro einen 12-Yard-Pass in die Mitte auf Turner, der dann mehreren Verteidigern der Cougars zu einem 75-Yard-Touchown davon lief. Mitte des zweiten Viertels baute Hawaii die Führung mit einem 4-Yard-Lauf von Jonah Laulu auf 21:0 aus. Debn Grundstein zu diesem Touchdown hatte Cordeiro mit einem 52-Yard-Lauf bis an Houstons 7-Yard-Linie gelegt.

In der Halbzeitpause muss Houstons Head Coach Dana Holgorsen seiner Mannschaft offenbar verbal einen ordentlichen Tritt in den Hintern verpasst haben, denn mit Beginn der zweiten Halbzeit spielten die Cougars mit deutlich mehr Feuer und größerer Präzision beim der Ausführung der Spielzüge. Das zahlte sich aus. Mit einem beeindruckenden ersten Angriff nach der Pause (17 Spielzüge, 75 Yards, knapp siebeneinhalb Minuten verbrauchte Spielzeit) kam Houston zum 7:21, und nach einem schnellen "Three and Out" von Hawaii sorgten zwei längere Pässe (39 Yards im ersten Spielzug und 26 Yards zum Touchdown im fünften) dafür, dass Houston bis auf 14:21 herankam. Dass das Spiel nicht vollends kippte, ging auf das Konto von Turner, der nach dem anschließenden Kickoff mit einem 92-Yard-Return den Touchdown zum 28:14 für Hawaii erzielte. Danach bekam Hawaiis Abwehr das Spiel wieder in den Griff, beendete Houstons nächsten Angriff mit der dritten Interception und stoppte im vierten Viertel mit Hilfe von Quarterback Sacks die letzten beiden Angriffe der Cougars bei ausgespielten vierten Versuchen.

Hoch - 26.12.2020

Hawaii beendet die Saison nach dem Bowl-Sieg gegen Houston mit einer positiven Abschlussbilanz. (© Getty Images)