Harte Zeiten in Dallas und Philadelphia

Eigentlich hatte man im AT&T Stadium diese Woche das Endspiel um den Divisionssieg erwartet, aber 2020 überraschte auch hier negativNahezu alle Experten hatten vor der Saison die NFC East gleich getippt: Entweder würden die Eagles die Divsion vor den Cowboys gewinnen oder umgekehrt. Das Spiel in Woche 16, das am Sonntag zwischen den beiden Rivalen im AT & T Stadium um 22:25 Uhr beginnt, wurde dabei als eine Art Endspiel angesehen.

Die Realität ist für die Anhänger beider Mannschaften hart: Die Dallas Cowboys besitzen laut der Projektionsseite fivethirtyeight.com eine 5 Prozentige Chance auf den Divisionssieg, die Eagles mit einer 9 Prozentigen Chance kaum mehr. Und gefühlt ist das schon hoch gegriffen. Die Eagles müssten sowohl bei den Cowboys als auch in der letzten Woche in Washington gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass die Letztgenannten diese Woche auch in Carolina verlieren. Nicht gänzlich ausgeschlossen, aber selbst 9 Prozent erscheinen dafür relativ viel.

Dabei sah es zumindest zuletzt wieder etwas besser aus, seitdem Rookie Quarterback Jalen Hurts zum Starter befördert wurde. Bei den Eagles gewann man mehr als überraschend und gegen die Cardinals brachte man zumindest 26 Punkte aufs Scoreboard, was die beste Ausbeute seit langem und insgesamt die drittmeisten Punkte in dieser Spielzeit bedeutete. Trotzdem ging die Partie verdient verloren.

Die Cowboys holten sich dagegen vor allem dank vieler Turnover der Hausherren einen am Ende doch nicht ganz ungefährdeten 41:33 Sieg in San Francisco. Was in der ersten Saisonhälfte nahezu überhaupt nicht gelang – nämlich Turnover zu kreiern – klappt jetzt, wo die Spielzeit komplett den Bach runtergegangen war, plötzlich sehr gut.

Die erste Begegnung beider Mannschaften in Philadelphia Anfang November gewannen die Eagles mit 23:9 gegen die Cowboys. Es war das "Ben DiNucci"-Spiel der Gäste, der auf 180 Yards per Pass kam und viermal gesacked wurde. Die Leistung gefiel dem Coaching Stab um Mike McCarthy so wenig, dass DiNucci, der als Ersatz für den verletzten Ersatzmann Andy Dalton herhalten musste, die Folgewoche wieder auf die Bank verbannt worden war. Es war sein einziger Start.

Stattdessen war in der Folgewoche dann Garrett Gilbert gegen die Pittsburgh Steelers auf dem Feld zu finden, verlor jedoch ebenfalls. Aber den sportlichen Misserfolg allein auf den Ausfall vonStamm-Quarterback Dak Prescott zu schieben, ist auch zu kurz gedacht: Obwohl er statistische Höchstwerte zu Saisonbeginn aufstellte, verlor man deutlich öfter als gedacht. Die Rekordzahlen lagen vor allem daran, dass man frühzeitig in den "Aufholmodus" schalten und dementsprechend viel passen musste.

Stattdessen liegt der Misserfolg an einer Mischung aus Verletzungen, sportlicher Unzulänglichkeit und überraschend fragwürdigen Coaching-Entscheidungen.

Allerdings sieht es bei den Eagles kaum besser aus. Neben ebenso vielen Verletzungen – vor allem in der O-Line und bei den Receivern – gibt hier vor allem der Absturz von Carson Wentz Rätsel auf. Während er im Vorjahr ein mindestens genauso gebeuteltes Team quasi allein in die Playoffs hievte, enttäuschte er 2020 von Woche zu Woche mehr.

Auch wenn sein Receiving-Korps erneut keinen höheren Ansprüchen genügen konnte und auch hier fragwürdige Entscheidungen getroffen wurden, so erklärt dies nicht seine vielen Turnover. Nachdem sein Ersatzmann Jalen Hurts der Mannschaft dagegen einen Schub zu verleihen konnte, stellt sich die Frage nicht mehr, ob Wentz starten sollte. Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten sieht die Offense mit Hurts wesentlich schlagkräftiger aus.

Die Frage, was man mit dem offen unzufriedenen Wentz künftig anfangen soll, muss noch etwas warten. Spätestens wird diese Personalie mit dem zu erwartenden Saisonaus nach der Vorrunde aber nicht nur in Fankreisen, sondern vor allem von General Manager Howie Roseman und Co diskutiert werden müssen.

Jetzt steht aber noch die 15. Partie beider Teams auf dem Weg in die sportliche Bedeutungslosigkeit 2020 an.



Carsten Keller - 25.12.2020

Eigentlich hatte man im AT&T Stadium diese Woche das Endspiel um den Divisionssieg erwartet, aber 2020 überraschte auch hier negativ

Eigentlich hatte man im AT&T Stadium diese Woche das Endspiel um den Divisionssieg erwartet, aber 2020 überraschte auch hier negativ (© Carsten Keller)

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