Haskins feiert Niederlage mit Stripperinnen

Dwayne Haskins gegen die Seahawks und vor seinem verhängnisvollen Abend Gerade, wenn man dachte, dass die chaotische Franchise in der US-Hauptstadt in ruhigeres und sportlich erfolgreicheres Fahrwasser gelenkt wird, torpediert der zuletzt als Starter eingesetzte Quarterback Dwayne Haskins jegliche Bemühungen nachhaltig und lässt stark an seiner Intelligenz zweifeln.

Am Dienstag tauchten Bilder von ihm – vermeintich - in einem Strip Club auf, wo er – ohne Maske – mit den dort beschäftigten Damen posierte; aufgenommen wurden die Sonntagnacht, als er die Niederlage gegen Seattle offensichtlich in Gesellschaft leicht bekleideter Damen verarbeiten wollte. Eine Entscheidung, die in ihrer Dummheit fast einzigartig ist.

Um Ex-Browns-Head-Coach Hue Jackson zu zitieren: "Es gibt Entscheidungen und Konsequenzen. Manche Entscheidungen führen zu Konsequenzen, die man dann ertragen muss." Im Gegensatz zur damaligen Situation um das strafrechtlich relevante Insider-Trading von Linebacker Kendricks beging Haskins keine Straftat. "Nur" eine himmelschreiende Dummheit, die an Kurzsichtigkeit kaum zu übertreffen ist. Natürlich würden die Bilder irgendwann auftauchen und die Anstrengungen der Liga und seines Teams, das sich ausnahmsweise im Rennen um den Divisionssieg befindet, konterkarieren. Zudem hatte Haskins vorher kaum mit Leistung überzeugt, so dass die Fanbase sowieso schon leicht verstimmt war. Man könnte fast meinen, dass er seinen Rauswurf provozieren will.

Haskins tweetete eine (wohl von seinem Agenten und dem Team) forcierte Entschuldigung, die er sich sicherlich auch hätte sparen können. Das Team erklärte, dass man "den Vorfall intern klären werde."

Dwayne Haskins überzeugte nach seiner High School-Zeit in New Jersey am College bei Ohio State, wo er mit den Buckeyes 2018 als Big Ten Player of the Year und 2019 als Rose Bowl MVP ausgezeichnet wurde. Washington holte ihn damals – wohl gegen den Widerstand von Ex-Head-Coach Jay Gruden – mit dem 15. Pick des NFL Drafts 2019.

Allerdings ließ er in dann insgesamt neun Spielen, davon sieben Starts, immer nur kurz aufblitzen, warum ihn Owner Dan Snyder unbedingt haben wollte: 1.365 Yards, sieben Touchdowns und sieben Interceptions bei gleich 29 Sacks waren die magere Ausbeute in Jahr 1.

Ron Rivera erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2020 gleich vorsichtig, dass Haskins keinen Freifahrtschein als Starter habe. Nach vier Spielen mit vier Touchdowns, vier Interceptions und vier Fumbles zog Rivera in dieser Saison schnell die Reißleine und ernannte Kyle Allen, den er aus seiner gemeinsamen Zeit aus Carolina gut kennt, als Starter.

Haskins musste damals sogar auf die Tribüne, weil Alex Smith, ehemaliger First Overall Pick (2005) nach seiner schweren Beinverletzung wieder fit geworden war. Eine Entscheidung, die er wohl nicht akzeptieren wollte: Er meldete sich mit objektiv fadenscheinigen Begründungen (Magenverstimmung...) ab.

Nach einigen Starts verletzte sich Kyle Allen jedoch gegen die New York Giants Anfang November schwer am Knöchel und wurde auf die Injured Reserve Liste gepackt. Stattdessen schlug erneut die Stunde von Alex Smith als Starter. Während Allen drei von vier Partien als Starter verloren hatte, gewannen die Football Teamer mit ihm vier seiner fünf Spiele als Starter und zuletzt vier in Folge, darunter sensationell in Pittsburgh. Durch eine Verletzung Smith musste Haskins zum Starter befördert werden und verlor die Begegnung gegen die Seahawks – und jetzt wohl auch das letzte bisschen Vertrauen in ihn.

Eine (sofortige) Entlassung schlossen die Football Teamer erst einmal aus. Die wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Offseason folgen. Man kann davon ausgehen, dass das Interesse anderer Teams an ihm als Starter eher lauwarm sein wird. Fehlende sportliche Leistung gepaart mit wenig Intelligenz abseits des Platzes ist eine Kombination, die in der NFL kaum geschätzt wird. Ein vergleichsweise schlecht bezahlter Backup-Posten dürfte das Maximum sein, was er aktuell erwarten kann.

Es war ein teurer Sonntag für Dwayne Haskins – unabhängig davon, was er den Stripperinnen bezahlen musste.






Carsten Keller - 23.12.2020

Dwayne Haskins gegen die Seahawks und vor seinem verhängnisvollen Abend

Dwayne Haskins gegen die Seahawks und vor seinem verhängnisvollen Abend (© Getty Images)

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