Raiders gefährden Chancen

Die Las Vegas Raiders hatten zu Hause die Indianapolis Colts empfangen. Und damit den direkten Konkurrenten um eine Playoff-Spot in der American Football Conference. Die Gäste standen vor der Partie auf Platz sieben und damit auf dem Platz, der diese Saison auch einen Playoff-Platz sichert. Und direkt dahinter dann die Raiders.

Doch die Gastgeber liefen von Anfang an den Colts hinterher, die den Punktereigen nach gut sechs Minuten mit einem 25-Yard-Field-Goal von Rodrigo Blankenship eröffneten. Es dauerte noch einmal sechs Minuten, da konnten Colts-Quarterback Philip Rivers mit einem sieben Yard-Pass auf T.Y. Hilton den Vorsprung auf 10:0 ausbauten. Doch so schnell wollten sich das Team um Quarterback Derek Carr nicht geschlagen geben und verkürzte kurz vor dem ersten Seitenwechsel durch einen 47-Yard-Pass auf Foster Moreau auf 7:10.

Nach zehn Minuten im zweiten Viertel konnten dann die Raiders die erste und auch einzige Führung übernehmen. Nelson Agholor sicherte den 21-Yard-Pass von Carr sicher in der Colts-Endzone und damit das 14:10. Diese Führung jedoch sollte nur anderthalb Minuten andauern, denn dann war die Phil-Rivers-Show wieder zurück. 41 Yards wiederum auf T.Y. Hilton und die damit das 17:14 und eine Führung, die sie bis zum Schlusspfiff nicht mehr hergeben sollten. Und um dem ganzen dann auch noch die Krone aufzusetzen, verwandelte Rodrigo Blankenship mit auslaufender Spielzeit der ersten Halbzeit auch noch ein 20-Yard-Field-Goal zum 20:14.

Das große Problem der Las Vegianer war nicht so sehr die Offense, sondern eine einfach nur schlecht spielende Defense. Diese ließ allein in den ersten zwei Vierteln alleine 298 Yards zu. Und gegen den immer stärker werdenden Laufangriff der Colts fanden sie kein geeignetes Mittel und ließen dort insgesamt 212 Yards zu.

Nach Wiederanpfiff bäumten sich die Raiders-Offense zwar noch einmal auf, aber mehr als ein 25-Yard-Field-Goal von Daniel Carlson war nicht drin. Indianapolis antwortete mit einem 62-Yard-Lauf durch Jonathan Taylor zum 27:17, bevor Daniel Carlson noch einmal drei Punkte für die Raiders kickte. Bemerkenswert sei hier noch, dass Taylor mit 20 Läufen 150 Yards erzielte und damit mehr als die gesamte Raiders-Lauf-Offense mit ihren gerade mal 79 Yards.

Und so wechselten die Teams beim 27:20 für die Colts zum letzten Mal die Seiten, Und es war nochmal Jonathan Taylor, der mit einem Drei-Yard-die Führung auf 34:20 ausbauen konnten. Und gleich im nächsten Drive Rodrigo Blankenship, der auch sein drittes Field Goal, diesmal aus 35 Yards, verwandelt konnte.

Den sprichwörtlichen Deckel zu machte dann der Pick-Six von Colts-Safety Khari Willis, der mit seinem 50-Yard-Interception-Return-Touchdown das 44:20 und den Sieg sicherte. Der Touchdown durch Derek Carr über fünf Yards 55 Sekunden vor Schluss war eigentlich nur Ergebniskosmetik. Das wusste auch Raiders Head Coach Jon Gruden, der dann auch seine drei verbliebenen Timeouts nicht mehr nutzte und die Colts abknien ließ.

Eine Konsequenz aus dieser Niederlage zogen die Verantwortliche der Las Vegas Raiders dann gut drei Stunden nach Abpfiff. Sie entließen Defensive Coordinator Paul Guenther, den sie für die dritte Niederlage in vier Spielen verantwortlich machten. Defensive Line Coach Rod Marinelli wird als Interims-Defensive-Coordinator für die verbleibenden drei Spiele agieren.

Und es geht gleich weiter für die Raiders. Bereits am Donnerstag empfangen sie die Los Angeles Chargers im Allegiant Stadium um Rückspiel. Die erste Begegnung in der Stadt der Engel konnten die Raiders noch mit 31:26 für sich entscheiden.


Tillmann - 14.12.2020

RB Jonathan Taylor (Indianapolis Colts) überrannte die Raiders (© Getty Images)