Eagles rennen sich aus der Krise

Jalen Hurts brach erst als zweiter NFL-Quarterback der Geschichte bei seinem Debüt die 100 Yard Rushing MarkeDie Philadelphia Eagles haben das Debüt des bisherigen Backup Quarterbacks Jalen Hurts gegen die New Orleans Saints mit 24:21 gewonnen; nach vier Niederlagen zuvor erliefen sowohl Hurts als auch Running Back Miles Sanders über 100 Yards zum Sieg des deutlichen Außenseiters.

Nach einem schnellen 3 & Out der Saints durfte Hurts erstmals als Starter das Feld betreten. Mit Läufen von Running Back Sanders, aber auch Jalen Hurts selbst, konnte man schnell neue First Downs erzielen. Bei einem 4. Versuch lief Hurts erfolgreich selbst, aber ein zweiter ausgespielter 4. Versuch wurde von den Saints im Backfield gestoppt. Wie erwartet ein lauflastiger Beginn, aber insgesamt natürlich zu wenig gegen die Saints.

Da die jedoch trotz eines Field Goal Versuchs, den Lutz aus 45 Yards nach rechts verzog, ebenfalls punktlos blieben, war das nicht weiter schlimm. Ein 39 Yard Pass zu WR Reagor brachte die Eagles zum Ende des ersten Quarters sogar bis an die 23 der Saints. Erneut ließ Head Coach Doug Pederson einen 4. Versuch ausspielen und Hurts fand trotz eines heranstürmenden Linebacker Kwon Alexander mit einem perfekten Wurf Wide Receiver Alshon Jeffery zum 7:0.

Die Eagles Defense hielt die Gäste zunächst gut in Schach; als Linebacker Duke Riley einen unter Druck von Taysom Hill geworfenen Pass abfangen konnte, sah es Mitte des zweiten Viertels gut wie lange nicht in Philadelphia aus. Allerdings wurde ein Pass auf Tight End Ertz trotz Replay unverständlicherweise incomplete gegeben, so dass nur ein Field Goal aus 44 Yards zum 10:0 hängen blieb. Zuletzt hatten die Eagles im Autaktspiel gegen Washington zweistellig geführt – damals jedoch trotz 17:0 noch 17:27 verloren.

Direkt nach dem Two Minute Warning rannte Jalen Hurts den Ball selbst aus der Endzone und Running Back Miles Sanders nutzte diese "Vorlage" gegen die beste Defense der letzten Wochen zu einem 82 Yard Sprint über die linke Seite zum 17:0 – der viertlängste Lauf der Franchisegeschichte. Eine Überraschung bahnte sich an.

Und das war es noch nicht einmal für die erste Hälfte: Die Eagles bekamen noch einmal den Ball, Jalen Hurts lief weitere zweimal und mit neun Sekunden hatte man noch einmal First and Goal. Das hätte für ein kurzes Field Goal zum überraschenden 20:0 Pausenstand genügt, wenn die Kickerseuche nicht auch Elliott befallen hätte. Der traf aus lächerlichen 22 Yards nur den linken Pfosten, so dass es beim 17:0 blieb.

Dass es nicht so einfach bleiben würde, zeigten die Saints dann nach der Pause: Zuerst rannte der in der ersten Hälfte blasse Alvin Kamara aus fünf Yards zum 17:7 Anschluss; nach einem diesmal wieder erfolglos ausgespielten vierten Versuch der Eagles war es dann eine gute Minute später Wide Receiver Emmanuel Sanders, der aus 37 Yards auf drei Punkte verkürzte.

Im folgenden Drive schienen die Saints auf dem besten Weg zur Führung, bevor Defensive Tackle Javon Hargrave ein von Defensive End Josh Sweat erzwungenes Taysom Hill-Fumble sichern konnte. Der zweite Rushing Touchdown von Miles Sanders ließ den ersten Sieg nach einem Monat wieder deutlich realistischer werden.

Ein Fumble von Jalen Hurts an der Mittellinie brachte die Saints noch einmal unnötig heran, als Tight End Jared Cook das Turnover in den letzten Score zum 24:21 Endstand verwandelte. Drei Kneeldowns später konnten die Eagles wieder einmal feiern.

Jalen Hurts ist erst der zweite Quarterback der NFL Geschichte nach Lamar Jackson, der in seinem ersten Spiel als Starter die 100 Yard Rushing-Marke brechen konnte. Sein Head Coach Doug Pederson lobte den "Funken", den Hurts dem Team gebracht hätte, wollte sich aber noch nicht auf einen Starter für kommende Woche festlegen. Man muss nach diesem Auftritt wirklich kein Prophet sein, um zu wissen, wie das ausgehen wir.

In Woche 15 reisen die Eagles zu den Arizona Cardinals (Sonntag, 22:05 Uhr); die Saints empfangen 20 Minuten später die Kansas City Chiefs zu einem Topduell.

Carsten Keller - 14.12.2020

Jalen Hurts brach erst als zweiter NFL-Quarterback der Geschichte bei seinem Debüt die 100 Yard Rushing Marke

Jalen Hurts brach erst als zweiter NFL-Quarterback der Geschichte bei seinem Debüt die 100 Yard Rushing Marke (© Getty Images)

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