"This pissed me off"

"Entweder sie fangen den Ball oder ich werde sie durch jemanden ersetzen der das kann. So einfach ist das." Steelers-Head-Coach Mike Tomlin fand in seiner wöchentlichen Video-Pressekonferenz ungewöhnlich deutliche Worte für die Leistung einiger Passempfänger in den letzten Wochen. Vor allem gegen Baltimore und Washington fielen einige Receiver mit zahlreichen fallen gelassen Pässen auf, allen voran TE Eric Ebron und WR Diontae Johnson.

"Auf unserem Spielniveau können wir als Coaching Staff keine wertvolle Trainingszeit damit vergeuden, um unseren Spieler die Grundlagen beizubringen wie man einen Ball fängt. Pässe zu fangen ist der Job unserer Spieler. Das sollte im Profibereich eine reine Routine sein. Es ist nun einmal Teil unseres Profi-Geschäftes." Tomlin war der Ärger deutlich anzumerken. Ob er die betreffenden Spieler erreicht, werden die nächsten Spiele zeigen.

Etwas gnädiger zeigte er sich mit der von Verletzungen gebeutelten Defense: "Unsere Defense lebt von den Turnovern. Pro Spiel hatten wir bisher im Mittel zwei Turnover. Gegen Washington ist uns leider keiner gelungen. Das hatte einen deutlichen negativen Effekt auf das gesamte Spiel."

Er äußerte sich auch zu den gegen Washington ausgewählten Spielzügen. Offensive Coordinator Randy Fichtner steht derzeit bei Fans und Medien heftig in der Kritik, allerdings nicht das erste Mal. Speziell äußerte er sich zu der etwas kryptischen Frage, ob er auch bereit wäre, die Art und Weise wie die Steelers zur Zeit das Play-Calling handhaben, grundsätzlich zu verändern. Im Kern, die Aufgabe auch jemand anderen zu übertragen.

"Natürlich. Wie schließen nichts aus. Wir sind offen für alle Maßnahmen die unsere Offense zurück zur Leistung zu Saisonbeginn bringen würden. Kontinuierlicher strategischer Wandel ist unser tägliches Geschäft. Wir müssen in der Offense deutlich besser werden. Auch ohne Leistungsträger wie C Maurkice Pouncey, RB James Conner oder TE Vance McDonald darf es keinen derartigen Leistungsabfall geben. Aber seit diese Spieler fehlen, ist genau das der Fall. Um ehrlich zu sein, "this pissed me off" (Originalton!). Wir haben eine Menge Arbeit vor uns."

Man muss Fichtner aber zu Gute halten dass seine strategischen Optionen ohne ein richtiges Laufspiel arg begrenzt sind. Man konnte vor allem gegen Washington sehen, dass dies auch massive Auswirkungen auf das Passspiel hat, da gegnerischen Abwehrreihen nun weniger taktischen Optionen zu verteidigen haben. Aber positiv für die Steelers und deren Fans ist die Tatsache, das es noch mehr als vier Wochen bis zu den Playoffs sind, also genug Zeit um wieder an die früheren Leistungen anzuknüpfen.

Korber - 10.12.2020

Mike Tomlin ließ seinem Ärger öffentlich freien Lauf. (© Getty Images)