Burrow raus und Watson spielt groß auf

Deshaun Watson führte sein Team in der Offensive fast allein zum Sieg gegen die favorisierten PatriotsEin spannender Spieltag wurde überschattet von einer schweren Knieverletzung von Bengals Rookie Joe Burrow, dessen Saison plötzlich und unerwartet endet.

Zun Ausgleich gab es gleich einige spannende Entscheidungen zum Ende einer ganzen Reihe Spiele.


Der Rückblick:

Die Spiele bei #ranNFL im Free TV:
New Orleans Saints (8-2) – Atlanta Falcons (3-7) 24:9

Kurzzeitig sah die Partie offen und spannend aus, aber dann zeigte Quarterback Taysom Hill, warum er den Vorzug vor Jameis Winston bekommen hatte.

Hill erlief zwei Touchdowns selbst und sah vor allem in der zweiten Hälfte wie ein legitimer Passer aus, was man vorher immer skeptisch gesehen hatte.

Die Falcons hatten kein nennenswertes Running Game, Matt Ryan warf zwei Interceptions und kassierte gleich acht Sacks. Der Zug ist abgefahren für Atlanta in dieser Saison, die Saints mit einem großen Schritt in Richtung Divisionssieg. Auch ohne Drew Brees.


Indianapolis Colts (7-3) – Green Bay Packers (7-) 34:31

Eine anstrengende Partie dank einer Unmenge an Strafen, aber vielen Punkten und einem ungewöhnlichen Spielverlauf, gab es in der zweiten Partie zu sehen. In der ersten Hälfte dominierten die Packers, aber ihnen gelang kein einziger Punkt mehr in der zweiten Halbzeit. Die Colts ließen nie nach und führten im letzten Viertel plötzlich; der letzte Verzweiflungsdrive von Aaron Rodgers nach dem Two-Minute-Warning brachte zunächst einen tiefen Pass aus der Endzone über 47 Yards zu Wide Receiver Valdes-Scantling und ein Field Goal zum Ausgleich und damit der Verlängerung. Die Packers fumbelten prompt in Person von Valdes-Scantling und so holten die Colts dank eines Field Goals noch den 34:31 Sieg.


Die Überraschung der Woche:
Carolina Panthers (3-7) - Detroit Lions (4-6) 20:0

Die Panthers hatten die ganze Woche über offen gelassen, ob Teddy Bridgewater nach seiner Verletzung starten kann; nach dem Warmmachen entschied man sich dagegen und beförderte kurzfristig den in seiner Karriere zwölfmal (!) entlassenen PJ Walker zumStamm-Quarterback.

Der spielte mehr als solide (24 von 34 Passversuchen angebracht, 258 Yards, ein Touchdown und zwei Interceptions) und baute seine Serie von Siegen auf 13 in Folge aus: Seit dem 6. Oktober 2016 – als Quarterback von Temple – hat er nicht mehr verloren (anschließend sieben Siege am College und fünf mit den Houston Roughnecks in der XFL).

Die Lions hatten dagegen wohl vergessen, dass sie tatsächlich antreten müssen. Ein beschämender Shutout gegen ein Team, das vorher bei zwei Siegen aus neun Partien stand. Die Tage von Head Coach Matt Patricia dürften endgültig gezählt sein.


Der Überblick

Das Thema bei Washington Football Team - Cincinnati Bengals war natürlich die Verletzung von Joe Burrow, die allgemein mit großer Bestürzung aufgenommen wurde. Bis zu seiner Verletzung führten die Gäste sogar, anschließend gelang ihnen kein Punkt mehr. Dass Alex Smith, der wohl ein Deja-vu an seine eigene Verletzung an gleicher Stelle vor zwei Jahren hatte, seinen ersten Sieg seitdem beim 20:9 feiern konnte, geriet so zur Nebensache.

Bei Jacksonville Jaguars (1-9) - Pittsburgh Steelers (10-0) 3:27 führten die Gäste früh, bevor die Steelers ernst machten und die Hausherren standesgemäß überrollten. Head Coach Mike Tomlin hatte dazu den passenden Kommentar im Anschluss: "Es war nicht perfekt, aber nichts an uns ist perfekt außer unsere Bilanz." Die steht jetzt nämlich bei 10-0.

Einen ähnlich guten Spruch hatte das Social Media Team der Cleveland Browns nach dem 22:17 gegen die Eagles, als GästeQuarterback Carson Wentz der beste Vorbeiter für die Browns war: "Bitte nennt unseren Sieg nicht hässlich. Er hat auch Gefühle." Die haben auch die Fans der Browns, nachdem man zum ersten Mal seit Head Coach Belichick (1994!) bei 7-3 steht.

Und damit vor den Baltimore Ravens (6-4), die nach Verlängerung mit 24:30 gegen die Tennessee Titans verloren. Die Entscheidung in der Overtime, nach einem kurzen Drive zu punten, rächte sich prompt. Anscheinend hatte man in Baltimore nicht den Sieg der Titans gegen die Texans nach Verlängerung vor wenigen Wochen gesehen. Wer das getan hatte, wusste, dass Derrick "King Henry" die Partie entscheiden würde. Und so endete das Spiel prophezeiungsgemäß mit einem weiten Lauf von Henry zum Touchdown und damit der Entscheidung.

Ähnlich spannend waren die letzten Minuten beim 27:20 der Houston Texans gegen die New England Patriots, für die damit endgültig alle Playoffhoffnungen sterben dürften. Zwar musste Deshaun Watson gefühlt alles im Angriff allein machen, aber mit einer starken Leistung der Defense am Ende, bei der die Patriots vier Versuche in der Red Zone hatten, genügte das.

Die Los Angeles Chargers legten – wie fast immer – los wie die Feuerwehr gegen die New York Jets. Zur Halbzeit führten sie mit 24:6, bevor sie es – wie fast immer – spannend machten. Zwei Minuten vor dem Ende hatten die Jets die Chance zum Ausgleich, aber letztendlich zitterten sich die Chargers zum 34:26 Heimsieg. Die Jets damit weiter sieglos. Justin Herbert mit 366 Yards und drei Touchdowns zu drei verschiedenen Passempfängern.

Bei Denver Broncos - Miami Dolphins wurde Tua Tagovailoa nach sechs kassierten Sacks (aber keinen Fehlern, nur wenig Effektivität) im Schlussviertel gegen Ryan Fitzpatrick ausgetauscht. Dessen Magie war diesmal nicht vorhanden – sein Pass zum potenziellen Ausgleich gut eine Minute vor dem Ende wurde in der Endzone von Justin Simmons abgefangen. Die Broncos sicherten sich so einen verdienten 20:13 Heimsieg.

Die Dallas Cowboys hielten die Partie bei den Minnesota Vikings bis zum Schluss offen und hatten zwei Minuten vor dem Ende noch einen Drive bei vier Punkten Rückstand. Zuvor waren sowohl Ezekiel Elliott als auch Dalvin Cook über 100 Yards gelaufen und Adam Thielen für die Vikings zwei Touchdowns erfangen. Tight End Dalton Schultz erfing die 31:28 Führung und die Cowboys gaben sie nicht mehr ab.


Offensivspieler der Woche: Quarterback Deshaun Watson, Houston Texans

Watson hatte einen makellosen Tag, ohne den ein Sieg nicht gelungen wäre: 28 von 37 Passversuchen angebracht für 344 Yards und zwei Touchdowns, keinen Sack kassiert und sechs Läufe für 36 Yards inklusive einem Touchdown.

Die Zukunft der Liga ist in guten Händen, wenn man sich die jungen Quarterbacks wie ihn anschaut.


Das Sunday Night Game:
Las Vegas Raiders - Kansas City Chiefs 31:35

Es war ein offener Schlagabtausch mit offenem Visier – ganz im Gegensatz zu vielen Spielen am Abend zuvor. In schöner Regelmäßigkeit wechselten sich die Scores beider Teams ab, wobei die Raiders früh klargemacht hatten, dass sie sich nicht kampflos ergeben würden. Umso überraschender, da sich gefühlt die komplette Las Vegas Defense fast die ganze Woche als Kontaktpersonen auf der CoViD-Liste befunden hatte und nicht hatte trainieren können.

Knapp zwei Minuten vor dem Ende gingen die Raiders durch einen Touchdown des Veteranen Jason Witten in Führung, aber – natürlich – drehten die Chiefs die Partie noch. Patrick Mahomes fand seinen Tight End Travis Kelce und sorgte so erstmals in seiner Karriere für den siegbringenden Touchdown in den letzten zwei Spielminuten.

Der Titelverteidiger steht bei 9-1, die Raiders kämpfen noch um einen Wild Card-Platz (6-4).


Das Monday Night Game:
Tampa Bay Buccaneers (7-3) - Los Angeles Rams (6-3), Mo/Di, 02:15 Uhr, DAZN, Büchner/Seibert

Die Rams sind ein Überraschungsteam, was vor allem ihre Defensivleistungen bisher anging. In der zweiten Hälfte haben sie bisher so gut wie keine Punkte zugelassen und wollen das natürlich auch gegen Tom Brady und Co zeigen.

Die Buccaneers dürfen sich keine Niederlage erlauben, wenn sie nicht aussichtslos hinter die Saints im Rennen um den NFC South Divisionssieg zurückfallen wollen.


Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Freitag!


Carsten Keller - 23.11.2020

Deshaun Watson führte sein Team in der Offensive fast allein zum Sieg gegen die favorisierten Patriots

Deshaun Watson führte sein Team in der Offensive fast allein zum Sieg gegen die favorisierten Patriots (© Getty Images)

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