Selbstbewusst doch sieglos
Matt Nagy betonte vor der Begegnung intern immer wieder die Tatsache, dass sein Team bei fünf Siegen und nur einer Niederlage stand. Nachdem sich diesen Umstand selbst Fans der Bears kaum erklären konnten, schien es den Spielern wohl ähnlich zu gehen. Nagy jedenfalls leitete ehrgeizige Ziele aus dem bisherigen Saisonverlauf ab: Er wollte schnell ins Spiel starten und vor allem das Laufspiel etablieren.
Zur Halbzeit hatten es die Bears auf drei Punkte gebracht. Und das Laufspiel? Nicht einmal am Ende des Spiels kam Chicago über 50 Yards hinaus. Und dass die Bears im dritten Viertel auch keine Punkte drauflegen konnten, versteht sich nahezu von selbst: In der gesamten Saison kann das Team in diesem Quarter gerade einmal sieben Punkte vorweisen. Kein Wunder, dass man da die fünf Siege lieber intensiv betont.
Dazu hat Matt Nagy nun noch eine Woche mehr Zeit, bis es gegen die New Orleans Saints geht. Denn trotz einer guten Defensiv-Leistung hatten die Bears am Ende mit dieser Offense keine Chance gegen Aaron Donald und Co. Der 24:10 Sieg der Rams war zwar knapper als nötig, am Ende jedoch zu keiner Zeit in Gefahr.
Der heimliche Star des Abends war am Ende Rams Punter Johnny Hekker. Er bewies, warum auf dieser Position niemand in der Liga besser verdient als er. Alle seine fünf Punts landeten innerhalb der 10-Yard-Markierung auf Seiten der Bears. Für die stotternde Angriffsreihe um Nick Foles jedes Mal wieder eine denkbar schlechte Ausgangsposition.
Die Rams haben nun ebenfalls fünf Siege auf dem Konto. Ob Sean McVay auf diesem Umstand vor der kommenden Begegnung gegen die Dolphins aber unbedingt herumreiten wird, ist fraglich. In Los Angeles richten sich die Augen dank ansteigender Formkurve bereits auf höhere Ziele. Am Ende müssen jedenfalls mehr als die neun Siege der vergangenen Spielzeit herausspringen – was momentan realistisch erscheint.
Garn - 28.10.2020
Head Coach Matt Nagy (© Getty Images)
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