Offense sabotiert Defensivbemühungen

Ezekiel Elliott hatte diesmal nichts zu feiern und ist einer der Hauptschuldigen am katastrophalen Auftritt der CowboysDie Dallas Cowboys haben ihr erstes Spiel mit Andy Dalton als Starter gegen die Arizona Cardinals zu Hause vor 25.174 mehr als enttäuschten Zuschauern mit 10:38 verloren; das Ergebnis war auch in der Höhe absolut verdient.

Zunächst sah es eigentlich halbwegs vielversprechend für die Cowboys aus: Die Defense hielt ausnahmsweise, was bisher ja nur sporadisch vorgekommen war, gegen die anfangs unsauber auftretenden Gäste. Allerdings hatte auch die Offense zunächst wenig zu bestellen. Stattdessen konnte man eine ganze Reihe Strafen sehen, die ihr übriges dazutaten, dass kein rechter Spielfluss aufkam.

Das änderte sich zu Beginn des zweiten Viertels – und zwar zu Ungunsten von Dallas: Zunächst fumbelte Running Back Ezekiel Elliott kurz nach der Mittellinie; er hatte zuvor zumindest solide ausgesehen und war bei sehr vielen Snaps – sowohl als Runner als auch als Passfänger eingesetzt worden. Die aus den letzten Jahren gekannte Dynamik ging ihm dabei jedoch ab, so dass nur jeweils übersichtlicher Raumgewinn zustande kam.

Das Fumble schien den Gästen einen Schub zu geben: Der immer sicher werdende GästeQuarterback Kyler Murray fand aus sechs Yards seinen Wide Receiver Christian Kirk zum 0:7.

Kaum stand die Cowboysoffense wieder auf dem Feld, fumbelte Zeke Elliott beim zweiten Snap erneut. Diesmal war es Cardinals Running Back Kenyan Drake, der diese Nachlässigkeit mit einem weiteren Touchdown bestrafte. Zwar war es das erste Spiel in seiner Karriere, bei der er zweimal den Ball verlor, aber es schien bereits eine Vorentscheidung zu sein.

Zumindest gelangen jetzt einige First Downs, aber direkt in der Hälfte der Cardinals war schon wieder Schluss. Dass alle Experten (und der Autor dieser Zeilen) in der Offseason davon ausgegangen waren, dass man mit dem langjährigen Starter Andy Dalton den wohl besten Backup der Liga verpflichten konnte, klang jetzt wie Hohn. Dalton konnte der Partie – womöglich auch aufgrund der Fehler von Elliott, der im Anschluss einige Snaps Denkpause verordnet bekam – nie seinen Stempel aufdrücken. Dabei waren seine Receiver vollzählig am Feld, aber stetiger Druck ließ ihn kaum einmal eine Anspielstation finden.

Es dauerte dann genau einen Snap von der Cardinals 20, bis die Gäste die Führung sogar auf 0:21 ausbauen konnten: Kyler Murray fand beim dritten Versuch bis dahin eines weiten Passes seinen Wide Receiver Christian Kirk und der hatte erneut nur noch die Endzone vor sich.

Es war eine mehr als enttäuschende Leistung der heimischen Cowboys.

Den Cowboys gelang zumindest direkt vor der Pause ein Field Goal von Zuerlein aus 34 Yards, um die böse "0" von der Anzeigetafel zu tilgen; direkt zuvor hatte WR Michael Gallup einen zielgenauen Pass an der Goal Line ohne Not fallenlassen. Es passte zum Gesamteindruck.

Während Ezekiel Elliott in der ersten Halbzeit alles dafür tat, dass die Cowboys nicht als Sieger vom Platz gehen konnten, war es in der zweiten Hälfte dann Quarterback Andy Dalton: Zwei Interceptions, eine durch Cornerback Dre Kirkpatrick und eine durch Safety Budda Baker führten zu einem Touchdown von Kyler Murray und einem Field Goal. Insgesamt 24 Punkte, die die Cowboys als Folge ihrer Turnover insgesamt kassierten; gleichzeitig erzwangen sie kein einziges Turnover. Das perfekte Rezept, um in der NFL keine Siegchancen zu haben.

Knapp 3 Minuten vor dem Ende gelang zumindest ein "Ergebniskorrektur-Touchdown" durch Pass auf Amari Cooper, der jedoch prompt drei Snaps später durch einen Lauf über 69 Yards von Kenyan Drake zum 10:38 Endstand wieder zunichte gemacht wurde.

So passte aber auch das Ergebnis besser zur kompletten Chancenlosigkeit der Cowboys. Der einzige Mini-Silberstreif am Horizont: Nachdem die NFC East insgesamt nach sechs Wochen in der Addition aller vier Teams unglaublich schlechte fünf Siege eingefahren hat, reichen die bisherigen zwei (zum Teil sehr glücklichen) Erfolge, um weiterhin an der Spitze der Division zu stehen. Ein schwacher Trost.

Die Cowboys reisen für ein Duell mit dem Washington Football Team kommenden Sonntag in die US-Hauptstadt (Kickoff 19 Uhr); die Cardinals empfangen dann die Seattle Seahawks zum NFC West Duell um 22:05 Uhr.

Carsten Keller - 20.10.2020

Ezekiel Elliott hatte diesmal nichts zu feiern und ist einer der Hauptschuldigen am katastrophalen Auftritt der Cowboys

Ezekiel Elliott hatte diesmal nichts zu feiern und ist einer der Hauptschuldigen am katastrophalen Auftritt der Cowboys (© Getty Images)

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