Brady lässt Rodgers alt aussehen

Ronald Jones war der Tom Brady oder Aaron Rodgers - wer ist der Top-Quarterback des letzten Jahrzehnts oder aktuell in der NFL? Geht es nach dem Eindruck des direkten Aufeinandertreffens der beiden, dann bleibt es beim ehernen Gesetz der NFL in diesem Jahrtausend: Am Ende setzt sich Tom Brady durch. Die Tampa Bay Buccaneers landeten gegen die Green Bay Packers einen 38:10-Sieg.

Doch die Stärke von Brady, gerade in dem hohen Alter, in dem er und sein Counterpart in diesem Spiel sind, ist schließlich vor allem eins: Teamwork. Auf beiden Seiten des Balles lieferte das gesamte Team der Buccaneers (ab dem zweiten Viertel jedenfalls) eine Vorstellung ab, die die Konkurrenz erschaudern lassen könnte. Der Pass Rush der Buccaneers zeigte seine Stärke mit fünf Quarterback Sacks, selbst kassierten die Buccaneers nicht einen einzigen QB Sack, so dass Brady schalten und walten konnte, wie er wollte. Für Jason Pierre-Paul wurden 1,5 Quarterback Sacks registriert, ebenso für Lavonte David. Devin White lieferte einen Quarterback Sack, er war ferner mehrere weitere Male dicht am gegnerischen Quarterback dran. Mit neun Solo-Tackles war er ständige Bedrohung für den gegnerischen Angriff, drei Mal stellte er den gegnerischen Ballträger hinter der Line of Scrimmage. Und Jamel Dean fing einen gegnerischen Pass ab und erzielte damit einen Touchdown.

Für die Offense Tampa Bays war neben Brady Ronald Jones besonders aktiv. Jones machte 113 Yards und zwei Touchdowns mit 23 Läufen. Brady warf 17 gültige Pässe für 166 Yards und zwei Touchdowns bei 27 Passversuchen (63,0 Prozent vollständige Würfe) und blieb dabei ohne Interception. Mit insgesamt zwei Turnovers war der Angriff der Green Bay Packers an der Niederlage dann nicht unschuldig. Im Schnitt 5,9 Yards holte Tampa Bay mit jedem Passversuch, die eigene Defense hingegen hielt den Angriff der Green Bay Packers bei nur 2,7 Yards pro Passspielzug - weniger als halb so viel pro Spielzug. Für Erfolg bürgten bei den Tampa Bay Buccaneers vor allem Würfe auf Chris Godwin, der mit seinen fünf Fängen insgesamt 48 Yards und damit im Schnitt 9,6 Yards machte. Auch Rob Gronkowski mischte mit 78 Yards aus fünf Passfängen wie in alten Tagen munter an der Seite seines alten Kumpels Brady mit.

Er lieferte auch die Vorentscheidung, als die Buccaneers im zweiten Viertel mit dem Touchdown-Pass von Brady auf Gronkowski 28:10 in Führung gingen. Gronkowski fing den kurzen Touchdown-Pass über zwölf Yards über die linke Seite im dritten Down. Auf dem Weg zum Touchdown-Pass überbrückten die Tampa Bay Buccaneers 62 Yards mit sieben Spielzügen in etwa zwei Minuten, ein Pass auf Chris Godwin für 25 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 16-Yard-Linie hatte Brady/Gronkowski in Stellung gebracht.

Zu Beginn hatte Rodgers mit seinem Angriff noch souverän ausgesehen. Die erste 54-Yard-Serie brachte nach viereinhalb Minuten das Field Goal zum 3:0, die zweite über 80 Yards, nachdem die Bucs-Offense ohne First Down schnell wieder vom Platz gemusst hatte, den Touchdown, nachdem die Bucs-Defense mit viel Passspiel nicht so recht klar zu kommen schien. Aaron Jones lief kurz vor dem ersten Seitenwechsel zum 10:0. Als die Buccaneers danach nur bis zur Mittellinie kamen, ehe ein drittes Mal der Punter aufs Feld trottete, schien alles bereit für einen Triumph der Gäste.

Doch 30 Sekunden später stand Dean mit dem abgefangenen Ball in der Endzone. Beim dritten Spielzug von der eigenen 22-Yard-Linie hatte Rodgers zu viel riskiert. Und schlimmer noch: Es wiederholte sich in der nächsten Serie der Packers - da zwar an der 32-Yard-Linie und ohne direkten Touchdown. Nach Interception des Gegners hatte Tampa Bay den Ball allerdings an der 2-Yard-Linie in der gegnerischen Hälfte übernommen, und Ronald Jones machte den ersten seiner zwei Touchdowns locker.

Im Vergleich dazu liefen Green Bays zwei nächste Serien besser - First Downs gelangen aber nicht, und nun war schon der Packers-Punter der beschäftigtere von beiden Puntern auf dem Platz. Brady brauchte anschließend einmal elf Spielzüge, einmal sieben - und dann war die 28:10-Halbzeitführung durch Tyler Johnson und Gronkowski perfekt. Nach dem Kickoff zur zweiten Hälfte hatte Tampa Bay als erstes Ballbesitz und den Ball an der eigenen 25-Yard-Linie übernommen. Ein Pass auf Rob Gronkowski für 31 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 40-Yard-Linie bereitete das 50-Yard-Field-Goal von Ryan Succop wenig später vor.

Danach beschränkten sie Buccaneers sich darauf, Rodgers zumindest die langen Pässe zu verwehren. Die Vormacht der Defenses auf dem Platz durchbrach aber noch einmal Bradys Einheit: Bei einem 85-Yard-Drive in sieben Spielzügen, bei dem Läufe von Jones und noch ein Pass auf Brady Lieblings-Rob die Hauptrolle spielten, ließ Jones kurz vor dem letzten Seitenwechsel das 38:10 folgen. Danach wussten die beiden älteren Herren als Schlachtenlenker auf dem Platz, dass es Zeit für ein "Gentlemens Aggreement" war. Die Entscheidung war gefallen, die Schonung für kommende Aufgaben wurde immer wichtiger.

Auerbach - 20.10.2020

Ronald Jones war der

Ronald Jones war der "Top-Jones" im Duell von Bucs und Packers. (© Getty Images)

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