Die Chase Claypool Show in Pittsburgh

Nicht zu stoppen - Chase Claypool fängt mit seinen vierten TouchdownChase Wer? Das waren die gängigsten Reaktionen der Fans der Pittsburgh Steelers auf die Draft von Receiver Chase Claypool in der zweiten Runde im April. Nun dürfte der Name weit über Pittsburgh hinaus bekannt sein. Mit vier Touchdowns hatte er den Hauptanteil am hart umkämpften 38:29-Erfolg seiner Steelers über die Philadelphia Eagles. Mit diesem Erfolg stehen die Steelers nun mit vier Siegen und ohne eine Niederlage da. Zuletzt ist dies den Steelers 1979 gelungen.

Claypool beendete die Partie mit 7 gefangenen Pässen, 110 Yards Raumgewinn, 3 gefangenen Touchdowns und 1 Touchdown durch einen Lauf. Diese ungewöhnliche Leistung veranlasste alle Medien tief in den Archiven nach vergleichbaren Leistungen zu graben, selbst in Kanada. Claypool ist in Kanada geboren und besitzt die kanadische Staatsangehörigkeit.

Und die kanadischen Medien fanden heraus, dass Claypool der erste Kanadier seit 1927 ist, der drei Touchdowns in einem NFL-Spiel gefangen hat. Zuletzt gelang dies einem gewissen Joe Rooney (nicht verwandt mit den Eigentümern der Steelers) für die Duluth Eskimos am 23. Oktober 1927.

Aber auch in der NFL ist dies keine alltägliche Leistung, schon gar nicht für einen Rookie. Seine vier Touchdowns stellen einen Clubrekord für Rookies bei den Steelers dar. Dem letzten Spieler der Steelers dem überhaupt vier Touchdowns in einer Partie gelangen, war WR Roy Jefferson, 1968 in einer Partie gegen die Atlanta Falcons.

"Das sind Dinge die man nicht vorhersagen kann. Ich gehe immer in ein Spiel mit der Absicht, ein richtig gutes Spiel zu zeigen. Das gilt für die gesamte Saison. Aber so etwas hatte ich wirklich nicht erwartet", erklärte uns Claypool nach der Partie. Dabei hat er seine vier Touchdowns gut verteilt. In jedem Viertel gelang ihm ein Touchdown. Er war für den ersten Touchdown der Partie verantwortlich, einen 2-Yard-Lauf zum 7:0, und vor allem für den letzten, ein 35-Yard-Pass, der die Partie zum 38:29 für die Steelers entschied.

Dabei war der letzte Touchdown eine echter Premiere für die Steelers wie QB Ben Roethlisberger betonte: "Das war eine komplett neue Formationen die wir in diesem Spiel erstmals getestet haben. Wir glaubten, dass die Eagles blitzen würden. Aber stattdessen blieben sie in Cover 2, daher war die Mitte offen. Als ich das sah, habe ich den Spielzug an der Linie geändert. Das coolste daran war, dass wir diesen Spielzug so noch nie gespielt hatten, auch nicht im Training. Für Chase war das alles komplett neu. Dennoch hat es perfekt geklappt. Ich kann Chase gar nicht genug dafür loben."

Wirklich schwierig wirkte der Touchdown aber nicht. Die Steelers hatten fünf Receiver aufgeboten und die Eagles entschieden sich, Claypool mit LB Nathan Gerry abzuschirmen. Natürlich war Gerry zu langsam und Claypool konnte den Ball unbedrängt fangen. Die Safeties waren für ein eingreifen zu weit entfernt. Es war der Schlusspunkt unter einem unerwartet offensives Feuerwerk beider Mannschaften.

Da beide Teams über starke Abwehrmannschaften verfügen, war ein umkämpftes aber an Punkten armes Spiel erwartet worden. Doch beide Teams hauten sich die Touchdowns nur so um die Ohren. Mitte des dritten Viertels waren die Steelers durch zwei schnelle Touchdowns in der zweiten Spielhälfte auf 31:14 davon gezogen und alles sah nach einem gemütlichen Restabend aus. Doch die Eagles gaben nicht auf.

Zunächst erzielte WR Greg Ward auf Vorlage von QB Carson Wentz einen Touchdown und WR John Hightower war mit dem 2-Point-Conversion erfolgreich. Nach einem Punt der Steelers war es WR Travis Fulgham, der seine außergewöhnliche Leistung an diesem Tag (152 Yards Raumgewinn) mit einem Touchdown krönte. Plötzlich stand es nur noch 31:29 für die Steelers.

Und diese leisteten plötzlich auch noch unfreiwillige Hilfe für die Eagles. Steelers-TE Eric Ebron verschuldete ein Fumble und die Eagles standen plötzlich an der 39-Yard-Linie der Steelers. Doch diesmal hielt die Defense stand, so dass sich die Eagles zu einem "Field Goal-Versuch" entschlossen. Doch der Schuss auf 57 Yards Entfernung ging daneben und die knappe Führung der Steelers blieb bestehen. Im direkten Gegenzug konnten die Steelers die daraus resultierende gute Feldposition für den letzten Touchdown der Partie und zur Entscheidung nutzen.

Wenn den Steelers etwas Sorgen machen muss, dann ist es ihre Defense. Der Trend der Defense zeigte zuletzt deutlich nach unten. Es war erwartet worden, dass die Defense der Steelers das Team in die Playoffs trägt. So sicher kann man sich nach der zweiten mäßigen Vorstellung nicht mehr sein. Vor allem das Defensive Backfield mit S Minkah Fitzpatrick sowie den beiden CB Joe Haden und Steven Nelson, trotz seiner zwei Interceptions, zeigten ungewohnte Schwächen.

Zwar haben die Steelers schon vier Siege auf dem Konto, aber diese vier Kontrahenten haben selbst nur drei Spiele gewonnen. Man sollte dies also nicht überbewerten. Die dicken Brocken kommen erst noch. So darf sich die Defense in der kommenden Woche gegen die wieder erstarkten Cleveland Browns beweisen. Sollte sich die derzeit gute Form der Browns bestätigen, könnte die alte Rivalität zwischen diesen Teams wieder belebt werden und an die Zeiten der 1970er und 80er Jahre anknüpfen, als sich beide Teams stets auf Augenhöhe trafen.

Korber - 12.10.2020

Nicht zu stoppen - Chase Claypool fängt mit seinen vierten Touchdown

Nicht zu stoppen - Chase Claypool fängt mit seinen vierten Touchdown (© Getty Images)

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