Neues Spiel, neues Glück

Romeo CrennelAm Sonntag trafen die Houston Texans mit ihrem neuem Interims Head Coach Romeo Crennel auf die Jacksonville Jaguars und besiegten diese mit einem Spielstand von 30:14.

Diese Woche hatte turbulent angefangen, nachdem die Houston Texans am Montag ihren ehemaligen Head Coach Bill O’Brien entlassen haben. Vier Niederlagen in Folge konnte die Organisation nicht einfach so stehen lassen. Es ist durchaus eine mutige Entscheidung einen Head Coach mitten in der Saison zu entlassen, für die Houston Texans ist es jedoch auch ein wichtiger Schritt. Ein Schritt, neue Wege einzuschlagen und sich neu zu positionieren. Um den Übergang etwas leichter zu gestalten, hat Romeo Crennel das Amt des Head Coaches Interimsweise übernommen. Romeo Crennel ist in Houston kein Unbekannter, er ist bereits seit 2014 bei den Texans und war u.a. auch als Assistent Head Coach tätig. Er schafft übrigens auch ein Highlight in der NFL Geschichte, ist er doch mit 73 Jahren der älteste Head Coach im Amt. Sein Alter ist es jedoch auch, das ihm insgesamt über 49 Jahre an Trainererfahrung und -wissen ermöglicht. Romeo Crennel ist sehr zuversichtlich und erläutert: "Ich habe bereits zu vielen Spielern eine sehr gute Bindung. Ein Wechsel bedeutet immer Veränderung und es wird mit Sicherheit nicht einfach werden. Ich hoffe, dass ich mich sehr gut einbringen kann und viel für die Spieler tun kann. Ich hoffe wir können die Saison noch mit einer guten Bilanz und etwas Stabilität in der Organisation beenden." Die Zusammenarbeit mit Deshaun Watson hat auch zur Zeiten der "Black life matters" Kampagne eine Bedeutung - der Quarterback ist der erste afroamerikanische Quarterback der für einen afroamerikanischen Head Coach startet. Das hat es bis zu diesem Jahr noch nicht gegeben. Offensive Coordinator Tim Kelly äußert sich sehr selbstbewußt und hebt nochmals generell das Potenzial seiner Spieler hervor.

Letztes Jahr haben die Houston Texans bereits zweimal über die Jacksonville Jaguars dominiert. Im September 2019 war es ein knappes Spielergebnis von 13:12 und knapp zwei Monate später überrannten sie die Jaguars mit einem 26:3.

Im diesjährigen Spiel war das positive Ende jedoch nicht gleich vorhersehbar. Das erste Quarter startete relativ unspektakulär und die Texans mussten sich eher Sorgen machen, wie sie ihren Defense Spielmacher Benardrick McKinney ausgleichen, nachdem dieser mit seiner Schulterverletzung auf "inactive" gesetzt wurde. Beide Teams hatten nur vereinzelt ihre Highlights wie zum Beispiel ein 34 Yard Pass auf Texans Wide Receiver Brandin Cooks oder die starken Läufe von Jaguars Running Back James Robinson. Erst gegen Ende des ersten Quarters erlangten die Houston Texans die Oberhand. In diesem Drive konnten sie kontinuierlich den Ball bewegen, gerade David Johnson, Kenny Stills oder auch Darren Fells erbrachten erforderliche Yards. Letztendlich brachte aber Kicker Ka’imi Fairbairn mit einem Field Goal die ersten drei Punkte auf das Scoreboard. Erfolgreiche Field Goals sind ein gutes Stichwort, die Jaguars hätten im Spiel sehr viel mehr Punkte holen können, wenn Kicker Stephen Hauschka mit "genaueren" Kicks überzeugt hätte. Wirklich wundern tut es nicht, da die Jaguars aktuell keine konstante Spielbelegung auf dieser Position besitzen. Den ersten Touchdown brachte Quarterback Gardner Minshew II bei Wide Receiver Keelan Cole Sr. an, der gerade noch so gewertet wurde. Die kurzweilige Spielführung von 3:7 hielt aber nicht lange an, ein kurzer und erfolgreicher Drive reichte, dass Texans Darren Fells einen Touchdown über die Mitte zum 10:7 umsetzte.

Deshaun Watson hatte im Spiel sehr starke Momente, u.a. lief er wieder häufiger selbst um erforderliche Yards umzusetzen. Seine schwache Momente waren jedoch auch zwei Interceptions. Eine rettete er später fast noch, indem er Jaguars Safety Jarrod Wilson noch rechtzeitig zu Fall brachte. Auf Jacksonvilles Seite war jedoch auch einiges an Kopfschütteln zu sehen, so wie die "Helmet to Helmet" Situation von Safety Josh Jones, dass ihn für das weitere Spiel ausschloss. Aber auch Rookie Running Back James Robinson fumbelte den Ball in der Red Zone.

In der zweiten Halbzeit ging das Spiel etwas lebendig weiter, nachdem sich beide Teams eingespielt hatten. Runs und Pässe wechselten gleichermaßen, bei den Jaguars erbrachte ein Pass auf Wide Receiver Collin Johnson die weiteren sieben Punkte. Bei den Texans waren es zwei weitere Field Goal und ein Touchdown durch Wide Receiver Will Fuller, sowie ein Touchdown von Brandin Cooks über 28 Yards.

Alles in allem ein verdienter (Arbeits) - Sieg von 30:14 für die Houston Texans. Insgesamt hatten sie mit 58 Plays den Ball weniger wie ihre Konkurrenz mit 73 Plays. Sie bewegten ihn jedoch effektiver, was der Wert mit 486 Total Yards aufzeigt. Beide Teams brachten es auf je zwei Turnovers und das Strafmaß war mit 5/4 Flaggen ausgeglichen. Die Texans brachten es auf insgesamt 357 Pass Yards mit 25/35 Pass Ranking, im Vergleich zu 289 Pass Yards mit 31/49 Pass Ranking. Die Zahlen lesen sich so nicht schlecht, das Spiel hinterlässt dennoch einen leicht faden Geschmack. Letztendlich liegt es daran, dass beide Teams aktuell nicht glänzen können, einerseits liegt es am Verletzungspech oder am Trainerwechsel etc. Beide Teams sollten insgesamt massiv an sich arbeiten, möchten sie dieses Jahr nicht völlig untergehen. Des Weiteren stellt sich nach wie vor die Frage, ob dieser Sieg wirklich auf die Arbeit von Romeo Crennel zurückgeht oder ob dieser nicht auch unter Bill O’Brien so stattgefunden hätte. Es bleibt abzuwarten wie die Texans diese Woche nutzen, am 18. Oktober 2020 treffen sie auf die Titans.

Randnotiz: Jacksonville Jaguars Spieler / Defensive End Lerentee McCray hat dieses Jahr die Reserve / Opt-Out Variante gewählt. Er ist einigen deutschen Spielern nicht unbekannt, coachte er bereits bei 24/7 Football School Camps in Deutschland und macht öfter Urlaub hierzulande.


Nadia Quast - 11.10.2020

Romeo Crennel

Romeo Crennel (© Getty Images)

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