Kein guter Tag für die Houston Texans

Houston TexansIn einem "Kopf an Kopf" Spiel verlieren sie mit 31:23 gegen die Minnesota Vikings.

In den ersten drei Spielwochen haben sich die Houston Texans nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Ganz im Gegenteil, drei Niederlagen gegen die Chiefs, Ravens und Steelers waren die Folge. Negative Stimmen kamen bereits auf und fordern den Kopf von Head Coach und General Manager Bill O’Brien. Andere Anhänger wiederum schütteln nur den Kopf und sagen: "Wartet ab", denn das diesjährige Szenario löst bei vielen ein Deja Vu aus. Die Houston Texans haben zum Beispiel vor zwei Jahren auch mit einigen Niederlagen gestartet und das Blatt dann rasant gewendet.

Am Sonntag Abend war es soweit und sie begrüßten ihren Gegner aus der Northern Division im NRG Stadion, das erste Mal waren dort sogar wieder 13.000 Zuschauer zugelassen. Beide Teams standen 0:3 und hatten viel Arbeit in ein intensives Training gesteckt. Vikings Head Coach Mike Zimmer kommt aktuell in das siebte Coaching Jahr und hat wohl alle Hebel getätigt, dass es kein "verflixtes siebtes Jahr" wird. In der Vergangenheit haben die Houston Texans bereits viermal gegen die Wikinger verloren und mit dem heutigen Spiel kam eine weitere Niederlage dazu. Auf Trainerseite gab es altbekannte Gesichter zu sehen - Gary Kubiak und Dom Capers. Von 2006 - 2013 war Gary Kubiak Head Coach bei den Texans, sein weiterer Weg brachte ihn danach noch zu den Ravens und den Broncos. Über drei Jahre war es um ihn still geworden bis er 2019 seine Tätigkeit als Assistent Head Coach und Offense Advisor bei den Vikings aufgenommen hat. Dom Capers ist ebenfalls von 2002 - 2005 bei den Texanern tätig gewesen, seit Februar 2020 ist er Senior Defensive Assistant bei den Vikings.

Quarterback Kirk Cousins sorgte dieses Jahr noch mit seiner Vertragsverlängerung für Furore. Er bekommt für zwei weitere Jahre fast 66 Millionen Dollar und hat diese knallhart mit den Vikings ausgehandelt. Beide Quarterbacks - Deshaun Watson und auch er hatten nun die Aufgabe ihr Team souverän anzuführen und vor allem auf Siegesmodus zu trimmen.

Die ersten Drives starteten relativ ausgeglichen und beide Teams benötigten den kurzen Moment um sich einzustellen. Das gelang den Vikings besonders gut und bereits in der ersten Spielhälfte übernahmen sie die dominantere Rolle. Gerade im "Rushing" setzten sie ihre Wunderwaffe Nr 18 / Running Back Dalvin Cook vermehrt ein. Sie setzten ihn sogar so häufig ein, dass er komplette vier Läufe hintereinander hatte, um danach auch den ersten Touchdown für sein Team umzusetzen. Cook ist seit 2017 bei den Vikings und war am Florida State College, kurz vor der Saison hatte er seinen Vertrag nochmals um weitere fünf Jahre verlängert. Ein Glücksgriff für die Vikings, für die Texaner war er im Spiel eher ein Albtraum. Die Defense fand selten ein Rezept ihn zu "isolieren" oder zumindest zeitnah zu stoppen. Das Ergebnis war massiver Raumgewinn. Schade, denn gerade in der "Secondary" machten die Texans Spieler Zach Cunningham, Benardick MC Kinney und Whitney Mercilus eine gute Arbeit. Punkte erarbeitete sich die Texans Offense mit viel Mühe, dabei waren einige Chancen vorhanden. Wie in den Spielen zuvor, wurde Running Back David Johnson in Zaum gehalten, Receiver gut gedeckt und Deshaun Watson häufig gezwungen den Pass schnell abzugeben. Die Folge waren oft zu ungenaue Pässe. Im Spiel gab es aber auch das Gegenteil zu sehen. Die oft negativ verschmähte Offensive Line, machte einen sehr guten Job und verschafften Deshaun Watson sehr viel Zeit. Diese Zeit nutzte er jedoch nicht, um weitere positive Spielmomente zu erschaffen. Letztendlich zogen die Vikings weiter positiv an ihnen vorbei und setzten mit Dan Bailey ein 31-Yard-Field-Goal um.

Auch die zweite Spielhälfte war prägend. Oft machte es den Eindruck, dass die Vikings Offense die Texans "mürbe" nicht sogar "müde" laufen wollten. Immer wieder brachten sie links und rechts Run‘s und Pässe an ihren Schlüsselspielern wie zum Beispiel Wide Receiver Justin Jefferson und Adam Thielen an. Den weiteren Spielvorsprung setzte aber erneut Dalvin Cook über die linke Seite zum 17:6 um. Kurz vor der Halbzeit kam noch etwas Trubel auf, da Vikings Safety Harrison Smith mit seinem Personal Foul disqualifiziert wurde. Für die Texans eigentlich eine passende Gelegenheit, die nun bessere Ausgangslage für sich zu nutzen und nur noch wenige Yards bis zur Endzone zu überbrücken. Doch selbst mit drei Versuchen schafften sie es Nicht. Zumindest auf Kicker Ka‘imi Fairnbairn war Verlass und er erbrachte drei weitere Punkte zum 17:6.

Nach der Halbzeit kamen die Texaner stärker zurück, als hätte man ihnen in der Umkleidekabine so mehr oder minder gehörig den Kopf gewaschen. Von da an, ging alles ein bisschen besser, flüssiger und vor allem schneller. Das "No Huddle" System rund um Deshaun Watson und seinen Spielern funktionierte, gerade Wide Receiver Will Fuller generierte weitere sieben Punkte und auch Ka’imi Fairbairn steuerte ein weiteres erfolgreiches Field Goal dazu. Die Vikings schauten sich das ganze jedoch nur kurz an, um mit Adam Thielen den Vorsprung auf 24:16 auszubauen. Nicht nur das, auch Running Back Alexander Mattison legte noch einen weiteren Touchdown drauf.

Gegen Ende des Spiels entwickelte sich nochmals ein spannender Krimi. So schnell wollten die Texans nicht auf beziehungsweise nachgeben und ihr "Kämpfergeist" war geweckt. Kenny Stills überbrückte 24 Yards zum Touchdown - Spielstand 31:23. Ab diesem Zeitpunkt war jedoch regelrecht der Wurm drin, denn David Johnson verpasste seinen Pitch. Er konnte sogar noch froh sein, dass dieser freie Ball nicht von einem sehr nahen Vikings Spieler aufgenommen wurde. Will Fuller holte links "einhändig" den Pass in der Endzone herunter und nach dem Review kam die traurige Erkenntnis: dieser Touchdown zählt nicht. Der Prozess des Catches war nicht komplett. Genickte Schultern und traurige Gesichter bei den Texans, Freude bei den Vikings, ein kurzes Abknien genügte und das Spiel war gewonnen.

Alles in allem ein bitteres Ende für die Texans. Natürlich kann man hoffen, dass sie jetzt nochmal die Kurve bekommen. Mit jeder Niederlage wird es jedoch schwieriger und vor allen Dingen wurde heute eins bewusst - kleine Fehler können sich massiv rächen. Die Texans haben viele Chancen auf dem Silbertablett präsentiert bekommen und haben sie nicht genutzt. Ein Umdenken muss zügig passieren und nicht erst in der Halbzeit, denn dann ist es häufig schon zu spät.

Am 11. Oktober 2020 treffen die Texans zu Hause auf die Jacksonville Jaguars.

Nadia Quast - 04.10.2020

Houston Texans

Houston Texans (© Getty Images)

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