Cowboys kassieren Heimklatsche

Odell Beckham Jr. setzte endlich einmal sein großes Potenzial in einer Browns-Uniform umDie Dallas Cowboys haben ihr Heimspiel gegen die Cleveland Browns krachend mit 38:49 in den Sand gesetzt. Die Browns erlebten in der ersten Hälfte einen Sahnetag und spielte Dallas phasenweise an die Wand; ein weiteres Comeback der Cowboys klappte diesmal nicht, obwohl es zumindest das Ergebnis annehmbarer gestaltete. Odell Beckham Jr erzielte insgesamt drei Touchdowns für die Gäste.

Die Cowboys begannen im Angriff und hatten gleich zwei Rückschläge zu verkraften: Im ersten Snap verletzten sich sowohl Center Joe Looney als auch Cornerback Jourdan Lewis und prompt gab Dak Prescott einen Sack gegen Myles Garrett, in Stadionnähe in Arlington aufgewachsen, ab. Der gebürtige Texaner Baker Mayfield durfte mit seiner Offense aufs Feld.

Running Back Nick Chubb rannte sofort durch die Mitte für 21 Yards und schnell standen die Gäste tief in der Hälfte der Cowboys. Aus 37 Yards passte Wide Receiver Jarvis Landry (!) dann auf seinen Kumpel Odell Beckham Jr., der nahezu unbedrängt auf der linken Seite der Endzone zum 0:7 fangen konnte. Ein Trickspielzug, der perfekt klappte.

Die Cowboys konterten jedoch schnell: Dreimal Ezekiel Elliott in Folge, wobei die Läufe im Gegensatz zum Screen Pass nicht klappten, und anschließend fand Dak Prescott seinen Rookie Wide Receiver CeeDee Lamb aus 43 Yards mutterseelenallein vor der Endzone stehend zum 7:7 nach gut fünf Minuten Spielzeit.

Es ging jedoch nicht in diesem Tempo weiter – zumindest was die Browns anging. Die Cowboys entschlossen sich an der Red Zone einen vierten Versuch auszuspielen und wurden belohnt: Dak Prescott platzierte den Ball perfekt in ein Mini-Fenster zwischen zwei Verteidiger und in die Arme von Wide Receiver Amari Cooper zum 14:7. Es war sein zehnter angebrachter Pass bei elf Versuchen (für 174 Yards und zwei Touchdowns) und für lange Zeit das letzte offensive Highlight der Cowboys.

Die Browns gruben einen weiteren Trickspielzug aus und ließen Odell Beckham Jr für gut 20 Yards laufen. Allerdings verletzte sich gleich darauf Running Back Nick Chubb am Knie, als ihm Cowboys Defensive Tackle Trysten Hill von hinten in die Beine rollte. Stattdessen musste der angeschlagen in die Partie gegangene Kareem Hunt mehr eingebaut werden.

Odell Beckham Jr erfing zu Beginn des zweiten Viertels seinen zweiten Touchdown zum 14:14, als Cornerback Daryl Worley ihn aus den Augen verlor – im Gegensatz zu Quarterback Baker Mayfield.

Eigentlich wären wieder die Cowboys dran gewesen, doch Defensive End Myles Garrett bot ein weiteres Highlightplay: Sein zweiter Sack (mit dem er bei 5,5 die Liga anführt) erzwang ein Fumble, das Cleveland sichern konnte, und die Browns Offense durfte innerhalb der Dallas 30 zurück aufs Feld. Einen Hunt Lauf an die 1-Yard-Linie und einen kurzen Pass auf Tight End Austin Hooper später stand es 21:14 für die Gäste. Es war bis dahin ein mitreißendes Spiel.

Als Ezekiel Elliott nach einem langen Lauf auf Linebacker Takitaki sitzend den Ball fumbelte, war das vielzitierte Momentum endgültig zu den Browns gekippt. Kareem Hunt verwandelte diesen Fehler in einen weiteren Touchdown der Browns. Ungefähr so hatte man sich das vor einem Jahr vorgestellt – jetzt klappte es endlich. 14:28 und das gerade einmal Mitte des zweiten Viertels. Zuletzt hatten die Browns 1991 mindestens 28 Punkte in der ersten Halbzeit erzielt... Es lief also und Kicker Codey Parkey legte aus 31 Yards sogar noch ein Field Goal zum 14:31 drauf. Es sah nicht gut aus für die Cowboys, die nach gutem Beginn stark abgebaut hatten und in der Verteidigung überhaupt keinen Auftrag hatten.

Die Browns vertrauten auch zu Beginn der zweiten Hälfte auf ihr Laufspiel, was angesichts bis dahin 9 Yards pro Lauf – und das großteils ohne Nick Chubb – auch durchaus verständlich war. Kareem Hunt erlief folgerichtig nach gut vier Minuten auch prompt noch das 38:14 aus 14 Yards. Zuletzt hatten die Cowboys in ihrer ersten Saison 1960 dreimal in Folge mindestens 38 Yards kassiert. Ein Debakel historischen Ausmaßes.

Ein weiteres Field Goal von Parkey erhöhte auf 41:14, aber ein Lauf von Running Back Tony Pollard kurz nach Beginn des Schlussabschnitts verkürzte zumindest auf 22:41 und ein Pass auf Tight End Dalton Schultz auf 30:41 gut sechs Minuten vor dem Ende.

Normalerweise hätte man das ja als problemlos abgetan, aber zum einen war die Erinnerung der Cowboys an das Falcons-Spiel noch frisch und zum anderen waren es die Browns, die es nicht gewohnt sind, eine Führung nach Hause spielen zu müssen.

Nach nur 31 Sekunden bekamen die Cowboys den Ball bei 11 Rückstand wieder zurück. Es wurde spannend – erst Recht, als die Prescott erneut Wide Receiver CeeDee Lamb aus 5 Yards zum Touchdown fand und auch zum dritten Mal in Folge die Two Point Conversion durch Cooper gelang. Nur noch drei Punkte Vorsprung, aber die Browns erhielten den Ball durch einen missglückten Onside Kick an der Mittellinie mit 3:37 auf der Uhr.

Odell Beckham Junior beendete die Hoffnungen der Cowboys jedoch abrupt: Zunächst wurde er weit nach hinten – bis zur eigenen 38 Yard Linie – gedrängt, aber dann sprintete er durch Freund und Feind über rechts die Seitenlinie entlang zu seinem dritten (!!!) Touchdown. Der Extrapunkt-Versuch der Browns wurde geblockt, aber dann in der Endzone gesichert für zwei weitere Punkte zum 38:49.

Die Entscheidung, auch wenn Dak Prescott noch eine Interception "gelang". Dak Prescott mit mehr als 400 Pass Yards im dritten Spiel in Folge: Franchise Rekord und bisher nur von ihm und Ryan Fitzpatrick (2018) geschafft. Allerdings ein deutliches Zeichen, dass man viel zu oft weit im Rückstand ist.

Der Spielplan sieht für die Dallas Cowboys nächste Woche ein Heimspiel gegen die New York Giants am Sonntag um 22:25 Uhr vor; die Cleveland Browns sollen zeitgleich die Indianapolis Colts empfangen (immer unter Corona-Vorbehalt).

Carsten Keller - 04.10.2020

Odell Beckham Jr. setzte endlich einmal sein großes Potenzial in einer Browns-Uniform um

Odell Beckham Jr. setzte endlich einmal sein großes Potenzial in einer Browns-Uniform um (© Getty Images)

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