Der erste Karrieresieg bringt Jets noch mehr in Zugzwang

Der Sieg der Denver Broncos bei den New York Jets war war definitiv kein schönes Spiel, aber das ist für die Gäste nach dem 37:28 in der Mile High City nur noch eine Randnotiz. Wichtig war, dass man nach verletzungsgebeutelten Wochen endlich nicht mehr mir einer 0 bei den Wins zu Buche steht.

Gleichzeitig war es der erste Sieg von dem eigentlich als Quarterback #3 für die Practice Squad eingeplanten Brett Rypien. Der 2019 ungedraftete ehemalige Quarterback der Boise State Broncos wurde ja sowohl letzte Woche als auch in der Vorwoche bereits kurz als Ersatzmann gebracht, bevor er für diese Woche zum Starter erklärt worden war.

Für seinen ersten Sieg bekam er viel ungewollte Unterstützung von den Jets: Insgesamt sieben First Downs "schafften" die Broncos aufgrund Strafen gegen New York – mehr als bisher jedes andere Team in den ersten drei Wochen. 118 Yards alleine durch Strafen auf der anderen Seite helfen einem jungen Quarterback natürlich ungemein.

Aber auch er hielt unfreiwillig die Jets im Spiel: Seinen zwei Touchdowns (zu Tim Patrick und Jerry Jeudy) standen gleich drei Interceptions gegenüber, von denen eine durch Pierre Desir zu einem Pick-Six genutzt wurde.

Am Ende stellte Rypien jedoch den entscheidenden Block, damit Running Back Melvin Gordon den Schlusspunkt zum 37:28 setzen und so den Sieg endgültig sichern konnte.

Die Broncos beeilten sich anschließend, schnell in die Kabine zu kommen und ließen den eigentlich obligatorischen Handshake aus, was für einige Diskussionen sorgte.

Vic Fangio erklärte jedoch dazu PFT: "Na ja. Es gab da einige persönliche Fouls am Ende und unsere Spieler an der Seitenlinie haben sich immer mehr darüber aufgeregt und ich wollte einfach zum Schluss eine Auseinandersetzung verhindern, damit es nicht hässlich wird. Deshalb habe ich unsere Jungs schnell in die Kabine geschickt, um hier etwas zu verhindern. Ich denke, das war das Klügste in der Situation."

So habe er das auch (noch-) Jets Head Coach Adam Gase mitgeteilt. Der hat aber sicherlich andere Probleme im Moment.

Auch wenn Sam Darnold selbst einen Touchdown erlief (und insgesamt beachtliche 84 Yards) und kein Turnover verursachte, so reichte es am Ende doch nicht für den ersten Sieg. Damit wackelt der Stuhl von Head Coach Adam Gase noch mehr, als schon zuvor (eigentlich müsste er schon umgekippt sein).

Die Denver Broncos reisen nächste Woche zu den New England Patriots (Sonntag, 19 Uhr), die New York Jets empfangen gleichzeitig die Arizona Cardinals. Auch wenn bei den Patriots dann Cam Newton immer noch ausfallen sollte, wird es kaum leichter für die beiden Teams...



Carsten Keller - 03.10.2020

Brett Rypien hat jetzt - im Gegensatz zu den Jets eine "1" in der Win-Kolumne (© Getty Images)