Bulldogs einfach zu stark

Nicht viel Freude hinterließ das Ergebnis von 8:55 am vergangenen Sonntag bei den Spielern und Trainern der Aalen Legions auf dem "Legions-Field" an der Hirschbachstraße.

Natürlich war dem Trainerstab und auch den Spielern gleichermaßen bewusst, dass es gegen die Gäste aus Ludwigsburg sehr sehr schwer werden würde. Immerhin fehlten dem Team neben dem, für diese Begegnung, gesperrten Tight End #14 Luca Landgraf zusätzlich krankheitsbedingt noch weitere zehn wichtige Stammspieler. Dies wirkte sich auch entsprechend auf das Spiel der "Legions" aus. Die wiederum taten wirklich alles, um vor gut 300 Zuschauern ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Dies gestaltete sich jedoch zeitweise ziemlich schwierig.

Die Bulldogs waren, vor allem in der Defensive Line, sehr gut aufgestellt, waren im Durchschnitt zwei bis drei Jahre älter, und demzufolge mindestens einen Kopf größer, massiger, und dadurch auch erblich stärker, beziehungsweise schwerer. Unter dem Druck der Gäste-Defensive Line brach die Offensive Line der Hausherren mindestens viermal zusammen. Der Versuch des Aalener Spielmachers, den Ball doch noch irgendwie nach vorne zu bewegen, endete in allen vier Fällen mit einem Quarterback - Sack mit nicht unerheblichem Raumverlust für Aalen.

Es ist nicht so, dass die U-19-Jugendfootballer des Gastgebers völlig chancenlos gewesen wären. Das waren sie beileibe nicht, doch ihnen fehlte es schlicht an Erfahrung.

Die Legions sind ein Jugendfootball - Programm, welches zukünftiv an eine(r) Schule angeschlossen werden soll. Kein Einziger dieses noch sehr jungen Teams verfügt über irgendwelche Vor-Erfahrung.Für alle ist es das zweite Footballspiel überhaupt. Es gab keine Vorbereitung, und auch kein Freundschaftsspiel, um irgendwelche Erfahrungen sammeln zu können. Alle wurden buchstäblich ins kalte Wasser geworfen. Dafür leisteten diese jungen Spieler aber Beeindruckendes...

Das Problem bei der Sache war eben nur, Ludwigsburg spielte einfach zu routiniert. Die Verteidigung der Bulldogs war immer dann zur Stelle, wenn es darauf ankam. Umgekehrt bestraften die Gäste jeden Fehler, jede Nachlässigkeit der Aalener Hausherren gnadenlos.

Ganze drei Mal sorgte eine stark aufspielende Aalener Verteidigung dafür dass die Bulldogs den Ball wegpunten musste, dreimal muffte Aalen in der Nähe der eigenen Red Zone den Ball, dreimal eroberte Ludwigsburg das Angriffsrecht wieder zurück und dreimal münzte die Bulldogs-Offense den Ballbesitz in Punkte um.

Nur einmal brachte der Gastgeber die Zuschauer dazu, frenetisch in Jubelstürme auszubrechen :

Ein langer Pass auf die linke Seite zu WR Simon Schwarzer, und der rannte, wie von der Tarantel gestochen, von Freund und Feind verfolgt, direkt in die Endzone der verdutzt dreinblickenden Bulldogs direkt zum Touchdown. Johannes Glatting verwertete die 2-Point-Conversion mit einem sehenswerten Lauf über die rechte Seite und die Zuschauer jubelten, als hätten die Legions gerade die Meisterschaft gewonnen.

Ludwigsburg war für einen kurzen Augenblick verblüfft. Bei dem Touchdown des Außenseiters sah die Verteidigung der Ludwigsburger Gäste gar nicht besonders gut aus. Für Aalen sollten es leider die einzigen Punkte an diesem Tage bleiben.

Die Ludwigsburger Verblüffung hielt leider nicht sonderlich lange an. Praktisch im direkten Gegenzug erzielte der Gast aus Ludwigsburg den nächsten Touchdown und der "alte" Abstand war wieder hergestellt. Beim Halbzeitstand von 8:37 aus Aalener Sicht war das Spiel eigentlich bereits gelaufen. Aber es gab da ja noch eine zweite Halbzeit zu spielen. Und die Legions hielten dagegen mit dem Mut der Tüchtigen.

Ende des 3. Quarters führten die Ludwigsburger Gäste "nur" mit 43:8, und auch das 4. Quarter konnte das neuformierte U-19-Jugendteam der Aalen Legions relativ ausgeglichen gestalten, Dank der überragenden Leistung der eigenen Verteidigung.

Mit 8:55 endete eine Lehrstunde der Ludwigsburg Bulldogs, die fast in allen Belangen überlegen waren, gegen eine völlig überforderte Aalener Mannschaft, die sich jedoch nie aufgab und tapfer dagegenhielt.

Aalen hat jetzt noch ein schweres Auswärtsspiel bei den Mannheim Bandits, anschließend ein weiteres Freundschaftsspiel. Dann ist aber auch für die Legions aus Aalen ein lehrreiches, anstrengendes erstes Jahr vorbei.

Was man bei den Platzherren am Sonntag, sowie in der Woche vorher gesehen hat, war schon sehr ansprechend und stimmt zuversichtlich für die Zukunft. Wenn die "Jungs" dranbleiben, nicht aufgeben und weiter an sich arbeiten, ist von diesem Team in der Zukunft noch Einiges zu erwarten.

Axel Luley - 30.09.2020

(© Conny Schwarzer)

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