"Ich bin so stolz auf unsere Offensive Line"

James Conner wurde, dank der Offensive Line, zum Matchwinner.Das war Football in bester Steelers-Tradition. Mit einer, zumindest in der zweiten Halbzeit, unbezwingbaren Defense und einer dominierenden Offensive Line bezwangen die Pittsburgh Steelers die Houston Texans mit 28:21. Dies ist für sie der dritte Sieg im dritten Spiel. Zuletzt gelang dies den Steelers in der Saison 2010, als sie auch den Super Bowl gewannen.

Dabei lagen die Steelers lange Zeit zurück und konnten erst spät in der zweiten Hälfte die Partie zu ihren Gunsten drehen. Vor allem die beiden letzten Angriffsserien der Partie gerieten zu einer Machtdemonstration der Offensive Line der Steelers gegen die Defensive Line der Texans, welche erstere deutlich für sich entschieden. Doch dazu bedurfte es erst einer spielentscheidenden Aktion der Defense.

Im letzten Spielabschnitt führten die Texans knapp mit 21:20 und waren erneut auf dem Weg in die Endzone um den Steelers den endgültigen K.O. zu verpassen. Doch QB Deshaun Watson musste unter dem Druck der Steelers die schützende Pocket verlassen und warf einen Ball in Richtung WR Kenny Stills. Nickelback Mike Hilton hatte aufgepasst, ging dazwischen, und fing den Ball ab. Head Coach Mike Tomlin: "Der Turnover von Mike Hilton war sehr wichtig für uns. Er ist einfach ein zäher kleiner Footballspieler."

So erhielt die Offense den Ball an der eigenen 21-Yard-Linie. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 13:27 Minuten zu spielen. 11:50 Minuten davon sollten die Steelers nun in Ballbesitz bleiben.

Ben Roethlisberger rückblickend dazu: "Dieser Drive nach der Interception war enorm wichtig. Wir wollten unserer Defense auch endlich mal eine kleine Verschnaufpause gönnen. Schließlich hatten sie uns durch die Interception in Ballbesitz gebracht. Ich habe zur Offense im Huddle gesagt, jetzt ist es an der Zeit, Courage zu zeigen und durch zu halten. Unsere Offensive Line war richtig platt, aber auch die Texans waren völlig erschöpft. Sie haben dennoch gekämpft und immer wieder Lücken in die Defense gerissen. Ich bin so stolz auf unsere Offensive Line."

In einer fast epischen Angriffsserie dirigierte Ben Roethlisberger die Offense in 12 Spielzügen bis in die Endzone der Texans. RB James Conner krönte seine Leistung an diesem Tag mit einem 12-Yard-Lauf zur 26:21-Führung. Ein Pass auf WR Juju Smith-Schuster zur Conversion erhöhte auf 28:21. So wollte man zumindest in die Verlängerung, wenn die Texans noch einmal kontern würden. Doch dazu kam es nicht.

Die Defense stoppte die Texans noch einmal erfolgreich und drei Spielzüge später kamen die Steelers wieder in Ballbesitz. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch 4:47 Minuten verbleibende Spielzeit. Dank ihres Laufspiels gaben die Steelers den Ball nicht wieder her und legten erneut eine Angriffsserie mit mindestens elf Spielzügen hin, die fünfte in dieser Partie. Wieder war es die Offensive Line, die Lücke um Lücke in die Verteidigung der Texans riss. Zum Schluss konnte sich Roethlisberger an der 6-Yard-Linie der Texans einfach hinknien und die Partie beenden.

Am Ende hatten die Steelers 169 Yards durch Laufspiel erreicht und waren mit 36:51 Minuten mehr als 13 Minuten länger in Ballbesitz als die Texans. RB James Conner hatte 109 Yards erreicht und Rookie Anthony McFarland noch einmal 42 Yards beigesteuert. In der Endabrechnung stehen bei den Steelers 38 Läufen nur 36 Passversuche gegenüber. Eher eine Besonderheit in der passverliebten NFL, auch für die Steelers.

Dabei sah es noch zur Halbzeit nicht unbedingt nach einem Erfolg der Steelers aus, lagen diese doch mit 17:21 zurück. Die Offense war zwar teilweise erfolgreich, aber wie die Offense der Texans durch die Defense der Steelers marschierte war schon beeindruckend. Vor allem der letzte Drive vor der Halbzeit hatte es in sich.

Gerade erst hatten die Steelers einen Abstimmungsfehler in der Passabwehr der Texans genutzt und durch Juju Smith-Schuster die Führung kurzzeitig zurück erobert (17:14), als die Texans zurückschlugen. Mit fünf vollständigen Pässen in Folge über 8, 18, 20, 15 und 14 Yards agierte Watson als ob die Defense der Steelers nur statistischen Charakter hätte. WR Will Fuller vollendete zum 21:17 aus Sicht der Texans.

Bis dahin war es ein offener Schlagabtausche beider Angriffsreihen, mit dem besseren Ende für die Texans. Doch die zweite Halbzeit sollte das Bild komplett verändern. So hatte die Defense der Steelers in der ersten Hälfte u.a. elf First Downs der Texans zugelassen, in der Zweiten derer nur noch zwei. Was war die Ursache für diese gravierende Steigerung?

Head Coach Mike Tomlin dazu: "Die Texans hatten ein wirklich guten Plan. Es hat eine ganze Weile gedauert bis wir uns darauf eingestellt hatten. Gerade unsere Defense hatte zu Beginn arge Probleme und einige lange Drives der Texans zugelassen. Unsere Coaches haben dann in der Halbzeit die notwendigen Änderungen vorgenommen."

Und auf weitere Nachfrage dazu: "Es waren vor allem technische Sachen. Keine gravierenden Änderungen. Solche gravierenden Sachen sind oft auch nicht notwendig. Aber ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen. Nur so viel, wir haben die Laufwege bei unseren Attacken etwas angepasst und unsere Passabschirmung in der zweiten Halbzeit bei fast jedem Spielzug verändert."

Noch etwas Statistik am Rande. Roethlisberger absolvierte sein 221. Spiel und ist nun der alleiniger Rekordhalter der Steelers in dieser Kategorie. Er überflügelte damit C Mike Webster, der es zwischen 1974 und 1988 auf 220 Spiele gebracht hatte. Anschließend verbrachte er noch zwei Spielzeiten bei den Kansas City Chiefs.

Roethlisberger: "Er hieß nicht umsonst Iron Mike. Mich wird man jedoch niemals Iron Ben nennen. Aber ich bin dankbar, dass ich so lange spielen konnte. Unzählige Mitspieler, vor allem in der Offensive Line, haben dafür gesorgt, dass ich immer noch hier bin. Ich habe auch nicht das Gefühl ihn überflügelt zu haben. Ich fühle mich, als ob ich nun in seiner Liga angekommen bin. Darüber bin ich schon ein bisschen stolz."

Korber - 28.09.2020

James Conner wurde, dank der Offensive Line, zum Matchwinner.

James Conner wurde, dank der Offensive Line, zum Matchwinner. (© Getty Images)

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