Was passiert jetzt in Atlanta?

Für Head Coach Dan Quinn (Atlanta Falcons) könnte es in den kommenden Tagen um seinen Job gehen. Wenn man Football als eine der wenigen, wahren Meritokratien der Gesellschaft betrachten würde, bräuchte man vielleicht eine Art übersinnliches Medium, um die Rolle der Atlanta Falcons in allem zu erklären, denn im Football gibt es keine einzige Seele, die das Schicksal der Falcons verdient.

Seit 2017 kennt das Franchise nur noch Schmerz. Aber nicht nur die typischen Schmerzen, die mit mittelgroßen NFL-Franchises verbunden sind, die ständig bergab stolpern und durch eine Reihe unkluger Trainerwechsel ihre Fans erschöpfen. Das ist auch nicht der typische Schmerz, der mit schlecht getimten Verletzungen einhergeht. Was im Moment in Atlanta geschieht, ist etwas Düsteres und Jenseitiges; die Art von (relativen) Schmerzen, die über die Vernunft hinausgehen und mit einem makabren Sinn für Humor durch die Gegend peitscht.

Nach einer überwältigenden Niederlage gegen die Bears, bei der Chicago zur Halbzeit den Quarterback getauscht hatte, haben die Falcons in aufeinanderfolgenden Spielen 16 und 19 Punkte Vorsprung verspielt, was nur eine unglückliche Serie von Ereignissen wäre, wenn sie nicht bereits das Team wären, das immer wieder die große Führung verspielt. Man mag es versuchen - und Gott weiß, Dan Quinn hat alles versucht, um dieses Image zu verbannen -, aber manchmal bleibt es einem einfach in den Knochen stecken. Es gibt keinen einzigen Vorsprung, den dieses Team im Moment halten kann, der groß genug ist, um auch nur ein Minimum an Sicherheit zu bieten.

Die Frage ist: Was passiert jetzt?

In einer Division wie der NFC-Süd mit 0:3 zu starten, ist quasi ein Totalschaden. Die Buccaneers und Saints haben erstklassig besetzte Roster und werden sich derartige Fehler nicht erlauben. Die Falcons sollten eigentlich mitten im Geschehen sein, aber stattdessen sind sie, so wie sie es waren, unter ihrer eigenen Vergangenheit begraben.

Es ist ein Klub in einer seltsamen Lage. Matt Ryan ist ein Elite-Quarterback, der nun in den letzten Quadranten seiner Karriere einsteigt. Julio Jones ist 31 Jahre alt, hat aber schon einige Zeit mit brutalem und physisch intensiven Football hinter sich.

Quinn hat, wie sein Vorgänger Mike Smith, eine Erfolgsbilanz über eine nachweislich lange Zeit. Was er nicht hat ist ein Super-Bowl-Ring, um die schwachen Phasen und Momente dauerhaft zu negieren. Wie lautet die Kosten-Nutzen-Analyse, um dieses ganze Bündel zusammenzuhalten?

Die Einschätzung der Experten war schon vor Wochen, dass die Eigentümer angesichts der Pandemie nicht gnädig sein würden. So das sie am Ende eher bereit sein könnten, einem leistungsschwachen Trainer den Stecker zu ziehen.

Quinn ist nun der früheste Test dafür.

In der Vergangenheit ist es ihm gelungen, sich aus diesen Löchern zu befreien. Letztes Jahr spielte Atlanta nach einem 1:7-Start auf der Zielgeraden inspirierten Football . Die Falcons sprachen offen über Quinns Job und die Konsequenzen, wenn er weitere Spiele verlieren würde. Hinter den Kulissen bedeutet er der Organisation und einigen der wichtigsten Spieler des Teams sehr viel.

Doch nun steht der Besitzer Arthur Blank im Rampenlicht, der entscheiden muss, ob der Coach noch das Händchen hat um den richtigen Weg für das Team zu finden und es möglich ist, nach all diesen schmerzlichen Niederlagen, wieder positive Ergebnisse zu erzielen. Oder ob, eine Mannschaft manchmal einfach unerklärlich, unumkehrbar verflucht sein kann.

Bodenstein - 28.09.2020

Für Head Coach Dan Quinn (Atlanta Falcons) könnte es in den kommenden Tagen um seinen Job gehen.

Für Head Coach Dan Quinn (Atlanta Falcons) könnte es in den kommenden Tagen um seinen Job gehen. (© Getty Images)

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