Das Hospital wird voll

Nick Bosa war nur einer von vielen Spielern, der eine schwere Verletzung verdauen mussDie zweite Woche der NFL ist – mit Ausnahme des Spiels Montagnacht – absolviert. Es war ein Wochenende, das wenig große Überraschungen, aber eine ganze Flut von Verletzungen wichtiger Spieler – allen voran 49ers Pass Rusher Nick Bosa – gebracht hat.

Der Rückblick:

Die #ranNFL – Spiele: Tampa Bay Buccaneers - Carolina Panthers 31:17

Zwei frühe Interceptions, die zu Punkten führten, brachten die Panthers schnell auf die Verliererstraße und halfen so einen 0-2 Start in die Saison von Buccaneers Quarterback Tom Brady zu verhindern. Das ist ihm in seiner über 20jährigen Karriere noch nie passiert.

Glänzend spielte er jedoch auch nicht, aber letztendlich genügten 217 Yards und 1 TD / 1 Interception, da Leonard Fournette gleich zwei Touchdowns und 103 Yards erlief und auch Wide Receiver Mike Evans über 100 Yards kam.

Bei den Panthers humpelte Running Back Christian McCaffrey nach seinem zweiten Touchdown verletzt vom Feld und kam anschließend nicht mehr zurück.


Los Angeles Chargers - Kansas City Chiefs 20:23

Die Charger überraschten mit der Premiere von Erstrundenpick Justin Herbert, da sich der erneut als Starter vorgesehene Tyrod Taylor beim Warmmachen nahezu unbemerkt verletzt hatte. Herbert sorgte mit einem Lauf auch gleich für die erste Führung und stellte kurz vor der Halbzeit per Pass auf WR Guyton sogar noch auf 6:14.

Die Überraschung lag in der Luft, aber auch diesmal konnten Mahomes & Co einen zweistelligen Rückstand aufholen und letztendlich verwandelte Kicker Butker in der Verlängerung aus 58 Yards zum Sieg. Sicher nicht der schönste aller Chiefs-Erfolge, aber danach wird man schon in ein paar Tagen niemand mehr fragen...

Die Überraschung der Woche: Indianapolis Colts - Minnesota Vikings 28:11

Die Colts waren leicht favorisiert in die Partie gegangen, beherrschten die Vikings aber lange Zeit, obwohl sich sogar irgendwann Colts Safety Malik Hooker verletzte und vermutlich lange Zeit ausfallen wird.

Minnesotas Quarterback Kirk Cousins mit einer bodenlosen Leistung (11 von 26 Passversuchen für 113 Yards angebracht bei drei Interceptions und drei Sacks), aber auch der Rest der Vikings bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Es wird kalt in Minnesota.


Der Überblick

Bei Pittsburgh Steelers - Denver Broncos verletzte sich GästeQuarterback Drew Lock bei einer 7:0 Führung der Steelers; als kurz darauf das 14:3 durch einen 84 Yard Pass auf WR Claypool gelang, schien die Partie entschieden. Offensichtlich glaubten das auch die Steelers, denn die Broncos blieben mit Backup Jeff Driskel lange im Spiel, verloren letztendlich aber doch 26:21.

Der Spielverlauf war bei New York Jets - San Francisco 49ers irgendwann nur noch Nebensache. Stattdessen sorgten beim nie gefährdeten 31:13 des NFC-Champions eine Flut von Verletzungen für Diskussionen: Quarterback Jimmy Garoppolo (Knöchel), Running Back Raheem Mostert (Knie), Pass Rusher Solomon Thomas (Knie) und vor allem Nick Bosa (Knie – vermutlich Saisonende) bei den Gästen, bei den Jets war es u.a. Perriman (Knie). Tight End Jordan Reed, bei seiner Station in Washington gefühlt immer verletzt, erfing zwei Touchdowns, aber es wird spannend sein, ob und wenn ja wie die auch schon in der jüngsten Vergangenheit vom Verletzungspech gebeutelten 49ers die vielen Ausfälle kompensieren können.

A propos Verletzungen von Super Stars: Die andere Franchise in New Jersey, die Giants, beklagten bei der 17:13 Auswärtsniederlage in Chicago den Ausfall von Running Back Saquon Barkley; bei ihm deutet leider alles auf einen Kreuzbandriss hin. Zudem humpelte Wide Receiver Sterling Shepard mit einer Zehenverletzung raus. Das Ergebnis geriet auch da schon fast zur Nebensache.

Eine ganze Reihe "Lambeau Leaps" gab es bei Green Bay Packers - Detroit Lions zu sehen – gestartet von Lions Running Back Kerryon Johnson, der sich dies bei normal gefülltem Stadion wohl nicht getraut hätte. Schnell übernahmen jedoch dann die Packers, die beim 42:21 eine Verletzung von Wide Receiver Davante Adams verkraften mussten, der länger auszufallen droht.


Das Sunday Night Spiel:
Seattle Seahawks – New England Patriots 35:30


Fünf Touchdown-Pässe von Seattles Quarterback Russell Wilson hätten fast nicht gereicht: Die Patriots standen an der 1-Yard Linie Seattles und hatten noch einen Spielzeug. Diesmal waren es aber die Seahawks, die am Ende einer spannenden Partie triumphierten, weil der Lauf von Cam Newton gestoppt werden konnte. Auch diesmal war Newton vorher schon für zwei Touchdowns gelaufen und hatte einen weiteren erworfen: Der deutsche Fullback Jakob Johnson verwandelte seinen einzigen Fang für 6 Punkte – herzlichen Glückwunsch.

Den Karrierebestwert von Wilson – die fünf Touchdown-Pässe – hatten mit Metcalf, Lockett, Moore, Carson und Swain gleich fünf verschiedene Adressaten.


Offensivspieler der Woche: Quarterback Dak Prescott, Dallas Cowboys

Prescott startete denkbar schlecht mit einem Fumble in die Partie Dallas Cowboys - Atlanta Falcons. Zur Halbzeit lag man mit 19 Punkten zurück und lange sah es nicht so aus, als ob die Cowboys, die vor gut 21.000 Zuschauern (Rekordwert diese Corona-Saison) auflaufen durften, etwas zu bestellen hätten.

Durch Touchdownläufe von Prescott lag man irgendwie trotzdem immer nicht ganz aussichtslos zurück. Insgesamt gelangen ihm gleich drei Stück, die seine Verhandlungsposition für die nächste Offseason nebenher noch einmal erheblich gestärkt haben dürften.

Ein gelungener Onside Kick, ein weiter Pass auf Rookie CeeDee Lamb und ein geglücktes Field Goal vier Sekunden vor dem Ende drehten die Partie sensationell noch, nachdem die Gewinnwahrscheinlichkeit zwischenzeitlich bei zwei Prozent gelegen hatte.

450 Yards, ein Touchdown per Pass, 18 Yards bei fünf Läufen inklusive drei Touchdowns. Und vor allem: Ein wichtiger Sieg, der einen Ruck geben kann. Dak Prescott kann irgendwie doch zufrieden sein.


Monday Night: Las Vegas Raiders - New Orleans Saints (DAZN und GamePass, Di., 02:15 Uhr

Auch hier wäre ein neuer Footballtempel mit großem Bahnhof eröffnet worden: Das Allegiant Stadium in Wurfweite des Las Vegas Strip war mit unter 2 Milliarden Dollar Baukosten im Vergleich zum SoFi Stadium Komplex (ca. 6 Milliarden) in Los Angeles fast günstig. Die Saints als erste Gäste waren auch gut gewählt. Pandemie-bedingt gibt es aber in der kompletten Spielzeit keine Zuschauer.

Beide Teams starteten mit Auftaktsiegen (Las Vegas in Carolina, die Saints zu Hause gegen die Buccaneers) in die Spielzeit und wollen sich im Playoffkampf früh an der Divisionsspitze etablieren.

Bei den Saints wird top WR Michael Thomas die Partie Partie genauso aussetzen wie bei den Raiders erneut Tackle Trent Brown. Trotzdem funktionierte bei den Raiders vergangene Woche die O-Line perfekt und ermöglichte Running Back Josh Jacobs drei Touchdowns; er tritt jetzt gegen eine der besten Lines an, was das Stoppen des gegnerischen Laufs angeht. 44 Spiele in Folge schaffte kein gegnerischer Running Back 100 Rush Yards... eine Serie wird vermutlich gestoppt werden.

Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Donnerstag!



Carsten Keller - 21.09.2020

Nick Bosa war nur einer von vielen Spielern, der eine schwere Verletzung verdauen muss

Nick Bosa war nur einer von vielen Spielern, der eine schwere Verletzung verdauen muss (© Getty Images)

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