Fokus auf die Kicker

Stephen Gostkowski konnte gleich viermal nicht verwandelnDer Abschluss des ersten Spieltags brachte vor allem aus Sicht der Kicker eine sehr seltsame Partie, die noch eine ganze Weile nachhallen dürfte.

Vor allem der erst zu Monatsbeginn in Tennessee verpflichtete Stephen Gostkowski erlebte einen sprichwörtlichen Albtraum: Bislang hatte er in seiner doch schon mehr als 14 Jahre andauernden Karriere – alle im Trikot der New England Patriots als Nachfolger des zukünftigen Hall Of Famers Adam Vinatieri – noch nie mehr als zwei Kicks in einer Partie verschossen.

Diese Bilanz pulverisierte er Montagnacht: Im Auftaktviertel vergab er aus 47 Yards, der zweite kurz vor der Halbzeitpause aus 44 Yards wurde geblockt und im dritten Viertel verfehlte er noch aus 42 Yards. Alles keine aufsehenerregenden Distanzen, gerade wenn man bedenkt, dass die Bälle in der Höhenluft der "Mile High City" auch weiter fliegen als in allen anderen Stadien.

Zu allem Überfluss setzte er auch noch einen Extrapunktversuch zum potenziellen 14:7 daneben. Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass er am Ende den siegbringenden Kick aus 25 Yards verwandelte. Er erklärte im Anschluss an die Partie: "Als ich im Sommer trainiert hatte, hatte ich das immer ohne Socken und jetzt habe ich angefangen, sie wieder anzuziehen. Ich meine, ich hätte sogar meine Hose ausgezogen, wenn ich dafür den letzten Kick verwandeln kann, nur um etwas anderes auszuprobieren."

Soweit musste es dann doch nicht kommen, auch wenn Head Coach Mike Vrabel im Anschluss erklärte, dass man natürlich vollstes Vertrauen in den Kicker vor dem finalen Anlauf gehabt hätte. Dieser Vertrauensvorschuss dürfte jedoch aufgebraucht sein: Noch so eine Partie wird sich Gostkowski sicher nicht mehr erlauben können. Dazu ist die Position – selbst bei seiner hervorragenden Historie – zu austauschbar.

Vorgänger Greg Joseph, der für Gostkowski entlassen worden war und momentan in der Buccaneers Practice Squad geführt wird, steht jedoch erst einmal nicht zur Verfügung: Tampa Bay schützte ihn vor einer Verpflichtung durch ein anderes Team.

Letztendlich kamen die Titans aber mit einem Sieg davon, auch wenn auf der Gegenseite ein Kicker zumindest theoretisch auch noch eine Chance gehabt hätte: Brandon McManus wurde jedoch nie aufs Feld geschickt, als die Broncos noch einmal den Ball in ihrer eigenen Hälfte hatten. Es wäre ein 74 Yard-Versuch gewesen, was gleichzeitig einen (deutlichen) neuen NFL-Rekord bedeutet hätte. Allerdings hat McManus im Training bereits aus 73 Yards verwandelt, so dass es sicher nicht ausgeschlossen gewesen wäre.

Stattdessen sparte sich Head Coach Vic Fangio unerklärlicherweise zwei Timeouts auf und wählte die Option "Pass ins Nichts" für seinen Quarterback. Ein McManus Kick hätte mit Sicherheit höhere Siegchancen bedeutet, aber am "grünen Tisch" redet sich das natürlich leicht.

Carsten Keller - 16.09.2020

Stephen Gostkowski konnte gleich viermal nicht verwandeln

Stephen Gostkowski konnte gleich viermal nicht verwandeln (© Getty Images)

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