Cowboys fordern Rams im Prachtbau

Endlich steht die 101. NFL-Saison auch für die Dallas Cowboys vor der Tür; sicher anders, als bis zum Frühjahr erwartet, aber nichtsdestotrotz mit großen Titelambitionen.

Eigentlich hätte man mit viel Tamtam das neue Stadion der Rams (und deren Mieter Chargers) vor ausverkauftem Haus einweihen sollen, das mit großer Unterstützung von Jerry Jones (moralisch gegenüber den anderen Ownern und dann mit Hilfe der Baufirma Legends, die ihm zum Teil gehört) realisiert werden konnte. Zwar wird man jetzt im sechs Milliarden Dollar teuren Footballtempel (inklusive Studios für NFL Network und vielem mehr) spielen, aber Zuschauer wird es dank der Corona-Pandemie nicht geben.

Die hätten sicher gerne live einen Blick auf dieses Duell geworfen: Die Cowboys stellten im Vorjahr eine der beste Offenses der Liga und haben mit Wide Receiver CeeDee Lamb noch einen Erstrundenpick, den viele als stärksten Passfänger seiner Draftklasse angesehen haben, hinzugefügt.

In der Defensive musste man zwar mit Robert Quinn und vor allem Cornerback Byron Jones erfahrene Kräfte gehen lassen, investierte aber vor allem in den Pass Rush. Aldon Smith hinterließ im Camp nach vier Jahren Drogenpause einen hervorragenden Eindruck und auch Sorgenkind Randy Gregory darf wieder auflaufen. Jetzt muss der Trainerstab um Mike McCarthy und vor allem Defensive Coordinator Mike Nolan nur noch die richtige Einstellung finden.

Die Rams enttäuschten dagegen im Vorjahr: Nach der Super Bowl Teilnahme im Februar 2019 schien man abgebaut zu haben; vor allem Running Back Todd Gurley konnte nicht mehr annähernd an die Form vorher anknüpfen und wird künftig in Atlanta auflaufen. Hier holte man in der zweiten Runde des Drafts Cam Akers hinzu.

In der Defensive ist Defensive Tackle Aaron Donald so gut wie eh und je; er kam am Ende der Spielzeit 2019 auf 12,5 Sacks. Der im Vorjahr aus Jacksonville geholte Cornerback Jalen Ramsey bekam seinen Wunsch eines langfristigen und vor allem hochdotierten Vertrags jetzt diese Woche auch erfüllt. Offiziell wird er 100 Millionen für fünf Jahre erhalten, davon 71,2 Millionen garantiert.

Gespannt darf man auf Cowboys Kicker Greg Zuerlein sein: "Greg The Leg" kickte im Vorjahr noch auf der anderen Seite, ist jetzt jedoch mit seinem Special Teams Coordinator John "Bones" Fassel bei den Cowboys unter Vertrag.

Die Cowboys gewannen vier der letzten fünf Vergleiche, zuletzt Mitte Dezember des Vorjahres mit 44:21 in Dallas.

Beide Teams sind auf alle Fälle ambitionierte Playoffanwärter. Ein würdiger Sunday Night Auftakt, der auf DAZN und im GamePass zu sehen ist.



Carsten Keller - 12.09.2020

Aaron Donald will auch gegen die top Offense der Cowboys jubeln (© Getty Images)