Jakob Johnson im Camp-Interview

Jakob Johnson kämpft momentan im Camp um den Starterplatz bei den PatriotsGanz unter dem Eindruck der aktuellen Proteste gegen Polizeigewalt in nahezu allen US-Sportaraten stand die Konferenzschaltung deutscher Medienvertreter mit New England Patriots Fullback Jakob Johnson. Johnson hat es bekanntlich über das International Pathway Program im Vorjahr von den Stuttgart Scorpions in die Practice Squad der Pats geschafft; von dort ging es sogar in den aktiven Kader bis eine Schulterverletzung seine Rookiesaison nach 94 Snaps (71 als Fullback in der Offense und 23 bei den Special Teams) in vier Spielen vorzeitig beendete.

Jetzt steckt er mitten im Trainingscamp der Patriots und seine Aussichten auf einen Stammplatz sind nicht schlecht: Der letztjährige Starter James Develin hat seine Karriere beendet und Jakob Johnson kämpft mit Neuzugang Dalton Keene um den Starterplatz. Der zweite potenzielle Konkurrent, Danny Vitale, verzichtet per Opt-Out auf die Spielzeit.

Momentan ist das jedoch nicht das vorherrschende Thema, sondern die Proteste zahlreicher NBA- und auch NFL-Teams gegen den Schusswaffengebrauch eines Polizisten in Wisconsin vor einigen Tagen. Jakob Johnson erklärte, dass man mit den McCourty-Zwillingen und Matthew Slater einige Spieler habe, die politisch sehr aktiv sind. Die hätten ein gutes Gespür, wann sich das Team wegen derartiger Themen zusammensetzen müsse. Eine Teamsession ist geplant, wo besprochen wird, wie sich auch die Patriots einbringen können. Das hätte auch bei den anderen politischen Themen zuletzt gut geklappt und sowohl als einzelner Spieler, als auch als Team bekäme man Tipps, wie man involviert werden könne, um diese schlimmen Ereignisse abzuwenden.

Diese wären natürlich immer eine Tragödie für die betroffenen Familien und zeigen, dass es da noch viel Platz nach oben gibt, was Polizeigewalt und Rassismus angeht. Den Boykott der Milwaukee Bucks und die Absage der NBA-Spiele hätte er aber erst nach seinem Arbeitstag von seiner Freundin und anschließend über die Nachrichten erfahren.

Mit der wohnt er übrigens immer noch nicht in einer Villa, sondern in einem Einzimmerappartment – allerdings in einem anderen wie im Vorjahr (mit einer etwas anderen Farbe).

Zu Spieltaktiken und konkreten Fragen zu einzelnen Spielern – wie dem Unterschied zwischen Tom Brady und Cam Newton – wollte er sich natürlich nicht konkret festlegen. Diesbezüglich hat er den Abschlusstest an der "Bill Belichick Schule für Pressekonferenzen" erfolgreich bestanden.

Seine Schulterverletzung hatte er bis März, als die Trainingseinrichtungen aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus durch eine Verfügung von Commissioner Goodell geschlossen worden waren, soweit überwunden, dass er nicht mit einer Ausnahmegenehmigung hinein musste.

Aktuell wäre im Camp natürlich alles anders als im Vorjahr: " Wir tragen überall Masken, absolvieren täglich Tests, wir tragen Contract Tracing Devices [Näherungssensoren der deutschen Firma Kinexon], damit wir nicht länger als 15 Minuten näher als sechs Fuß [ca. 2m] an jemandem stehen, die Meetingräume sind mehr verteilt, überall ist mehr Platz, die ganzen Abläufe haben sich verändert, aber es ist etwas, wo wir alle durchmüssen. Die Leute sind zu Hause sicher genauso betroffen, aber wir versuchen das Beste daraus zu machen für diese veränderte Saison."

Mit den beiden anderen deutschsprachigen Spielern, die wie er über das International Pathway Program in diesem Jahr den Sprung über den Teich geschafft haben, steht er ebenfalls seit einiger Zeit in Kontakt, um mit Tips für das Leben abseits des Spielfelds auszuhelfen. Mit Pass Rusher David Bada (jetzt Washington Football Team) war er gemeinsam im Vorjahr im IPP-Camp, zusätzlich ist noch Running Back Sandro Platzgummer bei den New York Giants am Start. Zwar spielen beide andere Positionen, aber Lebenstipps gehen auch per WhatsApp: Welche Bank ist die Beste? Welcher Handyvertrag taugt etwas? Damit kennt er sich nach jetzt deutlich mehr als einem Jahr USA am Stück, denn Corona verhinderte auch einen geplanten Heimatbesuch, bestens aus.

Hoffentlich hat er ihnen auch übermittelt, dass am Anfang auch eine bodenständige kleine Wohnung reicht. Der Tipp allein ist sicher Gold wert...






Carsten Keller - 27.08.2020

Jakob Johnson kämpft momentan im Camp um den Starterplatz bei den Patriots

Jakob Johnson kämpft momentan im Camp um den Starterplatz bei den Patriots (© Schüler)

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