Die O-Line bröckelt
Eigentlich zählt die O-Line der Dallas Cowboys in den letzten Jahren traditionell zu den besten der Liga; aktuell bemerkt man davon nichts, wenn man die Berichte aus dem Trainingscamp verfolgt. Das liegt allerdings vor allem an den Ausfällen, die sich gerade zum Wochenende hin häuften.
Dass der überragende Center Travis Frederick zurücktreten würde, war seit Ende März bekannt; die Cowboys reagierten hier mit einer Vertragsverlängerung von Joe Looney, der die Jahre zuvor bereits als Backup eingesprungen war.
Jetzt verletzte sich jedoch zunächst Left Tackle Tyron Smith am Donnerstag am Oberschenkel und musste die Trainingseinheit abbrechen. Right Tackle La’el Collins war erst gar nicht erschienen: Er hatte einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er jedoch zum Glück nur leicht verletzt wurde. Swing Tackle Cam Erving hat bislang überhaupt nicht trainiert.
Alles andere als gute Voraussetzungen für einen geregelten Trainingsbetrieb und so verwundert es nicht, dass die Pass Rusher um Aldon Smith, der einen sehr guten Eindruck bislang hinterließ, ein ums andere Mal bei Dak Prescott auftauchten (der jedoch ein rotes "bitte-nicht-berühren-Leibchen" trug).
Prescott versuchte denn auch, die Ausfälle und daraus resultierenden Konsequenzen positiv zu sehen: Die jungen Spieler bekommen Spielpraxis und er müsse sich gut bewegen sowie seine Ausweichmoves präzisieren.
Allerdings wird auch er froh sein, wenn seine angestammten Beschützer wieder mit am Platz stehen können. Zumindest bei La’el Collins soll das nicht allzu lange dauern.
Carsten Keller - 22.08.2020
La’el Collins soll die rechte Seite von Dak Prescott sichern, fehlte jedoch aufgrund eines Verkehrsunfalls (© Getty Images)
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