Neue Runde in Corona-Verhandlungen

Die Verhandlungen zwischen Spielergewerkschaft NFLPA und NFL gehen mit einer neuen Runde, einer Telefonkonferenz am Montag, weiter. Die NFLPA hat dabei einen Gegenvorschlag zu den bereits von der NFL geäußerten Rahmenbedingungen in die Öffentlichkeit gegeben. Zudem wirft ein "Gipfeltreffen" einiger O-Liner am vergangenen Wochenende kein gutes Licht auf die Spielerseite.

Die NFL-Seite hatte vorige Woche vorgeschlagen, 35 Prozent der Spielergehälter auf Treuhandkonten zu hinterlegen. Je nach Ligaeinkommen (und Zahl der stattgefundenen Spiele) würden dann Anteile abgezogen beziehungsweise gar nichts mehr davon ausgezahlt. Die Begeisterung der Spieler war naturgemäß nicht im Ansatz vorhanden.

Die Gewerkschaft will diese Regelung komplett streichen. Stattdessen soll der Salary Cap auch im nächsten Jahr bei 198,2 Millionen Dollar bleiben und nicht, wie in den letzten Jahren immer, ansteigen.

Der Verlust, der diese Spielzeit erwartet wird, soll auf das Cap der Jahre 2022 – 2030 angerechnet werden (und so einen Gutteil der aktuellen Akteure gar nicht mehr betreffen). Die voll garantierten Gehaltsbestandteile für die Saison 2020 sollen auch wie vereinbart ausgezahlt werden. Der Vorteil läge für die Spieler auf der Hand: Durch die Splittung des Verlusts würden viele Spieler, die 2020 in Kadern stehen, gar nicht oder nur sehr wenig betroffen. Stattdessen müssten künftige "Generationen" mitbezahlen. Einig ist man sich zumindest, dass der Cap im Jahr 2021 nicht sinken soll und so den kompletten Verlust auffangen muss.

Daneben muss noch geklärt werden, ob Spieler freiwillig aus Gewissensgründen auf die kommende Saison verzichten können – ein Opt-Out, das es so in der NBA gibt. Außerdem ist noch fraglich, ob ein positiver Corona-Test eines Spielers als "mit dem Football zusammenhängende Verletzung" gewertet wird, was Einfluss auf die Verletzungsgarantien der Verträge hat.

Gechwächt wird die Verhandlungsseite der NFLPA durch einen O-Line Gipfel, der am vergangenen Wochenende in Dallas stattfand. Videos von Aaron Wilson (Houston Chronicle) zeigen Personen mit einem hohen Bodymassindex (und dadurch Risikogruppe) ohne Masken oder Sicherheitsabstand. Das Highlight, ein Chicken Wing Esswettbewerb, kann getrost als "Hotspot" bezeichnet werden. Und das in Dallas, wo die Zahlen positiver Tests aktuell explodiert sind. Allerdings wurden zumindest Schnelltests – inklusive Anti-Körpertests – durchgeführt, deren Ergebnisse binnen zehn Minuten vorlagen.

Trotzdem darf man sich angesichts der Bilder durchaus fragen, inwieweit sich die Spieler durch die Teilnahme und vor allem die Art der Durchführung einen Gefallen getan haben.


Carsten Keller - 12.07.2020

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