DeSean Jackson entsetzt Eagles

DeSean Jackson hat aktuell einen schweren Stand in PhiladelphiaDie Philadelphia Eagles und vor allem ihr Wide Receiver DeSean Jackson haben turbulente Tage hinter sich: Der 33jährige hatte am Dienstag einen Instagram-Post an seine 1,4 Millionen Follower geschickt, in dem der anti-semitische Führer der "Nation des Islam", Louis Farrakhan, gelobt wird und ein angebliches Hitler-Zitat, das jedoch nachweislich nur eine Internet-Verschwörungstheorie ist, enthielt.

Es ist nicht die erste objektiv saudumme Aktion von DeSean Jackson, aber wohl die folgenreichste: Zwar löschte er schnell den fraglichen Post, aber das Kind lag schon metertief im Brunnen. Seine Entschuldigung fiel zunächst eher halbherzig aus: "Ich habe wirklich nicht verstanden, was diese Passage bedeutet. Hitler hat dem jüdischen Volk unglaubliche Schmerzen zugefügt – genauso wie die Schmerzen, die die Afro-Amerikaner erleiden mussten. Wir sollten zusammen Anti-Semitismus und Rassismus bekämpfen."

Jetzt kommt erschwerend hinzu, dass sowohl sein Agent, als auch Teameigentümer Jeffery Lurie und General Manager Howie Roseman jüdischen Glaubens sind. Das Statement des Teams fiel auch sehr deutlich aus: "Die Ansichten von Jackson haben keinen Platz in unserer Gesellschaft, werden nicht gut geheißen oder in irgend einer Art unterstützt von unserer Organisation." Zudem wurden "weitere Aktionen" angekündigt – je nachdem wie Jackson sich verhalten würde: "Nicht nur entschuldigen, sondern seine Plattform nutzen, um Einigkeit, Gleichberechtigung und Respekt zu fördern."

Es folgte eine zweite Entschuldigung von DeSean Jackson, in denen er auf diese Punkte auch einging. Zudem meldeten sich einflussreiche Größen vorwiegen jüdischen Glaubens zu Wort – darunter mit Julian Edelman auch der beste jüdische Spieler, der anbot, dass man sich im nationalen Holocaust-Museum in Washington treffen könne, um sich kommunikativ auszutauschen. Dass DeSean Jackson eindeutig Bildungsdefizite im Bezug auf dieses spezielle Thema hat, kann man unterstellen.

Was bislang nicht folgte, war eine Entlassung DeSean Jacksons. Das könnte sowohl am doch erheblichen Dead Cap Hit von mehr als 12 Millionen Dollar gesamt in den nächsten beiden Jahren liegen oder am Präzedenzfall Riley Cooper: Der hatte 2013 einen Ordner bei einem Country Konzert rassistisch beleidigt und die Szene war auf Video festgehalten worden.

Die Strafe für den (weißen) Wide Receiver fiel damals mit einem Spiel Kaderausschluss mehr als glimpflich aus (momentan kaum vorstellbar). So gesehen würde eine Entlassung Jacksons jetzt sicherlich einen Aufschrei der Entrüstung einiger Lautstarker auslösen.

Man kann wohl davon ausgehen, dass Jackson sich geläutert geben wird und die vorgeschlagenen Maßnahmen auch umsetzen wird. Trotzdem bleibt mehr als nur ein fader Beigeschmack übrig.

DeSean Jackson war in der Free Agency Phase 2019 zu den Philadelphia Eagles zurückgekehrt, wo er zu Beginn seiner Karriere die größten (zumindest statistisch gesehenen) Erfolge feiern konnte. Er war 2008 von den Eagles in der zweiten Runde gedraftet worden und hatte dann sechs Jahre in Philadelphia gespielt.

Über die Stationen Washington Redskins (drei Jahre) und Tampa Bay Buccaneers (zwei Jahre) kam er wieder zurück zu den Eagles, um diesen wieder einen Deep Threat für Careson Wentz zu geben. Das klappte kurzzeitig ganz gut, aber nach drei Spielen musste er auf die Injured Reserve Liste gesetzt werden.

Eagles Owner Jeffrey Lurie’s Filmfirma hat übrigens – vom Timining her eigentlich unglaublich – gerade sein erstes Projekt fertiggestellt: "Die Bedeutung von Hitler"...

Carsten Keller - 09.07.2020

DeSean Jackson hat aktuell einen schweren Stand in Philadelphia

DeSean Jackson hat aktuell einen schweren Stand in Philadelphia (© Getty Images)

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