Corona Chaos im College Football
Seit dem 12. Juni versuchen die NCAA Mitglieder, also die Universitäten wieder ins normale Leben zurück zu kehren und mittels eines Aktionsplanes, der sich kaum von den in Deutschland bekannten Hygiene- und Abstandsvorschriften unterscheidet, ihre Athleten sicher auf den Campus und sicher in das Trainingsprocedere zurück zu bringen. Das dieses Vorhaben schwer werden würde und das sich das Virus seitdem sehr schnell auf den Universitätsgrundstücken ausbreitet, zeigt, dass die Sicherheitskontrollen nicht greifen, zu lückenhaft sind, oder auch zu schlampig durchgeführt werden. Diese Risiken waren vom ersten Tag bekannt und es war auch abzusehen, das das Bedürfnis bei steigenden Temperaturen und zu Beginn eines Semesters, an Parties teilzunehmen, groß sein dürfte. Scheinbar versäumten es die Universitäten, diese Aktivitäten zu unterbinden, allerdings wie hätten sie es auch tun sollen, da ja die USA als Nation dabei sind, ebenfalls ins echte Leben zurück zu kehren.
Die Quittung des Covid Virus kam postwendend und die Kette der Neuinfektionen will nicht mehr abreißen. Boise State hat seinen Campus am Montag wieder geschlossen, da acht neue Fälle am Montag bekannt gegeben wurden. Baylor meldete, dass von 109 Testungen ebenfalls acht positive Fälle festgestellt wurden. Die Patriot League, eine Conference der FCS Spielklasse, hat ihren sieben Mitgliedern strikte Reisebeschränkungen auferlegt. Das Urgestein Rutgers bestätigte mittlerweile zwei Fälle im Footballteam und bei LSU stieg die Anzahl positiv getesteter Footballspieler auf mindestens 30. Die Dunkelziffer soll sogar noch höher ausfallen. Kansas State und Houston haben sämtliche Übungseinheiten für mindestens 14 Tage abgesagt, nachdem 14 Athleten positiv getestet wurden. Clemson bestätigte mittlerweile 23 Fälle im Tigers Footballteam, Texas 13, Arkansas State sieben und das Sport Department von Nebraska hat sein 2021 Sport-Budget bereits um 10 Prozent reduziert. Abgesagt wurden ferner die Southern Heritage Classics, eine Spielserie zwischen traditionellen "Black Colleges", die seit 1990 ausgetragen wird. Jackson State und Tennessee State sollten am 12. September antreten.
Ohio State versucht unterdessen, von den Eltern der Footballspieler Erklärungen zu erhalten, in denen das Risiko der Pandemie zur Kenntnis genommen werden soll und die Buckeyes von jeglicher Haftung freigehalten werden sollen. Das Echo der Eltern auf diese Aktion soll entsprechend negativ ausgefallen sein.
Schlüter - 23.06.2020
Geduld ist bei Boise State gefragt - aktuell ist der Campus wieder geschlossen. (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: