Arzneien für Sportler – was ist erlaubt

Footballspieler leben gefährlich. American Football hält den Rekord in Gehirnerschütterungen und Gehirnverletzungen. Es bleibt natürlich jedem Spieler zu hoffen, dass es so weit niemals kommt. Fakt ist, nur wer gesund und fit ist, kann auf Dauer ganz oben mitmischen. Auch Sportler müssen hin und wieder Medikamente einnehmen. Doch hier gibt es Einschränkungen. Die Welt Anti-Doping Agentur (WADA) hat eine Verbotsliste aufgestellt. Diese gilt weltweit, kann sich allerdings zwischen einzelnen Ländern unterscheiden. Im Zweifelsfall sollten Sportler mit ihrem Verbandsarzt sprechen und eine Auflistung der entsprechenden Medikamente vorlegen.

Kein Sportler ist vor Erkrankungen gefeit. Viele Aktive müssen aufgrund bestehender Grunderkrankungen oder Beeinträchtigungen Medikamente einnehmen. Nicht nur Profisportler unterliegen den Anti-Doping-Regeln. Auch Nachwuchssportler oder Senioren fallen darunter, sobald sie an einem Turnier oder einer Meisterschaft teilnehmen, die Wettkampf-Dopingkontrollen unterliegt. Damit sind die Grenzen zwischen Medikamentenmissbrauch und Doping fließend und jeder Sportler sollte wissen, welche Substanzen erlaubt sind. Die WADA veröffentlicht einmal im Jahr eine „Prohibited List“ . Dort können die für Sportler verbotenen Substanzen in Erfahrung gebracht werden.

Unser Körper braucht Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besteht durch den Sport ein erhöhter Bedarf, werden verschiedene Substanzen dem Körper über Kapseln, Tabletten oder Pulver zugeführt. Diese Präparate sind grundsätzlich erlaubt. Dennoch sollte niemand leichtfertig damit umgehen. Wie Jonas Kappel, Ernährungsexperte bei Arzneimittelfakten verrät, sollte die Einnahme scheinbar harmloser Vitaminpräparate nicht unkontrolliert erfolgen. Wird beispielsweise Vitamin D überdosiert, kann sich dies negativ auf Herz und Kreislauf auswirken. Wer einen Vitaminmangel vermutet, sollte mit einem Arzt reden und seinen Vitaminstatus überprüfen lassen.

Es ist Vorsicht geboten
Als bedenklich gelten sogenannte Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Für diese Produkte gelten die strengen Kriterien der Arzneimittelherstellung nicht. Der Markt ist unüberschaubar und nicht selten sind Fälschungen im Umlauf, die für Sportler verbotene Substanzen enthalten. Die WADA warnt daher vor der Einnahme derartiger Präparate. Ein generelles Verbot besteht jedoch nicht.

Bei der Behandlung orthopädischer Beschwerden werden häufig die Stoffe Formoterol, Salbutamol oder Salmeterol eingesetzt. Für diese Substanzen gelten bestimmte Maximaldosierungen. Viele Asthma-Sprays dürfen mittlerweile ohne Einschränkungen verwendet werden. Für einige Asthmamedikamente ist jedoch die Beantragung notwendig.

Bei der Behandlung von Bluthochdruck kommen häufig Diuretika zur Anwendung, meist in Kombination mit unbedenklichen und erlaubten Medikamenten. Diuretika selbst wirken nicht leistungssteigernd, können aber zu einer Verschleierung von verbotenen Substanzen beitragen . Das Vorhandensein des Wirkstoffes ist an Zusätzen wie „HCT plus“ oder „comp“ zu erkennen.

Präparate zur Lokalanästhesie sind erlaubt. Auch Adrenalin kann in Kombination mit Lokalanästhetika verwendet werden. Erlaubt sind beispielsweise Schmerzpflaster, Schmerzgel mit Ibuprofen, Wärmesalbe oder Muskel- und Gelenksalben verschiedener Hersteller.

Bei Erkältungen ist Mucosolvan verboten. Der Schleimlöser enthält den verbotenen Wirkstoff Clenbuterol. Bei Infekten sind alle Antibiotika gestattet. Erlaubt sind Nasensprays, Aspirin, Ibuprofen und ASS. Auch Erkältungssäfte verschiedener Hersteller dürfen eingenommen werden.

Keine Einschränkungen gibt es für Sportler im Hinblick auf Impfungen. Hierbei kommt es auf eine zeitliche Planung an. Stehen Wettkämpfe und Meisterschaften bevor, ist der Impftermin entsprechend anzupassen und ggf. zu verschieben.

29.05.2020

(© Pixabay / jarmoluk)

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