Der Memorial Day für Ron Rivera

Ron RiveraAm letzten Montag im Mai wird in den USA seit weit im 19. Jahrhundert der Memorial Day begangen, bei dem der gefallenen Soldaten "im Kampf für die Freiheit" gedacht wird. Auch die traditionell dem Militär sehr nahe stehende NFL erinnert daran – mit Stories zum Beispiel in den Twitterfeeds aller Teams.

Viele Spieler sind als Teil einer Soldatenfamilie aufgewachsen. Auch Ron Rivera, ex-Linebacker und mittlerweile Head Coach der Washington Redskins, war ein etwas despektierlich "Military brat" genanntes Soldatenkind.

Sein Vater Eugenio Rivera, gebürtiger Puerto Ricaner, diente von 1952 an als Army Ingenieur und war sogar zeitweise in Deutschland stationiert, bevor er zwei Touren nach Vietnam und später weitere nach Korea und Südamerika absolvierte. Sein Sohn Ron wuchs auf fünf Kasernen in drei Ländern auf.

In einem Interview mit USAA erklärte Ron Rivera: "Ich denke, wenn man als Army Kind seine Eltern genau betrachtet, dann weiß man viel früher, was es bedeutet, Amerikaner zu sein. Man bekommt es sehr bald beigebracht, Opfer von sich zu bringen und Sachen für das Allgemeinwohl zu machen. So versteht man diese Hingabe viel früher und dass es nötig ist, alles zu geben.

Ich halte das für sehr wichtig. Als Footballcoach interessiert mich immer der Hintergrund eines Spielers. Was machen Deine Eltern? Ich liebe es, wenn die Spieler dann sagen: Meine Eltern dienten in der Army, mein Vater oder meine Mutter waren ein Coach... oder Polizisten. Wenn Du hörst, dass Leute von klein auf in einer Umgebung aufwuchsen, wo sie Opfer bringen mussten, dann lenkt sie das in die richtige Richtung. Das ist so etwas wie ein Bonus für uns Coaches. Du weiß einfach, dass diese Art junger Leute mit noch mehr Ehrgeiz herangeht."

Rivera holte auch immer wieder im Kampf verwundete Soldaten ins Camp oder vor Spielen, um sie von ihren Erfahrungen berichten zu lassen. Ein Austausch, der sowohl für die Spieler auf der einen Seite, aber auch die Veteranen auf der anderen Seite gewinnbringend war.

Im Gegenzug besuchte Rivera immer wieder Bases und hielt Reden vor den dort untergebrachten Soldaten. Für ihn ist das Militär wie eine zweite Familie, in der er mit aufgewachsen ist. Und die Parallelen zwischen einem militärischen Führer und einem NFL Head Coach sind für ihn immer wieder deutlich sichtbar.

"Wenn man sich anschaut, wie das Militär Sachen erledigt, mit einem bestimmten Zusammenhalt und füreinander Einstehen – dann erkennt man, dass diese Verbindungen wirklich sehr sehr wichtig sind." Im Militär, wie im Football.

So gesehen kann man verstehen, dass Ron Rivera diesen Memorial Day immer ein bisschen eindrücklicher empfindet.

Carsten Keller - 25.05.2020

Ron Rivera

Ron Rivera (© Getty Images)

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