Ein Prinz als Backup Tackle
Jetzt ist es amtlich: Die Philadelphia Eagles haben einen echten Prinzen im Kader. Tackle Prince Tega Wanogho, Sechstrundenpick im vergangenen Draft, hat einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben.
Der Mann hat eine absolut ungewöhnliche Reise hinter sich, bevor er jetzt zu den Eagles kam. Geboren und aufgewachsen als eines von neun Kindern in der nigerianischen Stadt Warri, wollte er unbedingt weg. Er spielte mit seinen 1,96 m und gut 130 Kilo Basketball und bei einem Camp vor, bei dem womöglich US-Scouts anwesend sein würden.
Das klappte entgegen seines ursprünglichen Gefühls und er landete an einer High School in Alabama, wo er bei der Familie des Basketballcoaches einzog. Als er beim Footballtraining des Sohns der Familie zusah, lud ihn dessen Coach kurzerhand zum Mitspielen ein. Obwohl er außer einigen Filmen keinerlei Ahnung von Football hatte, überzeugte er aufgrund seiner Kombination von Statur, Kraft und Bewegungsfähigkeit.
Als Pass Rusher standen binnen kürzester Zeit die Recruiter der Top Colleges Schlange und auch ein Bruch von Schien- und Wadenbein beim Basketball konnte seinen unaufhaltsamen Aufstieg nur kurz bremsen. Er entschied sich für Auburn, spielte dort nach Erholung von seinem Beinbruch als Offensive Tackle und überzeugte trotz minimalster Erfahrung genug, dass ihn die Eagles in der sechsten Runde drafteten.
Die rechte Tackleposition ist mit Lane Johnson dauerhaft gefestigt, links soll der letztjährige Erstrundenpick Andre Dillard auflaufen, was man nach seinen Leistungen im Vorjahr durchaus mit gemischten Gefühlen sehen kann. Zudem ist man noch mit Jason Peters in Kontakt bezüglich einer potenziellen Rückkehr. Wanogho muss hier seinen Platz erst noch finden.
Carsten Keller - 19.05.2020
Antonio Gandy-Golden (© Getty Images)
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