Zumindest Löcher im Kader adressiert
So richtig Begeisterung stellte sich nach dem Draft wohl weder bei der Mehrheit der Fans der Atlanta Falcons noch bei den selbst- oder fremdernannten Experten über die Klasse 2020 des NFC Champions von 2016 ein.
An Position 16 wäre CeeDee Lamb noch verfügbar gewesen, den viele als den beste Wide Receiver diesen Jahres angesehen hatten. Die Kombination mit Julio Jones und Calvin Ridley hätte wohl einigen gegnerischen Defensive Coordinators schlaflose Nächte bereitet.
Auf der anderen Seite war die Not im Kader andernorts größer und so war es wenig überraschend, dass Thomas Dimitroff in Runde 1 einen Cornerback wählte. Eher schon, dass es A.J. Terrell von den Clemson Tigers wurde, den einige Experten weiter hinten im Ranking der Passverteidiger gesehen hatten; er soll der starke Nebenmann von Isaiah Oliver werden, nachdem die Experimente der letzten Jahre allesamt nicht wie erhofft gelaufen waren.
Die Defensive Line wurde in der zweiten Runde mit dem flexiblen Pass Rusher Marlon Davidson (Auburn Tigers) verstärkt und der in der dritten Runde geholte Center Matt Hennessy (Temple Owls) könnte ein Upgrade auf Left Tackle sein und mittelfristig den bereits 34jährigen Alex Mack auf Center ablösen.
Linebacker Mykal Walker, Safety Jaylinn Hawkins und Punter Sterling Hofrichter komplettierten die Draftklasse 2020 der Falcons. Ein Wide Receiver wäre noch schön gewesen, um für Tiefe zu sorgen, aber die meisten anderen Bedürfnisse wurden abgedeckt. Jetzt müssen die geholten Spieler "nur noch" die in sie gelegten Erwartungen erfüllen, dann dürfte sich auch die Meinung der Kritiker ändern, die die Falcons mehrheitlich weiter hinten im Draftranking angesiedelt haben.
Carsten Keller - 29.04.2020
A.J. Terrell (© Getty Images)
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