Das neue Gesicht der Chargers

Die Los Angeles Chargers haben mit ihrem ersten Pick des "virtuellen" NFL Drafts 2020 Quarterback Justin Herbert geholt, der am College bei Oregon gespielt hatte.


Es war ein offenes Geheimnis, dass die Chargers auf der Suche nach einem neuen Franchise Quarterback waren, auch wenn Head Coach Anthony Lynn immer wieder betont hatte, wie sehr man auf den erfahrenen Tyrod Taylor baue (aus sportlicher Sicht) und lieber einen Offensive Tackle ziehen will. Das Problem dabei: Ein Tyrod Taylor lockt keine Zuschauer ins Stadion und das müssen die Chargers nach dem Umzug als Mieter ins (für die Rams) sündhaft teure SoFi Stadium unbedingt (zumindest wenn dann Zuschauer irgendwann wieder erlaubt sein sollten). Ein Offensive Tackle würde das nämlich nicht schaffen. Aber die erfahrenen NFL-Fans wissen, dass man solche Aussagen vor dem Draft nicht ernstnehmen kann.

Nachdem die Dolphins direkt vor den Chargers ziehen durften, waren mit Joe Burrow (Bengals) und Tua Tagovailoa (Miami) bereits zwei Quarterbacks "vom Board". Herbert galt lange Zeit als ein potenzieller Nummer 1 Pick, allerdings rutschte er die letzten beiden Jahre in der Gunst der Experten leicht ab.

Grundsätzlich hatte er seine Statistiken immer ausgebaut und er gilt als hervorragender "Student des Spiels". Seine Fakes sorgten dafür, dass sich seine Receiver freilaufen konnten und in Kombination mit seinem "starken Arm" schaffte er es, den Ball schnell loszuwerden.

Allerdings war die Offense der Ducks eher simpel gestrickt; zudem fehlte es das ein oder andere Mal an Genauigkeit.

Er ist das neue Gesicht der Franchise, was man so auch erwarten konnte.

Die Chargers ziehen noch in der zweiten (37), dritten (71), vierten (112), fünften (151), sechsten (186) und siebten (220) Runde.


Carsten Keller - 24.04.2020

Justin Herbert soll die Zuschauer (irgendwann) ins SoFi Stadium locken (© Getty Images)