CFL-Teams helfen GFL und AFL

Die Kooperation der Canadian Football League (CFL) mit der German Football League (GFL) trägt weiter Früchte. Inzwischen haben die Kanadier angekündigt, zur weiteren Förderung des europäischen Footballs ab der Saison 2020 zwei Mannschaften in Europa zu stationieren. Diese werden aus solchen Profis gebildet, die sonst in Practice Squads der CFL-Teams untergekommen wären. Beide Mannschaften sollen in Europa in den Spielbetrieb integriert werden, eines in der GFL und eines in der Austrian Football League (AFL) in Österreich.

Beide Mannschaften werden ausschließlich "Auswärtsspiele" bestreiten, in der GFL einmal bei jedem der 16 regulären Clubs, in der AFL zweimal bei jedem Team in der Liga. Die CFL übernimmt sämtliche Kosten für den Betrieb der Teams. Alle Einnahmen aus den zusätzlichen und angesichts des zu erwartenden Spielniveaus der kanadischen Gast-Teams besonders lukrativen Heimspielen verbleiben bei den europäischen Clubs. Für die Saison 2021 ist geplant, ein oder zwei weitere CFL-Gast-Teams nach diesem Muster anderswo in Europa nach einem noch zu klärenden Modus zu Spielen bei Spitzenclubs anderer Ligen außerhalb Deutschlands und Österreichs antreten zu lassen.

2020 werden in den beiden beteiligten Ligen die Ergebnisse der Spiele gegen die "Les Bucherons Canadiennes", die in der GFL spielen werden und vor allem aus dem französischsprachigen Teil Kanadas Quebec rekrutiert werden, sowie gegen die "Canadian Lumberjacks", bei denen die Mehrzahl der Spieler aus British Columbia und Alberta kommen wird und die sich mit den AFL-Teams messen, regulär für die Tabellen gezählt werden. Eine Teilnahme an den Playoffs ist allerdings nicht vorgesehen.

Dies sei eine "sehr direkte und höchst effektive Maßnahme, die schnell helfen wird, unseren Sport in Europa noch weiter verbreiten zu können", hieß es aus dem CFL-Hauptquartier. Überlegungen, in ähnlicher Manier ab 2021 eine europäische Auswahlmannschaft an der CFL teilnehmen zu lassen, erteilte man allerdings eine Absage. Dies wäre gegenwärtig noch kontraproduktiv. Das Ziel bleibe aber, möglichst bald in jedem CFL-Kader mehrere Europäer im regulären Kader zu haben. Die Spiele ihrer beiden "Farmteams" in Europa werde man in diesem Sinne auch dazu nutzen können, das Scouting zu verfeinern. Die CFL wird für all diese Spiele sicherstellen, dass umfassendes Videomaterial sowohl für Scouting-Netzwerke als auch für erwünschte Live-Übertragungen in Fernsehen oder per Internet-Stream zur Verfügung stehen wird. Gedacht sei auch an die kostenlose Abgabe des Materials an interessierte Fernsehsender, zumindest für die kommenden beiden Spielzeiten.

Die Maßnahme dürfte in der Tat dazu geeignet sein, zunächst den beteiligten europäischen Ligen und ihren Spielern und Coaches in ihrer sportlichen Entwicklung zu helfen. Allerdings wird auch den Europäern Flexibilität abverlangt. In dieser Saison sollen zunächst die Spiele gegen die beiden kanadischen Gast-Teams nach kanadischen Regeln ausgetragen werden. Langfristig empfehlen die Kanadier den Europäern, generell auf die kanadische Variante des American Footballs umzustellen. Soweit dies möglich ist, sollen Teile der Regeln sofort übernommen werden. Dies gilt beispielsweise in der GFL und der AFL ab sofort für die verwendeten Spielbälle. Im Canadian Football sind diese seit Jahren mit durchgehenden zwei weißen Ringen markiert, dies ist ab sofort auch für die Spiele in europäischen Top-Ligen so vorgeschrieben.

In punkto Spielregeln wird eine Umstellung in ganz Europa erst ab dem 1. April 2021 erwartet. In der kanadischen Variante des American Footballs, die dem "Ur-Spiel" des Footballs wesentlich näher ist als die US-Version und die sich in Europa ab 2021 durchsetzen soll, gibt es nur drei Downs, um fünf Yards für ein neues First Down zu erreichen. Gespielt wird auf einem 110 Yards (statt 100 Yards) langen Feld mit jeweils bis zu 20 Yards (statt zehn Yards) tiefen Endzonen. Die Goals sind auf den Goal Lines zwischen Feld und Endzone platziert, nicht hinter den Endzonen. Jede Mannschaft hat jeweils zwölf (statt elf) Spieler auf dem Feld, vor jedem Spielzug bleiben dem Angriff nur 20 Sekunden, den Ball anzuspielen, nach Kickoffs kann auch die kickende Mannschaft im Fall einer Balleroberung weiteren Raumgewinn anstreben (also gegebenenfalls auch einen Onside Kick direkt in einen Touchdown verwandeln).

Bei den Punkten soll dann auch in Europa der zu erzielende einzelne Punkt durch einen "Single" hinzukommen, für den Fall, dass ein Field-Goal-Versuch zwar misslingt, doch der Kick zumindest durch die (allerdings längere) Endzone des Gegners hindurch fliegt oder der Ball aus anderen Gründen vom gegnerischen Team nicht aus der eigenen Endzone hinausbefördert werden kann. Die Umstellung verlange "unseren Coaches und Spielern sicherlich einiges ab. Doch für die Zukunft ist so sicher gestellt, dass unsere besonders talentierten Spieler dabei unterstützt werden, in der CFL eine tragende Rolle spielen zu können. Die positiven Auswirkungen auf den Football in Europa werden immens sein, und wir sind froh, dass GFL und AFL als die führenden Ligen des Kontinents einmal mehr als Pioniere vorangehen werden", heißt es in einem gemeinsamen Statement der GFL und der AFL.

April, April - 01.04.2020

(© IFAF)

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