(K)Ein Quarterback für Miami

Ryan Fitzpatrick führt die Dolphins 2019 an, hatte aber von seinen Running Backs nicht viel HilfeFür die Fans der Miami Dolphins ist es eine vieldiskutierte Frage: Mit welchem Quarterback geht ihr Team in die Saison 2021? Zahlreiche Antworten, Strategien und "Forderungen" werden immer wieder in den Foren diskutiert, doch eine bevorzugte Antwort zu finden, scheint nicht möglich zu sein. So scheint nur eines sicher: In die Saison 2020 gehen die Dolphins mit QB Ryan Fitzpatrick.

Mit Alabama QB Tua Tagovailoa scheint der Wunschkandidat der Dolphins und ihrer Fans festzustehen, auch wenn kontrovers diskutiert wird wie verletztungsanfällig der Spielmacher wirklich ist. Nicht nur auf die gerade ausheilende Hüftverletzung verweisen die einen Fans, dass diese komplett verheilt und Tagovailoa von seiner Reputation eigentlich der beste Quarterback der kommenden Draft sein sollte. Natürlich geistern auch die Namen Joe Burrow und Justin Herbert durch Miami, immer je nachdem welche Meinung der jeweilige Fan oder Experte vertritt und wie wahrscheinlich entsprechende Trades gehalten werden.

Die Miami Dolphins schweigen zu allen Spekulationen und lassen sich nicht in die Karten gucken. Dass sich das Team und Teambesitzer Stephen M. Ross an dem Alabama Quarterback sehr interessiert gezeigt hat, ist bekannt und unbestritten und zur jetzigen Zeit der Draftvorbereitung wohl das wahrscheinlichste Statement unter den vielen "Draft-strategischen" Meldungen der Dolphins und der Konkurrenz.

Zahlreiche Strategien kommen für die Dolphins in Frage, denn mit drei Erstrundenpicks haben sie genug Munition, um in der Draft 2020 die Zukunft des Teams abzusichern. Während ein Szenario, in dem die Dolphins sich von einem Erstrundenpick (zusätzlich zu Pick #5) und einem der beiden Zweitrundenpicks trennen für den Pick an #3 (Detroit), #2 (Washington) oder gar #1 (Cincinnati), scheint es wahrscheinlicher, dass sich das Team ansieht, welche Spieler an fünfter Stelle zur Verfügung stehen. Es gilt als wahrscheinlich, dass einer der Quarterbacks verfügbar sein wird, denn Washington, Detroit (sofern man nicht Stafford abgeben will) und die New York Giants sind nicht unbedigt auf der Suche nach einem Spielmacher oder haben bereits im vergangenen Jahr investiert. Jedoch lauern mit den LA Rams und den Carolina Panthers zwei Teams hinter den Dolphins, die ebenfalls einen Spielmacher suchen und zu einem Trade bereit sein könnten.

Für die Miami Dolphins wäre es am Besten einfach abzuwarten und zu sehen wie die Draft ausgeht. Denn während Fans und Experten gleichermaßen diskutieren welchen Quarterback das Team an fünfter Stelle verpflichten sollten, wird gerne übersehen, dass die Dolphins durchaus größere Baustellen haben als diese, wenn auch wichtige Position im Kader. Mit Burrow, Tagovailoa und Herbert könnten die Dolphins als fünften Pick der Draft sicher leben, sofern sie die Erwartungen auch erfüllen können, was leider bei hochgehandelten Quarterbacks nicht immer der Fall ist (siehe die ehemaligen Erstrundenpicks Ryan Leaf, Akili Smith, David Carr, Johnny Manziel, Mitch Trubisky, etc.).

Interessant wird es allerdings, wenn Carolina und Los Angeles tatsächlich investieren um Nachfolger für Cam Newton und Philipp Rivers zu finden. Je nachdem mit welchem Tradepartner sie einig werden, könnte ein Spieler wie DE Chase Young (eher unwahrscheinlich, dass Washington an #2 sich ihn entgehen lässt), CB Jeff Okudah, LB Isiah Simmons oder OT Jedick Wills Jr. den Dolphins in den Schoß fallen. Vor allem ein Offensive Tackle, beziehungsweise Spieler auf allen Positionen der Offensive Line sollten ein Augenmerk der Dolphins in der Draft und Free Agency sein. Doch auch hier gilt: natürlich ist der Quarterback die wichtigste Position im Team und gibt der Mannschaft einen höheren Gegenwert - wenn er denn auch die erwartet Leistung auf dem Feld zeigen kann.

Da die Dolphins ein Team im wiederholten Neuaufbau sind und die Verantwortlichen die Mannschaft via Trades (OT Larimy Tunsil, FS Minkah Fitzpatrick) bewusst für zukünftige Leistungsträger geschwächt haben, wäre es ein zweifelhaftes Signal nun eben jene Draftpicks in einem weiteren Trade zusammenzufassen. Welcher unerfahrene, aber potenziell talentierte Quarterback wäre Pick #5 und einen Spieler wie Tunsil oder Fitzpatrick wert, oder ggf. sogar den Pick und beide?

Wichtiger wäre es für das Team abzuwarten, den besten Spieler an dieser Stelle auszuwählen oder sogar einem Trade nach hinten zuzustimmen bei entsprechendem Gegenwert, sollte der/die Wunschspieler nicht mehr an fünfter Stelle verfügbar sein. Was die Dolphins mit diesem Draftpick machen, wird den Rest der Draft definieren. Wählen sie einen Quarterback, muss dieser genug "Schutz" bekommen, um auch Leistung zeigen zu können. Schutz heißt aber nicht nur eine solide O-Line, sondern beispielsweise auch ein Running Game (Top-Rusher 2019: QB Ryan Fitzpatrick) in Form eines Free Agents (RB Jordan Howard?) oder Draft Pick (RB D'Andre Swift, RB Jonathan Taylor). Offensive Line Spieler sind viele in der Draft 2020 enthalten, weshalb der ehemalige Pick der Steelers an #18 ebenfalls eine große Variabilität erlaubt. Geht es rein um die Verstärkung des Kaders wären ein Offensive Line Spieler und ein Pass Rusher oberste Priorität, fällt die Wahl an fünfter Stelle nicht auf einen Quarterback könnte hier einer der "zweiten Garde" folgen wie Jordan Love, Jacob Eason, Jalen Hurts oder Jake Fromm, die auch je nach Draftverlauf Kandidaten für den ehemaligen Pick der Texans an 26. Stelle wären.

Denkbar wäre es auch die Situation auf Quarterback auszusitzen. Mit QB Ryan Fitzpatrick haben die Dolphins ihren Starter für die Saison 2020 im Kader, auch wenn ihm sicher nicht die Zukunft gehört beim Team. Hier könnte QB Josh Rosen eine Chance bekommen sich nach einem Jahr in Miami neu zu beweisen. Dass er schon wieder einen Systemwechsel verkraften muss und sich nun auf Chan Gailey als Offensive Coordinator einstellen darf (dritter Offensive Coordinator/drittes Offensivsystem in drei Jahren), ist seiner Entwicklung jedoch sicher nicht förderlich, interessant wäre jedoch zu sehen was Rosen mit einem ordentlichen Schutz und Konstanz im Coaching Staff zu leisten im Stande ist. Ein Wagnis wäre es nur Fitzpatrick und Rosen ein weiteres Jahr im Kader zu haben, doch einer der genannten Spieler der zweiten QB-Reihe ist sicher auch in Runde 2 noch zu haben. Damit wäre der Wettbewerb ergebnisoffen, schlimmstenfalls müsste man 2021 dann wirklich in Runde 1 einen neuen Spielmacher verpflichten, schlechtestenfalls via teurem Trade. Jedoch hätte dieser dann den Vorteil auf einen guten Nukleus im Team schon zurückgreifen zu können, wenn die richtigen Leute auf der Offensive Line und bei den Running Backs bereits im Kader sind.

Sicher ist jedenfalls nur eins für die Dolphins und ihre Fans. Es bleibt bis Ende April spannend und verfolgt Miami weiter seine Strategie aufbauen zu wollen ohne die Zukunft zu verpfänden, wird es eine sehr spannende und interessante Draft.

Schüler - 24.02.2020

Ryan Fitzpatrick führt die Dolphins 2019 an, hatte aber von seinen Running Backs nicht viel Hilfe

Ryan Fitzpatrick führt die Dolphins 2019 an, hatte aber von seinen Running Backs nicht viel Hilfe (© Schüler)

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