Eagles fieberten mit Andy Reid
Auch wenn die Philadelphia Eagles am Ende nichts mit dem Super Bowl zu tun hatten, so fieberte doch gefühlt die ganze Franchise mit den Kansas City Chiefs – und zwar aus einem Grund: Chiefs Head Coach Andy Reid ist dort auch gut sieben Jahre nach seinem (unfreiwilligen) Abschied aus Philadelphia immer noch äußerst beliebt. So beliebt, dass Eagles Owner Jeff Lurie zum Super Bowl flog, um seinem Freund die Daumen zu drücken. Und er war nicht der Einzige: Reids ehemaliger Eagles- (und Super Bowl) Quarterback Donovan McNabb kam ebenfalls und sprach zu Andy Reids neuem Team am Donnerstag vor dem großen Finale.
Mit McNabb als Quarterback hatten Reids Eagles 2005 im Endspiel den New England Patriots gegenübergestanden, aber nach einem schlechten letzten Viertel, was das Gameclock Management anging, den Kürzeren gezogen. Für die Niederlage hatten viele als Schuldigen Andy Reid ausgemacht, der diesbezüglich immer wieder Schwächen in seiner Laufbahn zeigte.
Trotzdem war Reid universell beliebt und als einer seiner beiden Söhne 2012 Suizid beging, trauerte eine Franchise mit ihm. Die Spielzeit geriet – absolut nachvollziehbar – zur schlechtesten seiner Laufbahn in Philadelphia, wo er seit 1999 als Head Coach agierte. Der auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert und Reid heuerte schnell in Kansas City an.
Dort brachte er jetzt nach sieben Jahre einer Franchise den Titel, die 50 Jahre darauf warten musste. Und mit ihnen feierten auch die ehemaligen Spieler von Andy Reid in Philadelphia: Brian Dawkins erklärte bei Twitter, dass er Tränen der Freude vergossen hätte und McNabb twitterte: "Ich bin so froh für meinen Guy. Hoch verdient für die Chiefs. Jetzt gebt Ihm die Anerkennung, die er verdient. Ein erstklassiger Coach, Freund & Vater." Er ist nicht der Einzige, der dies in und um Philadelphia so sah.
Carsten Keller - 04.02.2020
Andy Reid war von 1999 bis 2012 bei den Eagles Head Coach (© Getty Images)
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