Fünfter Titel für Fujitsu Frontiers

Die Fujitsu Frontiers setzten ihre Erfolgsserie der letzten Jahre fort. Das Top-Team der X League wurde mit einem 38:14-Sieg im Rice Bowl gegen die Kwansei Gakuin University Fighters zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren japanischer Meister. Bester Spieler des Finales im Tokyo Dome war QB Tsubasa Takagi, der mit mehr als 80 Prozent seiner Pässe erfolgreich war und drei Touchdown-Pässe warf. Takagi beendete drei der ersten vier Angriffe seines Teams mit Touchdown-Pässen zu einer 21:0-Führung, die frühzeitig für klare Verhältnisse sorgte. Die Fighters kamen etwas mehr als drei Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit mit einem 64-Yard-Touchdown-Lauf von RB Koki Miyake auf 7:21 heran, aber nur zwei Minuten später antworteten die Frontiers mit einem 41-Yard-Touchdown-Lauf von RB Samajie Grant zum 28:7. Die Fighters hatten nie eine realistische Chance, das Blatt noch einmal zu wenden und erzielten ihren zweiten Touchdown erst in der letzten Minute des Spiels.

Der diesjährige Rice-Bowl-Erfolg der Frontiers war der 15. des X League Champions gegen den College Champion in den letzten 16 Jahren. Diese Dominanz schmälert inzwischen den Reiz des eigentlichen Saison-Höhepunkts und war denn auch ein Hauptgesprächsthema nach dem Spiel. Der scheidende Head Coach der Fighters, Hideaki Toriuchi, erklärt sie sich mit der physischen Unterlegenheit der College-Athleten sowie dem besseren Coaching und der größeren Erfahrung der X-League-Teams. Toriuchi, der die Fighters seit 1992 coacht, kennt das noch ganz anders. In den ersten 21 Jahren nach der Umwandlung des Rice Bowls zum National Championship Game begeneten sich die X League und College Champions noch auf Augenhöhe. Zwischen 1983 und 2003 hatten die College Champions mit elf Siegen gegenüber zehn sogar leicht die Nase vorn. Seit 2004 aber konnte sich der College-Meister nur noch einmal durchetzen - 2008, als die Ritsumeikan University Panthers gegen Panasonic Impulse mit 17:13 gewannen. Und während es bis zu Panasonics 22:19-Erfolg gegen die Panthers in der Saison 2015 immer wieder hart umkämpfte Rice Bowls mit knappem Ausgang gab, wurden die Spiele zuletzt immer einseitiger. Die Rice Bowls der letzten vier Spielzeiten gewannen die Frontiers mit durchschnittlich 26 Punkten Differenz.

Ein Grund für die größer werdende Kluft zwischen den X-League- und College-Teams dürfte der Zustrom amerikanischer Spieler in die X League sein. Zwar dürfen die Teams maximal vier US-Spieler im Kader haben, aber während amerikanische Spieler früher selten waren, das maximale Kontigent gar nicht ausgeschöpft wurde, treten zumindest die Teams mit Ambitionen auf den Liga-Titel heute nahezu immer mit vier US-Spielern im Kader an. Und seit 2012 IBM BigBlue als erstes Team einen US-Quarterback aufbot (Kevin Craft), kamen immer mehr amerikanische Quarterbacks in die X League, und das nicht nur bei den Top-Teams. Die Folge davon ist eine Steigerung des spielerischen Niveaus, was einerseits positiv ist, wodurch sich andererseits aber die besten Teams der X League immer mehr von den besten College-Teams absetzen. Bei den Frontiers konnte man das zuletzt besonders gut sehen. Selbst der verletzungsbedingte Verlust ihres US-Quarterbacks Michael Birdsong im September schwächte das Team nicht, weil die japanischen Quarterbacks im Team, Tsubasa Takagi und Keiya Hiramoto, vom "Input" von Birdsong und seinem Vorgänger Colby Cameron profitiert haben und in der Lage sind, die Offensive ohne Leistungsabfall führen zu können. So wie Takagi jetzt hatte Hiramoto die Frontiers im Finale der Saison 2014 zum ersten Titelgewinn geführt, nachdem sich Cameron im Japan X Bowl verletzt hatte. Angesichts dieser Entwicklung wird die Dominanz der X League Champions im Rice Bowl wohl weiter anhalten.

Hoch - 07.01.2020

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