Fernduell um Platz 1 der NFC East

So recht hat man nicht den Eindruck, als ob die Dallas Cowboys und Philadelphia Eagles unbedingt in die Playoffs möchten. Aber eines der beiden Teams wird (wohl oder übel) als Divisionssieger in die Playoffs einziehen (müssen). Die Cowboys haben die letzten drei Spiele und vier ihrer letzten fünf verloren, führen jedoch trotzdem noch die NFC East aufgrund des direkten Vergleichs vor den punktgleichen Eagles an.

Die Eagles haben zumindest letzte Woche wieder einmal gewonnen, auch wenn man sich gegen das Kellerkind der NFC East, die Giants, am Montag sehr schwer tat. Glücklicherweise spielt man jetzt gegen die nur unwesentlich besseren Redskins; gegen ein ambitionierteres Team hätte man angesichts der langen Verletztenliste wohl größte Probleme: Schon vor einigen Tagen hatte man Wide Receiver Alshon Jeffery auf die Injured Reserve Liste verabschiedet, jetzt wurden noch Wide Receiver Nelson Agholor, Defensive End Derek Barnett und Running Back Jordan Howard für diese Partie auf "Out" gesetzt.

Übrig bleibt mit J.J. Arcega-Whiteside (acht Karrierecatches für 130 Yards und ein Touchdown!), Greg Ward (11 Karrierecatches 79 Yards) und Greg Davis (ein Catch für 11 Yards – und der noch im Trikot der Redskins) der mit weitem Abstand unerfahrenste und am wenigsten angsteinflößende Receiverkorps der Liga. Zum Glück hat man noch Tight End Zach Ertz, der dieses Defizit hoffentlich ausgleicht.

An guten Wide Receivern fehlt es den Dallas Cowboys wiederum nicht: Amari Cooper, Randall Cobb und Michael Gallup können im direkten Vergleich sicher auftrumpfen und mit Ezekiel Elliott hat man einen top Running Back hinter einer der besten O-Lines der Liga (wenn sie denn fit ist). Das Problem? Irgendwie bringen die Cowboys trotz dieser Namen und einem überdurchschnittlichen Quarterback Dak Prescott zu wenig Leistung aufs Feld. Und wenn die Offense dann doch einmal für viele Punkte sorgt, erlaubt die Defense dem Gegner noch mehr.

Gerade gegen die Rams, gegen die man im Januar in der Divisonal Round ausschied, darf man sich das aber nicht erlauben. Die haben sich mittlerweile in der Offensive anscheinend wieder gefangen, was sicherlich alles andere als gute Nachrichten für die Cowboys sind. Zudem müssen auch die Rams, die bei einer 8-5 Bilanz stehen, unbedingt gewinnen, da sie aktuell nicht in den Playoffs stehen würden. Während man bei den Rams jedoch durchaus zuversichtlich sein kann, dass sie die Kurve noch kriegen, muss man das bei den Cowboys momentan stark anzweifeln.

Aber egal, wie die Eagles und Cowboys an diesem Wochenende spielen; nächste Woche steht in Philadelphia der direkte Vergleich an. Und dann dürfte ziemlich sicher sein, wer die schlechte NFC East in den Playoffs vertritt. Auch, wenn so recht keiner will.

Carsten Keller - 14.12.2019

J.J. Arcega-Whiteside ist plötzlich der top Wide Receiver der Eagles (© Getty Images)