49ers bestehen in New Orleans

Eine starke Offense gegen eine starke Defense - da spricht eine Gesamtausbeute von 94 Punkten ja eher dafür, dass das Team mit der sonst so starken Defense das Spiel nicht kontrollieren konnte. Doch die San Francisco 49ers bewiesen, dass sie auch anders können: Mit dem 48:46-Erfolg bei den New Orleans Saints verteidigten sie weiter die Pole Position in der NFC und haben nach den Packers auch den zweiten Tabellenersten einer anderen Division geschlagen, der ihnen das Heimrecht in den Playoffs streitig machen könnte.

In den beiden kommenden Heimspielen gegen Atlanta und Los Angeles kann man nun aus eigener Kraft diesen Vorteil endgültig absichern. Allerdings fehlt nach der Heimniederlage gegen Seattle weiter die Gewissheit, dass dies am Ende auch etwas nutzen wird. Am letzten Spieltag würden die 49ers in Seattle unbedingt gewinnen müssen, sollte man nicht schon mit mehr als einem Sieg Vorsprung in jene Partie gehen.

Die Feuertaufe haben die "neuen" 49ers dieser Saison nun aber endgültig bestanden. Wohl kaum ein anderes Team hätte im Superdome in New Orleans den angriffsstarken Saints derart Paroli bieten können, wenn diese so ins Rollen kommen wie auch gegen die 49ers. Kurz nach dem ersten Seitenwechsel hatte Saints-Quarterback Drew Brees schon seinen dritten Touchdown-Pass geworfen, die Gastgeber führten 20:7.

Doch zum Gegenangriff blies mit Emmanuel Sanders nun einer der Matchwinner der Rot-Goldenen. Zunächst fing er direkt im ersten Spielzug danach den Ball zu einem 75-Yard-Touchdown. Und nachdem Brees per Lauf noch einmal für New Orleans erhöht hatte, brauchten die 49ers nur drei Spielzüge, um erneut 75 Yards in die Endzone zu überbrücken. Sanders passte dabei über 35 Yards auf Running Back Raheem Mostert, der später auch noch die dritte lange Angriffsserie der 49ers im zweiten Viertel mit einem Touchdown-Lauf abschloss.

Sanders fing insgesamt sieben Pässe für 157 Yards Raumgewinn und einen Touchdown und stach damit Michael Thomas von den Saints aus, während Mostert auf Augenhöhe mit Latavius Murray und deutlich effektiver als der gut kontrollierte Alvin Kamara auf der Gegenseite agierte. Mit dem 28:27-Zwischenstand zur Halbzeit entspann sich nun immer weiter ein Duell der beiden Quarterbacks, deren Nerven und Pässe die Partie entscheiden würden.

Jimmy Garoppolo warf bei 35 Passversuchen 26 gültige Pässe (74,3 Prozent) für 349 Yards und vier Touchdowns bei nur einem Fehlpass - was den Rating-Wert von 131,7 bedeutete. Drew Brees blieb ohne Interception, holte exakt die gleiche Anzahl an Yards, warf ebenfalls knapp drei Viertel seiner Pässe in die Hände seiner Receiver und hatte am Ende nach fünf Touchdown-Pässen sogar ein Rating von 138,4 Punkten.

Aber Garoppolo ließ sich nicht beirren, auch wenn er kurz nach dem Start der zweiten Hälfte mit seiner Interception kurz schwächelte. Die 49ers waren gefestigt genug, um bis zum Ende jedes Niveau mitzugehen. Zwischenzeitlich führten sie sogar bereits mit neun Punkten, nachdem die Saints ihre ersten drei Angriffsserien der zweiten Hälfte nur mit zwei Field Goals und einem Fumble beenden konnten. Im Schlussabschnitt aber warf Brees seine Touchdown-Pässe Nummer vier und fünf jeweils zum Abschluss von Angriffsserien über 75 Yards.

Nach dem 45:46-Rückstand blieben den 49ers nur 53 Sekunden. Im vierten Down von der eigenen 33-Yard-Linie gelang Garoppolo der entscheidende Pass auf Tight End George Kittle. Zu dessen 39 Yards Raumgewinn kamen noch einmal 15 hinzu, weil Marcus Williams beim Tackle ihm ins Gesichtsgitter griff. Damit waren die 49ers allein durch diesen Spielzug in der "sicheren" Field-Goal-Reichweite und ließen Robbie Gould zwei Sekunden vor Schluss aus 30 Yards zum Siegtreffer antreten.

Auerbach - 10.12.2019

Emmanuel Sanders trumpfte im Superdome auf. (© Getty Images)