Die Einstellung stimmt(e) nicht

Die Philadelphia Eagles sind nach der Niederlage bei den Dolphins am BodenDie 31:37 Niederlage bei den Miami Dolphins war sicher einer der Tiefpunkte einer an Tiefpunkten nicht gerade armen Saison für die Philadelphia Eagles. Auch am Morgen danach schäumte Head Coach Doug Pederson bei seinem wöchentlichen Interview für WIP Radio noch: "Ich bin entsetzt, ich mache mich verrückt, ich bin wütend und ich bin vermutlich am meisten auf mich wütend. Sie [die Dolphins] wollten es ein bisschen mehr als wir und sie haben die Plays gemacht, die wir eben nicht gemacht haben."

Harte Worte, die grundsätzlich wohl auch nicht verkehrt sind. Allerdings versuchte Doug Pederson einige Stunden danach zurückzurudern: "Ich möchte nicht missverstanden werden, wenn ich so ein Statement abgebe. Was ich mit "sie wollten es mehr" meinte, ist, dass es einige bestimmte Plays in diesem Spiel gab, wo sie offensichtlich das Play machten und wir nicht. In diesen Fällen wollten sie also das Play ein bisschen mehr als wir."

Wer jetzt nicht versteht, inwieweit das die ursprüngliche Aussage revidiert, ist damit nicht allein. Fakt ist, dass die Eagles eben nicht spielten, als ob sie den letzten Siegeswillen hätten; obwohl sie bei einem Spiel Rückstand auf die Dallas Cowboys und der Aussicht, dass sich aus der NFC East nur der Divisionssieger für die Playoffs qualifizieren wird, jeden Sieg benötigen, schienen die Dolphins, bei denen es nur um eine möglichst gute Draftposition geht und die nahezu auf jeder Position im direkten Vergleich schlechter besetzt sind, deutlich geschlossener und ehrgeiziger aufzutreten.

Pedersons Schonfrist nach dem Titel vor knapp zwei Jahren scheint nahezu abgelaufen; sein Team war favorisiert auf den Divisionstitel, hinkt aber bei weitem den Ansprüchen hinterher, was sich nicht nur mit Verletzungen erklären lässt. Er wird sich daher auch an der Einstellung seiner Spieler messen lassen müssen; und die stimmte gegen die Dolphins sicher nicht – egal, wie sehr der Head Coach versucht, seine objektiv gesehen richtigen Aussagen zu relativieren.

Die Murmeltiertag-mäßig wiederkehrenden Floskeln, dass man sich die Fehler genau ansehen und analysieren müsste, sind mittlerweile derart abgedroschen, dass sie den Journalisten vor Ort nur ein müdes Lächeln abringen. Fest steht, dass sich etwas ändern muss. Die nächste Chance dazu haben die Eagles Montagnacht gegen die New York Giants. Ein vermeintlich leichter Gegner. Aber das schienen die Dolphins vor der Partie vergangenen Sonntag auch zu sein und momentan können es sich die Eagles offensichtlich nicht mehr erlauben, einen Gegner zu unterschätzen.

Carsten Keller - 03.12.2019

Die Philadelphia Eagles sind nach der Niederlage bei den Dolphins am Boden

Die Philadelphia Eagles sind nach der Niederlage bei den Dolphins am Boden (© Getty Images)

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