Sensationelle Außenseitersiege!

Devante Parker war einer der Hauptverantwortlichen für den erneuten Dolphins-SiegVor den Kickoffs gab es eine ganze Reihe bestenfalls halbvolle Stadien – New York, Carolina, Cincinnati, Denver – zu sehen. Trotzdem muss man sich um die NFL keine Sorgen machen: Alle Plätze sind verkauft, aber viele wollten sich wohl den Trip in zum Teil klirrende Kälte ersparen. In dem ein oder anderen Fall hätte sich das aber rentiert, denn es gab eine ganze Reihe faustdicker Überraschungen zu sehen. Der Rückblick:


Die #ranNFL – Spiele:
Baltimore Ravens (10-2) – San Francisco 49ers (10-2) 20:17


Trotz strömenden Regens sorgten die beiden Teams zunächst für ein Punktefestival: Die Gäste eröffneten nach gut drei Minuten das Scoring mit einem Pass auf WR Deeboo im 4. & 2 mit einem überraschenden weiten Pass; nach zwei Touchdowns der Ravens – einer per Pass auf TE Andrews, einer zu Fuß durch Lamar Jackson – waren es nach fünf Minuten im zweiten Viertel wieder die Niners, die durch RB Mostert ausglichen.
Dann wurden die Highlights jedoch deutlich weniger: Lamar Jackson fumbelte zum ersten Mal in dieser Saison (!), erlief aber gleich 101 Yards selbst, und führte seine Ravens im entscheidenden Drive zum Game Winning Field Goal durch Justin Tucker.


Kansas City Chiefs (8-4) – Oakland Raiders (6-6) 40:9

Die Chiefs gingen durch einen Touchdown-Pass von Pat Mahomes (erwartungsgemäß) in Führung; er löste damit Dan Marino als Rekordhalter für die schnellsten 70 Touchdown-Pässe zu Karrierebeginn ab. Im zweiten Viertel erlief er gleich selbst den zweiten Score der Chiefs, bevor ein Interception Return Touchdown von Chiefs Free Safety Thornhill die Partie quasi entschied.

Die Chiefs scorten weiter nach Belieben; die Raiders schafften ein ganzes Field Goal plus einen Touchdown in letzter Minute, aber als i-Tüpfelchen blockten die Chiefs noch den Extrapunktversuch und trugen ihn selbst für zwei weitere Punkte – und damit einen "Forty Burger" zurück. Der Heimsieg auch in der Höhe verdient.

Die Überraschungen der Woche:

Die Überraschungen sind das, warum die NFL Woche für Woche begeistert; es gibt halt nicht die immer gleichen Teams, die jedes Jahr dominieren (die Patriots mal außer acht gelassen) und so gewinnt auch einmal ein krasser Außenseiter.
Oder wie in dieser Woche gleich mehrere (Rich Eisen, Steve Mariucci, Kurt Warner und Michael Irvin hatten beim NFL Network bei drei Partien ALLE auf den falschen Sieger getippt):

Die New York Jets (4-8) schafften als erstes Team der NFL-Geschichte das Kunststück, gleich zweimal gegen Mannschaften mit einer 0-7 oder schlechteren Bilanz zu verlieren. Sie verloren völlig verdient mit 22:6 bei den Cincinnati Bengals (1-11), die so ihren ersten Sieg feiern konnten. Zudem schaffte es Andy Dalton, der nach mauen Leistungen seines vermeintlichen Nachfolgers wieder zum Starter befördert worden war, auf Platz 1 der Bengals Franchise Geschichte mit 198 Touchdowns.
Vor Wochen hatten die Jets schon den Dolphins ihren ersten Sieg "geschenkt".

Die Miami Dolphins (3-9) schockten ihrerseits die Fachwelt: Sie gewannen nach frühem Rückstand 37:31 gegen die Philadelphia Eagles (5-7), die sich dank der schwachen NFC East trotzdem noch Playoffhoffnungen machen können, aber aktuell eigentlich nichts darin verloren hätten. Ryan Fitzpatrick gleich mit drei Touchdown-Pässen (bei 365 Yards und einer Interception). Für Gelächter sorgte ein "Fake Field Goal Versuch", als Punter Haack einen Touchdown-Pass auf Kicker Sanders warf.

Die dritte große Überraschung schafften die Washington Redskins (3-9) mit ihrem 29:21 Sieg bei den Carolina Panthers (5-7). Running Back Derrius Guice erlief 129 Yards und gleich zwei Touchdowns; die Redskins nach zwei frühen Touchdowns der Panthers zwischenzeitlich mit sechs Scores in Folge (drei Field Goals / drei Touchdowns) – zu viel für Carolina.


Der Überblick

Bei Jacksonville Jaguars (4-8) – Tampa Bay Buccaneers (5-7) 11:28 half auch die späte Wiederbelebung von "Minshew Mania" nicht zum Heimsieg; Starter Nick Foles spielte zuvor nicht annähernd auf NFL-Level (zwei Fumbles, eine Interception).

Die Partie der Indianapolis Colts (6-6) gegen die Tennessee Titans (7-5) war lange Zeit ausgeglichen, aber ein geblockter Vinatieri Field Goal Versuch, der von Tye Smith über 63 Yards zum Touchdown getragen wurde und ein hervorragender Catch von Kalif Raymond zwei Minuten später zum 17:31 entschieden das Spiel für die Gäste. Adam Vinatieri vergab gleich drei Field Goal Versuche. Das Karriereende naht für ihn (leider) mit Riesenschritten.

Beim 20:13 Heimsieg der Pittsburgh Steelers (7-5) gegen die Cleveland Browns (5-7) führte der nominelle Third String Quarterback Devlin "Duck" Hodges seine Steelers zum zweiten Sieg im zweiten Start. Lange sah es in Hälfte 1 nach einem Auswärtssieg aus, bevor Hodges mit weiten Pässen die Passverteidigung der Gäste auseinandernahm; gleichzeitig ging bei den Browns offensiv nichts mehr. Hodges ist der erste ungedraftete Rookie Quarterback seit 1987, der seine ersten beiden Starts gewinnen konnte. Für die Browns sind jetzt alle Playoffhoffnungen erledigt.


Das Sunday Night Game: New England Patriots (10-2) - Houston Texans (8-4) 22:28

Die überraschenden Ergebnisse gingen bis zum letzten Spiel des Sonntags weiter: Die Texans hatten unter Bill O'Brien alle fünf Partien gegen seinen ex-Arbeitgeber zuvor verloren, entführten diesmal aber den Sieg aus Foxboro. Die Texans Offense mit Deshaun Watson zeigte eine starke Leistung gegen eine der besten Defenses der Liga und den Patriots fehlten - wie gegen die Ravens vor einigen Wochen - die Antworten im Angriff. Zwei späte Touchdown-Pässe auf White und Edelman waren am Ende zu wenig an einem frustrierenden Abend für Tom Brady & Co.

Die Patriots müssen damit vier Wochen vor Ende der regulären Saison den bilanzgleichen Ravens aufgrund des direkten Vergleichs den top Spot im AFC-Playoffranking überlassen.


Offensivspieler der Woche: Wide Receiver DeVante Parker, Miami Dolphins

Der ehemalige First Round Pick der Dolphins (2015) kämpfte immer wieder mit Verletzungen und schaffte noch keine Saison mit 16 Spielen; zudem gelangen ihm in den letzten beiden Jahren zusammen gerade einmal zwei Touchdowns.

Diese Bilanz schaffte der 26jährige diesmal in einer Partie (sieben Catches für 159 Yards und zwei Touchdowns) und war so einer der großen Garanten für den überraschenden Heimsieg gegen die Philadelphia Eagles.


Das Monday Night Game:

Seattle Seahawks (9-2) – Minnesota Vikings (8-3),
Mo/Di 02:15 Uhr, live bei DAZN

Die Seahawks hatten in den letzten vier Aufeinandertreffen jeweils die Nase vorn – zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr an gleicher Stelle. Die Vikings sind nach ihrer Bye Week ausgeruht und reisen mit einem starken Running Back Dalvin Cook an, der die letzten fünf Auswärtsspiele jeweils über 115 Yards combined erarbeitete.
Die notorisch heimstarken Seahawks hatten in diesem Jahr große Probleme im CenturyLink Field trotz einer 3:2 Bilanz: Gegen die Buccs benötigte es Verlängerung und auch gegen die Bengals dominierte man nicht... und die Vikings sind einige Klassen besser als die beiden genannten Teams.
Ein hochklassiges Spiel zum Abschluss von Woche 13!


Danke fürs Dabeibleiben und bis zur Spieltagsvorschau am Donnerstag!




Carsten Keller - 02.12.2019

Devante Parker war einer der Hauptverantwortlichen für den erneuten Dolphins-Sieg

Devante Parker war einer der Hauptverantwortlichen für den erneuten Dolphins-Sieg (© Getty Images)

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