Schwere Verletzung bringt Rekordmeister in Not

Alabama muss den Rest der Saison ohne QB Tua Tagovailoa auskommen.Der letzte Spieltag hat im Rennen um die vier Plätze in den Playoffs nichts verändert, weil die ersten sieben Teams der zweiten Rangliste des Playoff Selection Committees vom Dienstag letzter Woche alle gewonnen haben. Das einzige wirklich dramatische Spiel mit Teams, die Chancen auf das Erreichen der Playoffs haben, war Oklahomas Gastspiel beim zuvor ungeschlagenen Baylor, das die Sooners nach zwischenzeitlichen Rückständen von 3:28 und 10:31 noch mit 34:31 gewannen. In zwei der Power Five Conferences sicherten sich zudem Teams vorzeitig den Einzug in die Championship Games ihrer Conferences - Georgia mit dem 21:14 bei Auburn in der SEC und Oregon mit einem 34:6-Sieg gegen Arizona in der Pac-12. Überschattet wurde all das aber von einer Verletzung eines der Top-Stars dieser Saison. Bei Alabamas 38:7-Erfolg bei Mississippi State schied Alabamas QB Tua Tagovailoa beim Spielstand von 31:7 mit einer Hüftverletzung aus und diese Verletzung ist so schwer, dass der Favorit auf den Gewinn der Heisman Trophy (Auszeichnung für den MVP der Saison) für den Rest der Spielzeit ausfällt.

Tagovailoas Ausscheiden und die Aussicht, dass er in dieser Saison nicht mehr wird spielen können, gab sofort den Diskussionen um die Perspektiven des Rekordmeisters neue Nahrung. Nach der Heimniederlage gegen LSU in der Woche zuvor war Alabama in der Playoff-Rangliste hinter LSU, Ohio State, Clemson und Georgia auf Platz fünf zurückgefallen, und damit war klar, dass das Team, das als einziges in allen fünf Jahren seit Einführung der Playoffs in der KO-Runde dabei war, sein Schicksal in Sachen Playoffs nicht mehr selbst in der Hand hat. Und das führte sogleich zu der Diskussion, ob die einzigartige Erfolgsgeschichte des Teams in den letzten zehn Jahren in dieser Spielzeit zu einem Ende kommen könnte. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt mit einem längeren Ausfall Tagovailoas natürlich. Im Spiel am Samstag fiel das nicht mehr ins Gewicht. Sein erster Ersatzmann Mac Jones brachte den Sieg sicher nach Hause, und auch am kommenden Samstag wird das Team gegen das unterklassige Western Carolina zu einem klaren Sieg kommen, aber am 30. November steht noch das Lokalderby bei Auburn an, und nur mit einem Sieg würde man sich die Playoff-Chancen erhalten.

Abhängig ist man dabei pikanterweise ausgerechnet von dem Team, gegen das man am 9. November verloren hatte: LSU. Nur wenn die Tigers ins SEC Championship Game einziehen und dort Georgia schlagen, hätte Alabama noch eine Chance, auch ohne den Conference-Titel gewonnen zu haben in die Playoffs einzuziehen. Prinzipiell gibt es natürlich noch die Option, dass Alabama selbst ins SEC Championship Game einzieht. Dazu müsste LSU seine letzten beiden Spiele gegen Arkansas und Texas A & M verlieren. Wahrscheinlich ist das nicht, auch wenn LSU am Samstag einige "Style Points" verloren haben dürfte. Der Sieg bei Mississippi (58:37) war am Ende nicht in Gefahr, aber der Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit, in erster Linie in der Abwehr, die letztlich 614 Yards kassierte, 402 davon mit Läufen, war so erschreckend, dass die Kommentatoren des Spiels gleich mal darüber diskutierten, ob LSU in der neuen Playoff-Rangliste Platz eins gleich wieder verlieren könnte. Das wird wohl nicht passieren, weil das starke Programm mit vier Siegen gegen Top-Ten-Gegner ein gutes Polster ist, aber in den kommenden Spielen, vor allem gegen Texas A & M und in einem eventuellen SEC-Finale gegen Georgia darf man sich einen so konfusen Auftritt in der Defensive kein weiteres Mal leisten, sonst endet der Traum vom Titel schon vor den Playoffs.

Die Aufsteiger halten nicht durch

Für die beiden größten Überrschungsteams aus den Power Five Conferences, Baylor in der Big Twelve und Minnesota in der Big Ten, sind die Playoffs nach den Ergebnissen vom Samstag wohl kein Thema mehr. Minnesota kassierte eine Wochen nach dem Sieg gegen Penn State, nach dem die Golden Gophers in der Playoff-Rangliste auf Platz acht geklettert waren, mit dem 19:23 bei Iowa die erste Niederlage in dieser Saison. Theoretisch ist damit noch nicht alles verloren. Wenn man die letzten beiden Punktspiele bei Northwestern und gegen Wiscosin gewinnt, würde man ins Big Ten Championship Game einziehen, und wenn man dort dann ein ungeschlagenes Ohio State schlagen würde, wäre man wieder im Geschäft. Aber schon der Einzug ins Big-Ten-Finale wird schwer, weil sich Wisconsin nach einem Durchhänger mit zwei Niederlagen in Folge inzwischen wieder gefangen hat und beim direkten Duell der Beiden am 30. November in Minneapolis wahrscheinlich favorisiert sein wird. Und ein Sieg Minnesotas gegen Ohio State ist schwer vorstellbar.

Auch Baylor verlor am Samstag zum ersten Mal, und auch für die Bears gilt, dass noch nicht alles verloren ist. Gewinnen sie ihre letzten beiden Spiele gegen Texas und bei Kansas, dann stehen sie im Big Twelve Championship Game. Der Gegner dort würde dann wahrscheinlich erneut Oklahoma sein. Die Sooners brauchen noch einen Sieg aus den letzten beiden Spielen gegen TCU und beim Lokalrivalen Oklahoma State, um ins Conference-Finale einzuziehen. Letztlich wollen sie aber mehr, und die ganz starke zweite Halbzeit gegen Baylor zeigte, dass das Potenzial zum erneuten Einzug in die Playoffs vorhanden ist. Aber ganz gleich, wer am Ende Big Twelve Champion wird, Oklahoma oder Baylor, um unter die ersten Vier der Playoff-Rangliste zu kommen, braucht der Big Twelve Champion die Hilfe anderer, weil vor im auch noch die beiden besten Teams der Pac-12 Conference, Oregon und Utah, platziert sind. Wird einer dieser Beiden mit nur einer Niederlage in der Bilanz Pac-12 Champion, dann würde er höchstwahrscheinlich immer vor dem Big Twelve Champion platziert bleiben.

Hoch - 18.11.2019

Alabama muss den Rest der Saison ohne QB Tua Tagovailoa auskommen.

Alabama muss den Rest der Saison ohne QB Tua Tagovailoa auskommen. (© Getty Images)

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