Ausraster und Verletzte

Topathlet Myles Garrett ist diese Saison schon mehrmals negativ aufgefallenDie Cleveland Browns (4-6) haben die Pittsburgh Steelers (5-5) mit 21-7 besiegt, haben jedoch den Respekt der Liga und ihren besten Verteidiger in Myles Garrett verloren.

Die Schlüsselszene des Spiels hatte mit American Football wenig zu tun: 8 Sekunden vor Ende des bereits entschiedenen Spiels brachte Garrett Mason Rudolph zu Boden, kurz nachdem er den Ball weggeworfen hatte. Die Szene an sich wäre kaum der Rede wert gewesen, wäre es nicht eine von vielen fragwürdigen bis dreckigen Aktionen beider Teams gewesen. Rudolph musste unter anderem beobachten, wie seine Receiver Juju Smith-Schuster und Diontae Johnson nach harten Helm-an-Helm Kontakten das Spiel verlassen hatten und startete einen zuerst harmlosen Ringkampf am Boden mit Garrett, bevor er versuchte, den Helm des Defensive Ends runterzureißen, jedoch ohne Erfolg. Als Reaktion darauf riss Garrett Rudolphs Helm vom Kopf, woraufhin zwei Offensive Linespieler der Steelers Garrett und Rudolph für den Moment trennten. Doch Rudolph stand auf und rannte, ohne Helm, auf Garrett zu, woraufhin dieser mit dem knapp zwei Kilo schweren Helm ausholte und Rudolph auf den Kopf schlug.

Die Browns kamen als Mannschaft mit den zweitmeisten Strafen der Liga in das Spiel, und haben sich in diesem Aspekt selbst übertroffen. Acht Strafen für 121 Yards wurden letztendlich gegen sie akzeptiert, und mindestens zwei davon werden noch ein Nachspiel haben. Während Safety Damarious Randall für seinen überharten Einsatz gegen den Helm von Diontae Johnson, der aus dem Ohr blutete als er das Spiel verließ, vom Platz verwiesen wurde, wird er dem Team vermutlich zum nächsten Spiel wieder zur Verfügung stehen. Defensive Tackle Larry Ogunjobi hat sich in der Auseinandersetzung zum Ende des Spiels zu einem Schubsen gegen Rudolph hinreißen lassen und könnte dafür mindestens eins der nächsten Spiele verpassen. Garrett hat, bewusst oder unbewusst, das Risiko in Kauf genommen, Rudolphs Gesundheit und sogar sein Leben zu gefährden, als er nach ihm mit dem Helm schlug. Dafür fordern viele Spieler und Experten der Liga für eine Sperre bis mindestens zum Ende der Saison, wenn nicht lebenslänglich.

Auf der sportlichen Seite wurde das Spiel und vor allem die Offensive der Steelers stark von Verletzungen verlangsamt. Running Back James Conner war vor dem Spiel fragwürdig, lief den Ball fünf Mal im ersten Viertel für 10 Yards und wurde dann zurück auf die Verletztenbank geschickt, zu dem sich einige weitere Steelers gesellten im Laufe des Spiels. Bei den Browns beschränken sich die Sorgen hauptsächlich auf Safety Morgan Burnett, dessen Beinverletzung ohne Einwirkung eines Gegenspielers könnte ihn jedoch langfristig an die Seitenlinie zwingen. Dazu kam eine weitere Leistung von Rudolph, die noch deutlicher macht, wie beeindruckend und spielentscheidend die Defensive von Pittsburgh in ihrer Siegesserie über die letzten vier Spiele aufgetreten sind.

Rudolph beendete das Spiel mit 23 von 44 angebrachten Pässen für 221 Yards, einen Touchdown und vier Interceptions und ist der zweite Steeler neben Center Maurkice Pouncey, auf den auch eine Sperre über ein oder mehrere Spiele zukommen könnte. Das Laufspiel, das insgesamt nur 58 Yards bei 16 Läufen produzierte, gab Offensive Coordinator Randy Fichtner sehr früh auf.

Baker Mayfield brachte es gegen die starke Defensive der Steelers zwar nur auf 193 Yards bei 17 von 32 angebrachten Pässen, sorgte jedoch insgesamt für drei Touchdowns (zwei Pässe, ein Lauf) bei drei Drives in der gegnerischen Red Zone, wo die Browns bis zu diesem Zeitpunkt der Saison absolut unterirdisch agiert hatten. Mayfield konnte mehrere tiefe Pässe zu seinen Receivern anbringen, die das Team weit in die gegnerische Hälfte brachten, z.B. ein 42-Yard Pass zu Odell Beckham Jr, der erst einen Yard vor der Endzone gestoppt werden konnte. Die Defensive sorgte für vier Sacks und vier Takeaways und setzte Rudolph konstant unter Druck, wodurch er nie eine ernstzunehmende Gefahr ausstrahlte.

Die Steelers reisen am Sonntag, den 24. zu den sieglosen Cincinnati Bengals (0-9). Die Browns empfangen die Miami Dolphins (2-7), bevor beide Mannschaften nach zwei sehr machbaren Gegnern am 1.12 wieder aufeinandertreffen, dann im Heinz Field in Pittsburgh.

Ruben Martin - 15.11.2019

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Topathlet Myles Garrett ist diese Saison schon mehrmals negativ aufgefallen (© Getty Images)

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