Der neuste Gegenwert für Trades

Aqib Talib wurde nun von den Rams zu den Dolphins abgegeben Große Aufmerksamkeit kam kurz vor der Trading Deadline einem Geschäft zwischen den Miami Dolphins und Los Angeles Rams. Der verletzte CB Aqib Talib ging von den Rams nach Miami zusammen mit einem Pick in Runde 5 in der kommenden Draft. Dafür schickten die Dolphins einen möglichen Pick in Runde 7 in der Draft 2022 an die Westküste.

Während die Bedingungen dieses Tauschgeschäfts sehr einseitig wirken, ist dies für beide Seiten ein Gewinn. Denn auch wenn der verletzte und auf Injured Reserve stehende Cornerback nie auch nur ein Down für Miami spielen wird, bekommen die Dolphins einen zusätzlichen Draftpick für ihre Rebuilding Anstrengungen, geben dafür aber nur einen möglichen Pick in der letzten Runde in drei Jahren an den Tradepartner. Das Geheimnis dieses Geschäfts liegt eher in einem Bereich, der nur wenig Beachtung erfährt. Talib kostet die Dolphins für die restliche Saison 4,3 Millionen Dollar an Salary Cap. Geld das die Dolphins haben und verwenden "müssen" laut Gewerkschaftsvertrag. Da jedoch der Vertrag von Talib ausläuft, hat das keinen Einfluss auf die Saison 2020, wo die Dolphins schätzungsweise 125 Millionen Dollar an Salary Cap zu verteilen haben. Und auch die Rams gewinnen etwas: nämlich 4,3 Millionen Dollar Salary Cap, die sie verwenden können, um CB Jalen Ramsey mit einem Bonus in diesem Ligajahr langfristig weiterzuverpflichten.

Geschäfte wie diese sind ungewöhnlich, aber es war nicht das erste. Die Houston Texans hatten Denver Broncos QB Brock Osweiler mit einem sehr hochdotierten Vertrag (4 Jahre 72 MIllionen Dollar) ausgestattet. Doch dieser blieb meilenweit hinter den Erwartungen (16 Interceptions, 72.2 Rating in 15 Spielen) und dem Potenzial, das er als Manning-Vertreter bei den Denver Broncos zeigte, zurück. Die Cleveland Browns, damals ebenfalls mit sehr viel Raum unter der Gehaltsobergrenze ausgestattet, erhielten am 9. März 2017 Osweiler, einen Pick in Runde 6 der Draft 2017 und einen Pick in Runde 2 der Draft 2018, die Texans einen Kompensationspick in Runde 4 (2017). Die Texans verschafften sich so Flexibilität gegenüber der Gehaltsobergrenze, die Browns zahlten den Vertrag von Osweiler aus, dem 16 Millionen Dollar an Garantien für die Saison 2017 zustanden, entließen ihn aber vor der Saison und machten QB DeShone Kizer zum Starter. Osweiler kehrte dann zu den Denver Broncos zurück, verdiente dort das Minimum von 775.000 Dollar und konnte sich dennoch über die üppigen Zahlungen des Restbetrags zu 16 Millionen aus Cleveland freuen.

Gerade in Zeiten wie diesen, wo Flexibilität unter der Gehaltsobergrenze immer wichtiger ist, werden solche Trades wohl noch öfter stattfinden, gerade wenn Teams darum kämpfen müssen langjährige oder gerade erworbene Leistungsträger weiterzuverpflichten. Aber natürlich besteht auch für das aufnehmende Team ein Risiko. Die TExans wählten mit ihrem Gegenwert DE Carlos Watkins aus, der zwar in der Saison 2017 12 Spiele (6 Starts) machte, aber seitdem nur enttäuschte. Bei den Browns sah Osweiler nie das Feld, der Sechstrundenpick der Texans wurde von den Browns genutzt um nach vorne in Runde 5 zu traden und OT Roderick Johnson zu verpflichten. Dieser sah in Cleveland nie das Feld, durfte aber nach seiner Entlassung den Browns sechsmal für die Houston Texans auflaufen. Mit dem originalen Pick der Texans hatten die New York Jets dann den wohl besten Griff in der Draft 2017 aus diesen Trades gemacht. RB Elijah McGuire zeigte bei "Gang Green" solide Leistungen, wurde aber vor der Saison 2019 entlassen und ist derzeit bei den Cleveland Browns unter Vertrag (ohne Einsatz). Den Zweitrundenpick der Texans 2018 nutzten die Browns jedoch weise: RB Nick Chubb wurde verpfichtet, der mittlerweile unangefochtener Starter bei den Browns ist und zu den besseren Running Backs in der NFL gehört.

Jedoch zeigt dies auch die Gefahr für die Dolphins auf, denn sie zahlen nun Talib 4,3 Millionen Dollar, werden ihn wohl nie in eine Dolphins Uniform stecken und der aus Los Angeles gekommene Pick in Runde 5 könnte ebenso nie für Miami auflaufen, da Draftpicks in diesen Runden meist mehr Glücksspiele als sichere Verstärkungen darstellen.

Schüler - 31.10.2019

Aqib Talib wurde nun von den Rams zu den Dolphins abgegeben

Aqib Talib wurde nun von den Rams zu den Dolphins abgegeben (© Schüler)

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