Spannung bis zum Schluss
Der Einzug ins Viertelfinale stand fest, das Heimspiel gegen die Dresden Monarchs am 14. Juli um 15 Uhr im Helmut-Schön-Sportpark in Wiesbaden war schon terminiert, das Hinspiel hatten sie 41:0 gewonnen - die Wiesbaden Phantoms hätten es im letzten Saisonspiel bei den Mainz Golden Eagles eigentlich locker angehen lassen können. Allerdings konnte man mit dem 27:21-Auswärtserfolg in Mainz die dritte Saison in Folge in der Punktrunde ungeschlagen beschließen.
Entsprechend motiviert hatte man auf Seiten der Phantoms auch losgelegt und die ersten Mainzer Angriffsbemühungen umgehend gestoppt. Phantoms-Quarterback Tom-Emil Meissner und seine Offense betraten erstmals das Feld, überbrückten vor allem durch ein starkes Laufspiel der Running Backs Tobias Faulhaber und Karim Chadli das Feld, Chadli vollendete dann aus fünf Yards für die ersten Punkte.
Den nächsten Drive der Gastgeber beendete Vincent Gabel mit einer Interception, Kapital konnte man aus dieser Aktion nicht schlagen, denn ein 34-Yard-Field-Goal-Versuch von Kicker Felix Metz verfehlte kurz danach das Ziel. Im zweiten Viertel zeigten dann erst einmal die Eagles einen langen Drive, den Quarterback Lukas von Stumpfeldt mit einem 1-Yard-Lauf abschloss. Wiesbadens Angriff musste anschließend einen Stop durch die Eagles-Defense hinnehmen und sich per Punt vom Ball trennen. Mainz nutzte durch präzise Pässe einige Lücken der Wiesbadener Verteidigung, Frederick Kohlberg griff sich schließlich den letzten 9-Yard-Pass und stand in der Endzone. Der Zusatzpunktversuch der Mainzer verfehlte aber das Tor.
Auf das 13:7 für die Hausherren antworteten die Phantoms direkt mit der nächsten Angriffsserie. Meissner fand Receiver Dario Stief über 16 Yards zum Ausgleich, da auch hier der Zusatzpunkt das Ziel verfehlte. Mit 13:13 ging es in die Halbzeit.
Nach dem Kickoff benötigte die Phantoms-Offense nur sechs Spielzüge, um wieder in Führung zu gehen. Quarterback Meissner überbückte die letzten 18 Yards selbst zum 20:13 für die Gäste. Danach setzten sich die Defense-Reihen auf beiden Seiten stärker in Szene. Für Mainz war nach sechs Spielzügen Schluss, für Wiesbaden bereits nach vier, in denen man sich unnötigerweise zwei Strafen einfing und aus der Endzone punten musste. Mainz startete Folgerichtig an der Mittelinie, und mit dem ersten Spielzug des letzten Viertels war es Justin Precious, der nach einem kurzen Pass für die Mainzer verkürzte. Nun setzten die Eagles alles auf eine Karte und gingen durch eine erfolgreiche 2-Point-Conversion mit 21:20 in Führung.
Unkonzentriertheit in der Wiesbadener Offense machte sich breit. Nach zwei missglückten Snaps man stand vor einem langen dritten Versuch, bei dem Luis Moreno zwar den Pass von Ben Vorwald fing, es aber nicht zum First Down reichte und man punten musste. Aber auch auf Mainzer Seite war man nicht ganz bei der Sache, der Ball wurde berührt, nicht gefangen, und Wiesbaden eroberte ihn, allerdings reichte es erneut nicht bis in die Endzone. Nur der zweite Punt in der Serie landete dort. Die Phantoms-Defense musste also ihren Job machen, stoppte Mainz tatsächlich mit einem sehenswerten Quarterback Sack durch Omar Dittrich und brachte die Wiesbadener Offense wieder auf das Feld. Nun liefen Chadli und Faulhaber, machten Yards und First Downs, und am Ende war es erneut Meissner aus zwei Yards im viertem Versuch, der Wiesbaden wieder in Führung brachte.
Weniger als zwei Minuten blieben Mainz, und man versuchte durch Pässe das Feld zu überbrücken. Sieben Pässe wurden geworfen, zwei fanden ihr Ziel. Der letzte an der 2-Yard-Linie. Doch zu mehr kam es nicht. Die Uhr war abgelaufen, und Wiesbaden gewann mit 27:21. Es war das 29. Wiesbadener Spiel in Folge in der regulären Saison ohne Niederlage.
"Unsere Trainingsvorbereitung war suboptimal. Nachdem wir Anfang letzter Woche aus dem Europaviertel ausziehen und dadurch die gewohnten Trainingstage ändern mussten, konnte kurzfristig nicht immer jeder anwesend sein. Unsere U16-Spieler, die in die U19 wechseln, haben hier super, vor allem im Scouting, ausgeholfen. Man merkte dies vor allem im Stellungsspiel der Defense. Aber: A win is a win." so Wiesbadens Head Coach Christian Freund nach dem Spiel.
Auerbach - 03.07.2018
Wiesbaden geht wieder ungeschlagen in die GFLJ-Playoffs. (© Timo Matz / Wiesbaden Phantoms)
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