Heftige Gegenwehr gibt es derzeit von den Buffalo Bills - gegen das Beenden ihrer Negativserie verpasster Playoffteilnahmen. Vor zwei Wochen wurden die Bills mit fünf Siegen und zwei Niederlagen noch als Überraschungsteam gefeiert und ihnen gute Chancen auf eine Wild Card attestiert, nun dürfen Verantwortliche und Spieler wieder bangen nach der Niederlage gegen die Jets in der Vorwoche und der heftigen 10:47 Klatsche gegen die New Orleans Saints im Orchard Park.
Von Beginn an dominierten die Gäste aus New Orleans, die vor allem mit ihrem Laufspiel um RB Marc Ingram und RB Alvin Kamara den Gastgebern das Leben schwer machten. Bemerkbar machte sich das Fehlen von DT Marcell Dareus, den die Bills kurz vor Ende der Transferperiode nach Jacksonville abgaben - ein nicht unumstrittener Transfer, denn auch wenn Dareus kein einfacher Charakter war und zuletzt etwas seltener zum Einsatz kam, zeigte er in der Mitte der Defensive Line regelmäßig gute Leistungen. Doch passte er nun wohl nicht in die Philosphie der neuen Führungsspitze um General Manager Brandon Beane und Head Coach Sean McDermott. So machten die Saints mehr oder weniger was sie wollten. Mit fast 300 Yards durch Läufe - darunter 131 von Ingram und 106 von Kamara - dominierten die Saints nach Belieben und erreichten damit sechsmal die Endzone.
Dabei gab es eigentlich zu Beginn Jubel bei den Bills, nachdem K Steve Hauschka sein Team mit 3:0 in Führung gebracht hatte. Doch danach spielten nur noch die Saints, die sich bis zur Pause dank zwei Touchdowns von Mark Ingram und einem Field Goal von K Wil Lutz mit 17:3 absetzten. Dabei profitierten sie allerdings auch von Fehlern der Bills, denn QB Tyrod Taylor unterliefen einige Fehler und so hatte er Glück nur einen Pass abgefangen zu bekommen. Zu oft nahm Taylor gegen die starke Defensive der Saints die Beine in die Hand und lief selbst, zumindest für den Geschmack von Head Coach Sean McDermott. So wurde Taylor im Schlussviertel beim Stand von 3:37 von Rookie QB Nathan Peterman ersetzt, der eine ansprechende Leistung zeigte.
Einen Schrecken gab es für die Saints jedoch im zweiten Viertel, der nichts mit dem Gegner zu tun hatte. Nach dem zweiten Touchdown von RB Mark Ingram nahm Bills WR Brandon Tate den Ball beim Kickoff auf und trug ihn zurück. Noch innerhalb der eigenen Red Zone erreichte ihn Saints RB Daniel Lasco und es kam zu einer harten Kollision. Während Tate bald wieder aufstand blieb Lasco liegen und musste auf dem Feld behandelt werden. Unterbrochen wurde die Partie kurzzeitig, denn ein Krankenwagen kam auf das Feld, um den vermutlich an der Halswirbelsäule verletzten Lasco in ein Krankenhaus zu bringen. Gegenüber ersten Befürchtungen, erlangte der Running Back jedoch schnell das Gefühl in allen Extremitäten wieder und winkte beim Abtransport noch den Fans und Mitspielern zu. Jedoch wird er weiter untersucht und könnte bis auf Weiteres ausfallen.
Die Saints nahmen auch diesen Vorfall als Motiviation und dominierten den Gegner im zweiten Durchgang nach Belieben. Mit Touchdowns von RB Alvin Kamara, QB Drew Brees, RB Mark Ingram und im Schlussviertel RB Trey Edmunds stellten die Saints schnell die Weichen auf Sieg und haben nun sieben Spiele in Folge gewonnen. Für die Bills gab es nur noch eine Ergebniskorrektur dank einem Touchdown-Pass von QB Nathan Peterman auf TE Nick O'Leary.
Dass man gegen die derzeit in Top-Form befindlichen Saints verlieren kann, ist nicht ungewöhnlich. Doch diese Niederlage zeigte die Schwächen der Bills gnadenlos auf, die seit dem Transfer von Dareus Probleme haben gegen das Laufspiel zu verteidigen und im Angriff zu sehr von RB LeSean McCoy abhängig sind. Bester Receiver der Bills war Neuzugang WR Kelvin Benjamin, der drei Pässe für 42 Yards fing - 135 Yards erzielten die Bills durch Pässe ihrer Quarterbacks insgesamt, 79 davon entfallen allerdings auf Peterman und die Zeit als das Spiel schon lange entschieden war. Für ein Team mit echten Playoffambitionen viel zu wenig und so könnte es die 18. Saison in Folge werden, in der die Bills die Playoffs nur im Fernsehen erleben.
Schüler - 13.11.2017
Seit dem Transfer von DT Marcell Dareus läuft defensiv nur noch wenig bei den Bills zusammen (© Getty Images)
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